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Narrenmesse, Faschingsmesse


Gabriele

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Zur Zeit fühle ich mich jeden Sonntag ziemlich auf den Arm genommen, weil die Haltung der Gemeinde (recht "drüsch" um es mal vorsichtig auszudrücken) mit der Unkonventionalität der Zelebration überhaupt nicht zusammenpasst (zumindest empfinde ich das so). Man hat jedenfalls nicht das Gefühl, daß da ein Funke überspringt.

Das ist die einzig korrekte Art, auf eine unkonventionelle Zelebration zu reagieren. Die Gemeinde macht das schon richtig.

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Doch, das kann man, zumindest für die katholische Liturgie.
Nein, kann man eben nicht. In anderen Teilen der Welt schaut nämlich die katholische Liturgie ganz anders aus. Da tanzt der Priester beim Einzug zusammen mit den Menschen. Da wird in die Hände geklatscht und spontan gerufen. Als wir Kenianer beim Weltjugendtag zu Gast hatten, war die Frage: "Wieso tanzt und lacht ihr nicht in der Kirche? Tanzt ihr nicht mal an Weihnachten?".

Eine Messe, in der gelacht und getanzt wird, ist genauso katholische und regelgemäße Liturgie wie die Messe, die man in Rom oder in einem bayrischen Bergdorf erlebt.

 

Was haben denn die Afrikaner gemacht, als es noch die tridentinische Messe gab? Haben die da auch getanzt und geklatscht?

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Keine Ahnung.

Ich stelle mir gerade ein getanztes Stufengebet vor.

Aber Rom ist vom Busch aus gesehen ziemlich weit. Ich vermute mal, dass viel vom jeweiligen Missionar abhing. Nichts Neues also.

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Doch, das kann man, zumindest für die katholische Liturgie.
Nein, kann man eben nicht. In anderen Teilen der Welt schaut nämlich die katholische Liturgie ganz anders aus. Da tanzt der Priester beim Einzug zusammen mit den Menschen. Da wird in die Hände geklatscht und spontan gerufen. Als wir Kenianer beim Weltjugendtag zu Gast hatten, war die Frage: "Wieso tanzt und lacht ihr nicht in der Kirche? Tanzt ihr nicht mal an Weihnachten?".

Eine Messe, in der gelacht und getanzt wird, ist genauso katholische und regelgemäße Liturgie wie die Messe, die man in Rom oder in einem bayrischen Bergdorf erlebt.

 

Was haben denn die Afrikaner gemacht, als es noch die tridentinische Messe gab? Haben die da auch getanzt und geklatscht?

 

Ja!

Einfach aus dem Grund heraus, dass es ihrer Lebenseinstellung entsprach. Freude an der Eucharistiefeier teilzunehmen. Freude über ihren Glauben. Toll ist es, wenn ein Mensch diese Freude durch Gestik damit ausdrücken kann. Ich glaube denen ist es völlig wurscht, ob eine Messe tridentinisch bezeichnet wird, oder nicht.

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Mecky hat seine gereimte Predigt in den Bibelteilen-Thread gestellt, ich finde, sie passt besser hierher. Deshalb kopiere ich sie:

 

Ich poste Euch mal meine Fastnachtspredigt:

 

Fastnachtspredigt zum Evangelium des Tages

 

Der Vater, der nach vielen Jahren

Nun weise ist und sehr erfahren,

will seinem Sohne für das Leben

eine Weisheit weitergeben.

 

(...)

gegen all die Fäuste, die sich ihm entgegenreckten,

ihn ans Kreuz schlugen und niederstreckten.

 

So liebte Jesus all die, die zu ihm kamen.

Wir folgen ihm nach. Heute und immer. Amen.

 

© Mecky

Au weia.

Sowas tut Menschen, die sprachverliebt sind, sehr weh.

Für mich ist die Messe am Faschingsonntag immer eine vorgezogene Bußübung. <_<

Sei's drum. Da ist wohl kein Kraut dagegen gewachsen.

 

Jedenfalls lob ich mir da die mancherorts in den Alpenlanden üblichen Gebräuche, denen zufolge die Narren am Faschingdienstag ihre Umzüge und Späße machen, die Nacht durchfeiern und am Aschermittwoch früh noch in den Kostümen das Aschenkreuz empfangen und danach erst nach Hause gehen und sich umziehen und abschminken. Hab ich vor Jahren mal in einer Fernsehdokumentation gesehen, und das hat mir gut gefallen.

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Keine Ahnung.

Ich stelle mir gerade ein getanztes Stufengebet vor.

Aber Rom ist vom Busch aus gesehen ziemlich weit. Ich vermute mal, dass viel vom jeweiligen Missionar abhing. Nichts Neues also.

ob das Volk nun während der Messe tanzt oder Rosenkranz betet ist nur eine Frage der unterschiedlichen Mentalität.

 

Werner

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ob das Volk nun während der Messe tanzt oder Rosenkranz betet ist nur eine Frage der unterschiedlichen Mentalität.

 

Werner

Oder der körperlichen Konstitution.

Ich stelle mir gerade die hießigen rosenkranzbetenden Damen hüpfend und tanzend vor. <_<

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Oder der körperlichen Konstitution.

Ich stelle mir gerade die hießigen rosenkranzbetenden Damen hüpfend und tanzend vor. <_<

 

Vielleicht würdest du positiv überrascht werden.

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In meiner Heimatgemeinde dürfen Kinder in ihren Faschingsanzügen zur Messe kommen.

Allerdings sind Spielzeugwaffen verboten.

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ob das Volk nun während der Messe tanzt oder Rosenkranz betet ist nur eine Frage der unterschiedlichen Mentalität.

 

Werner

Oder der körperlichen Konstitution.

Ich stelle mir gerade die hießigen rosenkranzbetenden Damen hüpfend und tanzend vor. <_<

 

Senioren-Sitztanz :unsure:

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Büttenpredigt 08

„Wir sind Papst, welch ein Traum

 

Wir sind Papst! Sumus papa!

So was Großes war noch nie da.

Deutschland schwimmt in Heiligkeit.

Dafür war’s allerhöchste Zeit.

Ein Deutscher krallt den Polen-Job,

aus allen Ecken kam das Lob.

Die BILDzeitung konnt’ gar Latein,

zwei Jahre werden es bald sein.

 

In Rom hat man sich da gedacht,

weil Deutschland es uns einfach macht:

Lateinisch sollen alle beten,

selbst wenn’s Verstehen ginge flöten.

„Hoc es enim corpus meum“

Schnell drehte das der Volksmund um:

zu „Hokuspokus“. Ein heil’ger Text

ward’ in die Zauberwelt versetzt.

 

Der Kirche dreht, welch großes Glück,

flugs der Geschichte Rad zurück –

wieder auf anno 1570.

Beati sunt posidentes.

Der Modernismus ist erledigt.

Die Hierarchie bleibt unbeschädigt,

von allen Übeln unsrer Zeit,

seit das Gewissen ist befreit

und lässt Menschenrecht’ gedeihen.

Solches konnt’ Rom nie verzeihen.

 

Ego sum papa!– welch ein Traum!

Ich und Papst? Ihr glaubt es kaum.

A capite bona valetudo.

Die Idee schon macht mich froh.

Was ich alles machen würde,

zu erleichtern Last und Bürde,

die man Menschen aufgeladen

zu ihrer und des Glaubens Schaden.

 

Denkt jetzt an Motu proprio –

in Rom, da redet man halt so!

Aus eignem Antrieb sozusagen,

wollt’ ich’s als Allererstes wagen,

die Kardinäle zu entlassen

und sie richtig schaffen lassen.

Wir brauchen jene wahrlich nicht,

die mit Winkelzügen, Tricks

als hoch geweihte Diplomaten

nur dem Evangelium schaden.

 

Ad secundum, los! lernt Latein!

Ad rem, zur Sache! das muss sein:

Ich gäb’ frei die Bischofswahl,

ob Frau, ob Mann das ist egal.

Die ein Bistum leiten können,

kann man leicht vor Ort benennen.

Das lehrte schon Apostel Paulus.

Doch Rom hält lieber sich an Saulus,

anstatt die Freiheit zu vermehren

und allen Mündigkeit zu lehren,

weil sie erfüllt von Gottes Geist,

was schon jeder Firmling weiß.

 

Sacerdotes iunctus matrimonio,

meine Entscheidung lautet so:

Priester wieder aufzunehmen,

die sich nicht der Ehe schämen,

und ihren Nachwuchs, welch ein Glück!

Zehntausend kämen gleich zurück.

Ich segnet’ sie mit Zuversicht,

vergäß’ auch ihre Kinder nicht.

Bestens würden sie geraten,

wenn sie den Papst als Paten haben.

 

Res est non parva – groß das Ziel –

jetzt steht die Zukunft auf dem Spiel:

Neupriester gäb’s nach Trauungsschein,

nur wer wollte, blieb allein.

Zu Ende der Zwangszölibat,

nur die Alten fänden’s schad.

Aus jungem Volke frisches Blut:

Der Römer-Kirche tät’ das gut.

 

Dann: Frauen kämen neu ins Spiel,

denn ihre Gleichheit ist das Ziel:

Dass Gott nur Mann geworden wär’?

Dominus Jesus – welche Mär!

Schließlich bekennt man Allerorten:

Jesus Christ ist Mensch geworden.

Der Mensch besteht aus Frau und Mann,

doch oben kommt so was kaum an.

 

Statt Pfarreien zu verschließen,

lasst sie endlich wieder sprießen.

Simplex ratio veritatis –

Schlicht: Wahrheit immer einfach ist.

Denn: Frauen, Männer steh’n bereit

in großer Zahl: S’wär höchste Zeit,

dass sie Sonntagsmessen halten,

sich beim Predigen entfalten,

Bibel teilen, lehren, taufen,

und den Armen nachzulaufen,

Kranke salben mit dem Öle,

um zu trösten Leib und Seele.

Sterbende bis zuletzt begleiten

Kurz: Mit Herz Gemeinde leiten.

 

Möcht’ mich nicht bejubeln lassen,

lieber Kirchenprunk verprassen

mit Dirnen, Straßenkindern, Alten.

Hat’s nicht Jesus so gehalten?

 

Pectore ab imo – das ist kein Spaß:

Aus tiefstem Herzen sag ich das:

Die steifen Mitren und Gewänder,

flögen schnell über’s Geländer,

In den Tiber, ab dann ins Meer,

brauchte Prunk und Tand nicht mehr!

 

Die Bank des Vatikans verkaufen,

zu Fuß quer durch Italien laufen,

begleitet von der Schweizer Garde,

ohne Helm und Hellebarde,

während päpstliche Gendarmen

öffneten mit weiten Armen

Flüchtlingen die tausend Räume,

im Vatikan dann ohne Zäune.

 

Mein Platz wär’ bei den kleinen Leuten,

da sie vor Gott so viel bedeuten.

Möcht’ mich zu Geschiednen setzen,

mit Exkommunizierten schwätzen,

Schwulen meine Hände reichen,

Atheisten und dergleichen,

von der Liebe Gottes künden,

dass sie alle Heimat finden.

 

Bush würd’ ich Leviten lesen

und den andern Politgrößen,

dass sie endlich Frieden schaffen,

durch die Wahrheit, ohne Waffen.

 

Eins von meinen großen Zielen,

dass Kinder fröhlich Fußball spielen,

auf dem großen Platz St. Peter

auch gegen frömmelndes Gezeter.

Nach den Angelus-Gebeten

könnt’ dann ich auf’s Leder treten.

 

Rom reimt sich leider auf Kondom,

Aids frustriert mich lange schon:

Deshalb ließ ich Gummis regnen,

für Afrika wär’ das ein Segen.

Dem HI-Virus gilt’s zu wehren

und die Moral ganz neu zu lehren.

Den Dalai Lama würd’ ich treffen,

die Chinesen sollen kläffen!

Möchte mit ihm meditieren,

statt Enzykliken editieren.

Dann sofort den Bann aufheben

gegen Luther und Kollegen,

sie selig oder heilig sprechen.

 

Gegen kirchliche Verbrechen

ein lautes Nostra Culpa sagen,

um dann gelassen es zu wagen,

gemeinsam Abendmahl zu feiern,

hier in Rom, bei euch in Bayern.

Theologen rehabilitieren

liebevoll den Boff zitieren,

Drewermann, soll ich’s bekennen,

Vati-Therapeuten nennen.

 

Das wird den Fundis aber stinken.

Mit Uta Capuccino trinken,

ich meine Ranke-Heinemann.

Der Frau bin ich sehr zugetan:

Ist euch ein Wort von ihr genehm?

„Ein Esel denkt sich Gott bequem

als Esel: der Papst – ich sag es frei,

glaubt glatt dass Gott ein Mann nur sei.“

 

Spes Salvi –

Benedikt hieß alle hoffen,

wie das geht, blieb leider offen,

weil sich nichts regt und sich nichts rührt, was unsre Kirche weiter führt.

 

Ist ein Unterschied – ich frage flott –

zwischen Papst und liebem Gott?

Ja, das ist richtig, wenn du sagst:

Gott hält sich niemals für den Papst!

 

Ratzinger sieht’s nicht so heiter ...

 

Schluss damit! Ich träume weiter:

Den Katechismus ließ’ ich kürzen,

statt mit Moral mit Lachen würzen.

Den Codex ins Archiv verbannen,

gesetzlich lässt sich keiner fangen.

Ergo: pulchre, bene, recte est!

Wer sich nicht ändert, der verwest.

 

Für Jesu Wort ein neuer Klang!

Es hätte bei mir ersten Rang:

Euch soll es nicht am Gelde liegen.

Du sollst auch deine Feinde lieben.

Dein Ja sei ja, dein Nein ein Nein,

das andre wird des Teufels sein.

Genießt das Heute, lasst das Sorgen.

Vertraut, bei Gott seid ihr geborgen.

Sollt ihn allein den Vater nennen.

Und nach Titeln euch nicht drängen.“

 

Ein schweres Wort fällt mir noch ein:

„Bei Christen sollte es nicht sein,

wie bei den Großen dieser Welt,

die mit Macht, Geld und Vergnügen

Schwache drücken und betrügen.

 

Und dies Wort als großer Knaller,

auch für mich:

Der Diener aller

sollt ihr sein auf dieser Erden!

 

Dieser Satz macht mir Beschwerden.

Nehm ich ihn ernst, muss ich gelassen

mich als Papst doch glatt entlassen

und hätte, ehe man’s bedacht,

damit das Papsttum abgeschafft.

 

Nunc Finis. Punktum. Aus und Schluss.

Alles kommt, wie’s kommen muss.

Noch ein Dominus vobiscum –

Denn meine Zeit ist leider um.

 

Porgite lumbos –

heißt: hoch die Hintern –

steht schon auf!

Plaudite –

klatscht Beifall, so ist es Brauch.

Amen. (rb)

 

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael Schweinfurt für den kommenden Sonntag

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Und? Kann jemand etwas berichten? Ich befinde mich ja eher in der Karnevalsdiaspora.
Bei uns hat der Pfarrer über die Geschichte des Clowns, der die Leute vergeblich zum Löschen des Zirkus aufruft (J. Ratzinger, Einführung in das Christentum,1968, Einleitung) gepredigt und am Schluss nach den Verkündigungen einen Witz erzählt.
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Und? Kann jemand etwas berichten? Ich befinde mich ja eher in der Karnevalsdiaspora.

Bei uns hat der Pfarrer über die Geschichte des Clowns, der die Leute vergeblich zum Löschen des Zirkus aufruft (J. Ratzinger, Einführung in das Christentum,1968, Einleitung) gepredigt und am Schluss nach den Verkündigungen einen Witz erzählt.

Ist Eurem Pfarrer klar, dass die Geschichte nicht von Ratzinger, sondern von Sören Kierkeaard stammt.

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... und am Schluss nach den Verkündigungen einen Witz erzählt.

Der Witz am Schluß, den lässt sich unser Kaplan meistens nicht nehmen; ausser in der Fasten- und Adventszeit.

 

Die Predigt war bei uns in Reimform; entweder bin ich in letzter Zeit anspruchsvoller geworden, oder sie war insgesamt nicht so besonders.

 

Aber zwei Links möchte ich Euch nicht vorenthalten:

 

Gelungene Brauchtumspflege

 

Karneval: Lachen und Humor tut uns gut

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Bei uns hat der Zelebrant den Teufel interviewt (es wäre eine wunderbare Dialogpredigt gewesen). Dabei kan heraus, dass der Teufel gleichgültige Menschen, die am Elend der anderen ungerührt vorbeigehen am meisten liebt. (Irgendwie war ich an meine Kindergartenschwester erinnert, di immer sagte, dass Gott es eher verzeiht, wenn wir Dummheiten gemacht, als wenn wir es unterlassen hätten, Gutes zu tun).

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Ich war heute in einem sehr, sehr schönen Gottesdienst zum Faschingssonntag. Grundsätzlich war der Gottesdienst recht normal und sehr festlich. Die Leute waren nicht kostümiert und es wurden auch keine Karnevalslieder gesungen. Das Motto würde ich aber so umschreiben, dass wenn die Menschen feiern und ausgelassen sind, die Liturgie das auch mitfeiert. So wurden ausschließlich Loblieder gesungen und der sehr, sehr gute Organist hat zusammen mit einem Trompeter sehr fröhliche, klassische Literatur und Jazz auf einem hohen Niveau gespielt. Nach dem Evangelium hat sich der Vikar dann in der Sakristei aus dem Messgewand gepellt und eine Mönchkutte angezogen und so verkleidet als heiliger Kirchenpatron eine schöne Predigt in Dialogform gehalten. Das war's auch schon.

 

Mir hat es ausgezeichnet gefallen. Ich besuche aber auch sonst sehr gerne die Abendmessen in jener Gemeinde, weil für mich der Sonntagabend um 19:30 Uhr sehr praktisch ist und der Organist einfach genial ist. Er hat sich den Applaus, den er jeden Sonntag nach dem Auszug bekommt, immer verdient. Das fängt schon bei der Qualität und Kreativität der Liedbegleitung an, von den Instrumentalstücken ganz zu schweigen.

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Wir haben einen ganz normalen Gottesdienst mit gereimter Predigt gefeiert.

Wen's interessiert: Hier die Reimpredigt zum Sonntagsevangelium von den Seligpreisungen in Mt 5

 

-------------------------

 

Glückselig sind nun viele Leut

in der schönen Fastnachtszeit.

Am schmotzge Dunnschdig durch die Straßen rennen,

ausgelassen feiern, wenig pennen,

in den Straßen Lieder singen,

die mal falsch, mal richtig klingen

und in dem ganzen Übermut

geht's den Narren einfach gut.

 

Selig sind sie, die da tanzen,

die da schminken ihren Ranzen,

selig Cowboys und die Indianer,

selig sind die Elfenmädle,

sowie Hexen, die mit Besen wedle,

selig der Fanfarenzug,

selig wer da trinkt genug,

Selig hupen die Schalmeien

um die Leute zu erfreuen.

Selig, wer vom Alkohole

soviel trinkt, wie es zum Wohle

Selig, wer dann den Autoschlüssel

zuhause legt in eine Schüssel,

damit er nicht beim Fahr'n ertappt

Bußgeld und noch mehr berappt.

 

Und vor lauter Hochgenuss

entfährt so manchem dann ein Kuss,

grad mal so aus lauter Freude

geworfen mitten in die frohe Meute.

 

Selig preist der Pfarrer heute

auch 'ne ganze Menge Leute.

Preist die kleinen, preist die Großen,

die mit Röcken, die mit Hosen,

preist die Meister aller Zünfte,

preist ihre Zusammenkünfte,

preist die Narren, all die Treuen,

preist halt alle, die sich freuen

Denn, was uns das Leben lehrt,

ist: Freude ist doch sehr viel wert.

 

Und nächsten Mittwoch, liebe Leut,

ist dann Schluss mit Seligkeit?

Statt dem Treiben

gibt's dann Schweigen?

statt dem genüsslich-schönem Hasten

gibt's dann trübes, dumpfes Fasten?

 

Dann wäre Fasnacht wäre nur ein kleiner, heller Fleck

mitten in dem Alltagsdreck.

Dann wäre Fastnacht nur Verdrängen

von den ganzen, üblen Zwängen,

die uns sonst ins Leben hauen

und die Lebenslust versauen.

 

Wo blieb der wahrhafte Humor,

käm bei alldem nicht hervor,

dass bei der ganzen Preiserei

wär auch ein Preis des Unglücks wär dabei?

 

Humor ist nämlich, wenn man trotzdem lacht,

obwohl man sich grad Sorgen macht,

obwohl so manches Ding im Leben

furchtbar grausam geht daneben?

 

Und Jesus preist im Evangelium heut

selig all die unglücksel'gen Leut,

bei denen nichts auf Glück hinweist

und die sonst niemand selig preist.

 

Selig sind die Trauernden und Armen,

selig die, die ohn Erbarmen

von der Trauer sind betroffen

von des Schicksals Schlägen sind getroffen.

Selig die, die barmherzig bleiben,

obwohl sie unter Unrecht leiden.

Selig sind die, die um des Glaubens willen

schlucken müssen bitt’re Pillen,

die sich des Glaubens wegen auch belächeln lassen

ohne den Lächler dann zu hassen.

 

Und man könnte, ohn' sich zu verrenken

Jesu Gedanken weiterdenken:

Selig all die Arbeitslosen,

Selig blamierte Bettnässer mit nassen Hosen,

selig, deren Ehrlichkeit

sie dauernd bringt in Schwierigkeit,

selig, deren Gut gemeintes Werk nicht

jemals kommt ans Tageslicht

selig, die sich oft erfolglos schinden,

und statt des Danks nur Undank finden,

selig, die durch die Boshaftigkeit von bösen bekloppten

misshandelt werden. Und die Rausgemobbten,

selig deren Nächte durchzogen sind von Sorgen,

selig die mit Angst vor morgen,

selig, die behindert durch das Leben gehen,

selig, die schon lang kein Licht mehr sehen,

selig, die erfolglos sind,

und deren Glück verweht im Wind.

 

Unglaublich, wem der Jesus Seligkeit zuspricht –

So unglaublich, ja, man glaubt’s erst nicht.

 

Jesus wird zu einem sonderbaren Weisen,

indem er nicht aufhört, gerade die zu preisen,

deren Leben sonst kaum jemand selig preist.

Doch mit diesem Preisen weist

uns Jesus grad auf etwas hin,

was uns selten kommet in den Sinn:

 

In den Augen Gottes ist so manches gut,

was uns nicht gut erscheinen tut.

 

Humor ist, wenn man trotzdem lacht,

und sich in trüben Zeiten Hoffnung macht,

Die aber bleibt nur allzu gern

im Halse stecken, denn das Glück scheint fern.

Doch ohne diese Hoffnung steht Humor

weit, weit draußen vor dem Tor.

Er wird sarkastisch, schwankt und kippt,

weil es keine Zukunft, keine Hoffnung gibt.

 

Doch Jesus sieht den Trost für die Betrübten,

sieht die Liebe für die Ungeliebten,

sieht die Hoffnung, wo wir längst resignierten,

sieht ein lächelndes Erbarmen für die Blamierten,

sieht denn Sinn in Sorge, auch in schlimmer -

und so wird er zur zum Hoffnungsschimmer

für die, die auch zur Fastnachszeit

vom Jubel weg sind, meilenweit.

 

Er preist Unbepriesenen, weil auch sie

niemals nimmer niemals nie

trotz allem Kummer, allem Hader,

getrennt sind von dem guten Vater,

der gerade auch die Unglücksel’gen liebt

und ihnen Grund zur Hoffnung, ja zum Jubel gibt.

Er gibt die Hoffnung, ohne die Humor

grundsätzlich bleibet außen vor.

 

Denn: glaubet man an Gott’s Erbarmen

für die Leidenden und Armen

kann alles Ungemach, in Häusern, Betten und an Tischen,

niemandem das Lachen aus dem Gesichte wischen,

Klar: Selig sind, die jetzt schon jubeln, feiern,

doch selig auch, die Klagepsalmen leiern.

Denn Gott vergisst – ob Klage oder Jubel –

weder den Professor, noch den Dubel,

vergisst nicht den, der Glückssprossen erklimmt,

noch den, der mitten in der Tinte schwimmt.

Gott liebt und hilft, schenkt Zukunft überreich,

drum preist sie Jesus alle gleich.

 

Amen

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...

Selig sind sie, die da tanzen,

die da schminken ihren Ranzen,

selig Cowboys und die Indianer,

selig sind die Elfenmädle,

sowie Hexen, die mit Besen wedle,

selig der Fanfarenzug,

selig wer da trinkt genug,

Selig hupen die Schalmeien

um die Leute zu erfreuen.

Selig, wer vom Alkohole

soviel trinkt, wie es zum Wohle

Selig, wer dann den Autoschlüssel

zuhause legt in eine Schüssel,

damit er nicht beim Fahr'n ertappt

Bußgeld und noch mehr berappt.

...

Und jetzt weiß ich auch woher dieses starke Déjà-vu-Erlebnis heute in der Messe kam. Irgendwie waren wir erst bzw. schon wieder beim 3. Sonntag im JK (jedenfalls bei Lesung und Evangelium. Ob das der Beitrag zur Karnevalszeit war? *grübel*

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Wir haben einen ganz normalen Gottesdienst mit gereimter Predigt gefeiert.

Wen's interessiert: Hier die Reimpredigt zum Sonntagsevangelium von den Seligpreisungen in Mt 5

 

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Glückselig sind nun viele Leut

in der schönen Fastnachtszeit.

Am schmotzge Dunnschdig durch die Straßen rennen,

ausgelassen feiern, wenig pennen,

in den Straßen Lieder singen,

die mal falsch, mal richtig klingen

und in dem ganzen Übermut

geht's den Narren einfach gut.

 

Selig sind sie, die da tanzen,

die da schminken ihren Ranzen,

selig Cowboys und die Indianer,

selig sind die Elfenmädle,

sowie Hexen, die mit Besen wedle,

selig der Fanfarenzug,

selig wer da trinkt genug,

Selig hupen die Schalmeien

um die Leute zu erfreuen.

Selig, wer vom Alkohole

soviel trinkt, wie es zum Wohle

Selig, wer dann den Autoschlüssel

zuhause legt in eine Schüssel,

damit er nicht beim Fahr'n ertappt

Bußgeld und noch mehr berappt.

 

Und vor lauter Hochgenuss

entfährt so manchem dann ein Kuss,

grad mal so aus lauter Freude

geworfen mitten in die frohe Meute.

 

Selig preist der Pfarrer heute

auch 'ne ganze Menge Leute.

Preist die kleinen, preist die Großen,

die mit Röcken, die mit Hosen,

preist die Meister aller Zünfte,

preist ihre Zusammenkünfte,

preist die Narren, all die Treuen,

preist halt alle, die sich freuen

Denn, was uns das Leben lehrt,

ist: Freude ist doch sehr viel wert.

 

Und nächsten Mittwoch, liebe Leut,

ist dann Schluss mit Seligkeit?

Statt dem Treiben

gibt's dann Schweigen?

statt dem genüsslich-schönem Hasten

gibt's dann trübes, dumpfes Fasten?

 

Dann wäre Fasnacht wäre nur ein kleiner, heller Fleck

mitten in dem Alltagsdreck.

Dann wäre Fastnacht nur Verdrängen

von den ganzen, üblen Zwängen,

die uns sonst ins Leben hauen

und die Lebenslust versauen.

 

Wo blieb der wahrhafte Humor,

käm bei alldem nicht hervor,

dass bei der ganzen Preiserei

wär auch ein Preis des Unglücks wär dabei?

 

Humor ist nämlich, wenn man trotzdem lacht,

obwohl man sich grad Sorgen macht,

obwohl so manches Ding im Leben

furchtbar grausam geht daneben?

 

Und Jesus preist im Evangelium heut

selig all die unglücksel'gen Leut,

bei denen nichts auf Glück hinweist

und die sonst niemand selig preist.

 

Selig sind die Trauernden und Armen,

selig die, die ohn Erbarmen

von der Trauer sind betroffen

von des Schicksals Schlägen sind getroffen.

Selig die, die barmherzig bleiben,

obwohl sie unter Unrecht leiden.

Selig sind die, die um des Glaubens willen

schlucken müssen bitt’re Pillen,

die sich des Glaubens wegen auch belächeln lassen

ohne den Lächler dann zu hassen.

 

Und man könnte, ohn' sich zu verrenken

Jesu Gedanken weiterdenken:

Selig all die Arbeitslosen,

Selig blamierte Bettnässer mit nassen Hosen,

selig, deren Ehrlichkeit

sie dauernd bringt in Schwierigkeit,

selig, deren Gut gemeintes Werk nicht

jemals kommt ans Tageslicht

selig, die sich oft erfolglos schinden,

und statt des Danks nur Undank finden,

selig, die durch die Boshaftigkeit von bösen bekloppten

misshandelt werden. Und die Rausgemobbten,

selig deren Nächte durchzogen sind von Sorgen,

selig die mit Angst vor morgen,

selig, die behindert durch das Leben gehen,

selig, die schon lang kein Licht mehr sehen,

selig, die erfolglos sind,

und deren Glück verweht im Wind.

 

Unglaublich, wem der Jesus Seligkeit zuspricht –

So unglaublich, ja, man glaubt’s erst nicht.

 

Jesus wird zu einem sonderbaren Weisen,

indem er nicht aufhört, gerade die zu preisen,

deren Leben sonst kaum jemand selig preist.

Doch mit diesem Preisen weist

uns Jesus grad auf etwas hin,

was uns selten kommet in den Sinn:

 

In den Augen Gottes ist so manches gut,

was uns nicht gut erscheinen tut.

 

Humor ist, wenn man trotzdem lacht,

und sich in trüben Zeiten Hoffnung macht,

Die aber bleibt nur allzu gern

im Halse stecken, denn das Glück scheint fern.

Doch ohne diese Hoffnung steht Humor

weit, weit draußen vor dem Tor.

Er wird sarkastisch, schwankt und kippt,

weil es keine Zukunft, keine Hoffnung gibt.

 

Doch Jesus sieht den Trost für die Betrübten,

sieht die Liebe für die Ungeliebten,

sieht die Hoffnung, wo wir längst resignierten,

sieht ein lächelndes Erbarmen für die Blamierten,

sieht denn Sinn in Sorge, auch in schlimmer -

und so wird er zur zum Hoffnungsschimmer

für die, die auch zur Fastnachszeit

vom Jubel weg sind, meilenweit.

 

Er preist Unbepriesenen, weil auch sie

niemals nimmer niemals nie

trotz allem Kummer, allem Hader,

getrennt sind von dem guten Vater,

der gerade auch die Unglücksel’gen liebt

und ihnen Grund zur Hoffnung, ja zum Jubel gibt.

Er gibt die Hoffnung, ohne die Humor

grundsätzlich bleibet außen vor.

 

Denn: glaubet man an Gott’s Erbarmen

für die Leidenden und Armen

kann alles Ungemach, in Häusern, Betten und an Tischen,

niemandem das Lachen aus dem Gesichte wischen,

Klar: Selig sind, die jetzt schon jubeln, feiern,

doch selig auch, die Klagepsalmen leiern.

Denn Gott vergisst – ob Klage oder Jubel –

weder den Professor, noch den Dubel,

vergisst nicht den, der Glückssprossen erklimmt,

noch den, der mitten in der Tinte schwimmt.

Gott liebt und hilft, schenkt Zukunft überreich,

drum preist sie Jesus alle gleich.

 

Amen

Toll, Mecky!

 

gut gereimt, passend zum Fasching, aber trotzdem auch zum (eher ernsten) Thema des Evangeliums. Respekt!

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Wir haben einen ganz normalen Gottesdienst mit gereimter Predigt gefeiert.

Wen's interessiert: Hier die Reimpredigt zum Sonntagsevangelium von den Seligpreisungen in Mt 5

 

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Glückselig sind nun viele Leut

in der schönen Fastnachtszeit.

Am schmotzge Dunnschdig durch die Straßen rennen,

ausgelassen feiern, wenig pennen,

in den Straßen Lieder singen,

die mal falsch, mal richtig klingen

und in dem ganzen Übermut

geht's den Narren einfach gut.

 

Selig sind sie, die da tanzen,

die da schminken ihren Ranzen,

selig Cowboys und die Indianer,

selig sind die Elfenmädle,

sowie Hexen, die mit Besen wedle,

selig der Fanfarenzug,

selig wer da trinkt genug,

Selig hupen die Schalmeien

um die Leute zu erfreuen.

Selig, wer vom Alkohole

soviel trinkt, wie es zum Wohle

Selig, wer dann den Autoschlüssel

zuhause legt in eine Schüssel,

damit er nicht beim Fahr'n ertappt

Bußgeld und noch mehr berappt.

 

Und vor lauter Hochgenuss

entfährt so manchem dann ein Kuss,

grad mal so aus lauter Freude

geworfen mitten in die frohe Meute.

 

Selig preist der Pfarrer heute

auch 'ne ganze Menge Leute.

Preist die kleinen, preist die Großen,

die mit Röcken, die mit Hosen,

preist die Meister aller Zünfte,

preist ihre Zusammenkünfte,

preist die Narren, all die Treuen,

preist halt alle, die sich freuen

Denn, was uns das Leben lehrt,

ist: Freude ist doch sehr viel wert.

 

Und nächsten Mittwoch, liebe Leut,

ist dann Schluss mit Seligkeit?

Statt dem Treiben

gibt's dann Schweigen?

statt dem genüsslich-schönem Hasten

gibt's dann trübes, dumpfes Fasten?

 

Dann wäre Fasnacht wäre nur ein kleiner, heller Fleck

mitten in dem Alltagsdreck.

Dann wäre Fastnacht nur Verdrängen

von den ganzen, üblen Zwängen,

die uns sonst ins Leben hauen

und die Lebenslust versauen.

 

Wo blieb der wahrhafte Humor,

käm bei alldem nicht hervor,

dass bei der ganzen Preiserei

wär auch ein Preis des Unglücks wär dabei?

 

Humor ist nämlich, wenn man trotzdem lacht,

obwohl man sich grad Sorgen macht,

obwohl so manches Ding im Leben

furchtbar grausam geht daneben?

 

Und Jesus preist im Evangelium heut

selig all die unglücksel'gen Leut,

bei denen nichts auf Glück hinweist

und die sonst niemand selig preist.

 

Selig sind die Trauernden und Armen,

selig die, die ohn Erbarmen

von der Trauer sind betroffen

von des Schicksals Schlägen sind getroffen.

Selig die, die barmherzig bleiben,

obwohl sie unter Unrecht leiden.

Selig sind die, die um des Glaubens willen

schlucken müssen bitt’re Pillen,

die sich des Glaubens wegen auch belächeln lassen

ohne den Lächler dann zu hassen.

 

Und man könnte, ohn' sich zu verrenken

Jesu Gedanken weiterdenken:

Selig all die Arbeitslosen,

Selig blamierte Bettnässer mit nassen Hosen,

selig, deren Ehrlichkeit

sie dauernd bringt in Schwierigkeit,

selig, deren Gut gemeintes Werk nicht

jemals kommt ans Tageslicht

selig, die sich oft erfolglos schinden,

und statt des Danks nur Undank finden,

selig, die durch die Boshaftigkeit von bösen bekloppten

misshandelt werden. Und die Rausgemobbten,

selig deren Nächte durchzogen sind von Sorgen,

selig die mit Angst vor morgen,

selig, die behindert durch das Leben gehen,

selig, die schon lang kein Licht mehr sehen,

selig, die erfolglos sind,

und deren Glück verweht im Wind.

 

Unglaublich, wem der Jesus Seligkeit zuspricht –

So unglaublich, ja, man glaubt’s erst nicht.

 

Jesus wird zu einem sonderbaren Weisen,

indem er nicht aufhört, gerade die zu preisen,

deren Leben sonst kaum jemand selig preist.

Doch mit diesem Preisen weist

uns Jesus grad auf etwas hin,

was uns selten kommet in den Sinn:

 

In den Augen Gottes ist so manches gut,

was uns nicht gut erscheinen tut.

 

Humor ist, wenn man trotzdem lacht,

und sich in trüben Zeiten Hoffnung macht,

Die aber bleibt nur allzu gern

im Halse stecken, denn das Glück scheint fern.

Doch ohne diese Hoffnung steht Humor

weit, weit draußen vor dem Tor.

Er wird sarkastisch, schwankt und kippt,

weil es keine Zukunft, keine Hoffnung gibt.

 

Doch Jesus sieht den Trost für die Betrübten,

sieht die Liebe für die Ungeliebten,

sieht die Hoffnung, wo wir längst resignierten,

sieht ein lächelndes Erbarmen für die Blamierten,

sieht denn Sinn in Sorge, auch in schlimmer -

und so wird er zur zum Hoffnungsschimmer

für die, die auch zur Fastnachszeit

vom Jubel weg sind, meilenweit.

 

Er preist Unbepriesenen, weil auch sie

niemals nimmer niemals nie

trotz allem Kummer, allem Hader,

getrennt sind von dem guten Vater,

der gerade auch die Unglücksel’gen liebt

und ihnen Grund zur Hoffnung, ja zum Jubel gibt.

Er gibt die Hoffnung, ohne die Humor

grundsätzlich bleibet außen vor.

 

Denn: glaubet man an Gott’s Erbarmen

für die Leidenden und Armen

kann alles Ungemach, in Häusern, Betten und an Tischen,

niemandem das Lachen aus dem Gesichte wischen,

Klar: Selig sind, die jetzt schon jubeln, feiern,

doch selig auch, die Klagepsalmen leiern.

Denn Gott vergisst – ob Klage oder Jubel –

weder den Professor, noch den Dubel,

vergisst nicht den, der Glückssprossen erklimmt,

noch den, der mitten in der Tinte schwimmt.

Gott liebt und hilft, schenkt Zukunft überreich,

drum preist sie Jesus alle gleich.

 

Amen

Toll, Mecky!

 

gut gereimt, passend zum Fasching, aber trotzdem auch zum (eher ernsten) Thema des Evangeliums. Respekt!

 

Ich schließe mich Martin an.

Link zu diesem Kommentar
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Wir haben einen ganz normalen Gottesdienst mit gereimter Predigt gefeiert.

Wen's interessiert: Hier die Reimpredigt zum Sonntagsevangelium von den Seligpreisungen in Mt 5

 

-------------------------

 

Glückselig sind nun viele Leut

in der schönen Fastnachtszeit.

Am schmotzge Dunnschdig durch die Straßen rennen,

ausgelassen feiern, wenig pennen,

in den Straßen Lieder singen,

die mal falsch, mal richtig klingen

und in dem ganzen Übermut

geht's den Narren einfach gut.

 

Selig sind sie, die da tanzen,

die da schminken ihren Ranzen,

selig Cowboys und die Indianer,

selig sind die Elfenmädle,

sowie Hexen, die mit Besen wedle,

selig der Fanfarenzug,

selig wer da trinkt genug,

Selig hupen die Schalmeien

um die Leute zu erfreuen.

Selig, wer vom Alkohole

soviel trinkt, wie es zum Wohle

Selig, wer dann den Autoschlüssel

zuhause legt in eine Schüssel,

damit er nicht beim Fahr'n ertappt

Bußgeld und noch mehr berappt.

 

Und vor lauter Hochgenuss

entfährt so manchem dann ein Kuss,

grad mal so aus lauter Freude

geworfen mitten in die frohe Meute.

 

Selig preist der Pfarrer heute

auch 'ne ganze Menge Leute.

Preist die kleinen, preist die Großen,

die mit Röcken, die mit Hosen,

preist die Meister aller Zünfte,

preist ihre Zusammenkünfte,

preist die Narren, all die Treuen,

preist halt alle, die sich freuen

Denn, was uns das Leben lehrt,

ist: Freude ist doch sehr viel wert.

 

Und nächsten Mittwoch, liebe Leut,

ist dann Schluss mit Seligkeit?

Statt dem Treiben

gibt's dann Schweigen?

statt dem genüsslich-schönem Hasten

gibt's dann trübes, dumpfes Fasten?

 

Dann wäre Fasnacht wäre nur ein kleiner, heller Fleck

mitten in dem Alltagsdreck.

Dann wäre Fastnacht nur Verdrängen

von den ganzen, üblen Zwängen,

die uns sonst ins Leben hauen

und die Lebenslust versauen.

 

Wo blieb der wahrhafte Humor,

käm bei alldem nicht hervor,

dass bei der ganzen Preiserei

wär auch ein Preis des Unglücks wär dabei?

 

Humor ist nämlich, wenn man trotzdem lacht,

obwohl man sich grad Sorgen macht,

obwohl so manches Ding im Leben

furchtbar grausam geht daneben?

 

Und Jesus preist im Evangelium heut

selig all die unglücksel'gen Leut,

bei denen nichts auf Glück hinweist

und die sonst niemand selig preist.

 

Selig sind die Trauernden und Armen,

selig die, die ohn Erbarmen

von der Trauer sind betroffen

von des Schicksals Schlägen sind getroffen.

Selig die, die barmherzig bleiben,

obwohl sie unter Unrecht leiden.

Selig sind die, die um des Glaubens willen

schlucken müssen bitt're Pillen,

die sich des Glaubens wegen auch belächeln lassen

ohne den Lächler dann zu hassen.

 

Und man könnte, ohn' sich zu verrenken

Jesu Gedanken weiterdenken:

Selig all die Arbeitslosen,

Selig blamierte Bettnässer mit nassen Hosen,

selig, deren Ehrlichkeit

sie dauernd bringt in Schwierigkeit,

selig, deren Gut gemeintes Werk nicht

jemals kommt ans Tageslicht

selig, die sich oft erfolglos schinden,

und statt des Danks nur Undank finden,

selig, die durch die Boshaftigkeit von bösen bekloppten

misshandelt werden. Und die Rausgemobbten,

selig deren Nächte durchzogen sind von Sorgen,

selig die mit Angst vor morgen,

selig, die behindert durch das Leben gehen,

selig, die schon lang kein Licht mehr sehen,

selig, die erfolglos sind,

und deren Glück verweht im Wind.

 

Unglaublich, wem der Jesus Seligkeit zuspricht –

So unglaublich, ja, man glaubt's erst nicht.

 

Jesus wird zu einem sonderbaren Weisen,

indem er nicht aufhört, gerade die zu preisen,

deren Leben sonst kaum jemand selig preist.

Doch mit diesem Preisen weist

uns Jesus grad auf etwas hin,

was uns selten kommet in den Sinn:

 

In den Augen Gottes ist so manches gut,

was uns nicht gut erscheinen tut.

 

Humor ist, wenn man trotzdem lacht,

und sich in trüben Zeiten Hoffnung macht,

Die aber bleibt nur allzu gern

im Halse stecken, denn das Glück scheint fern.

Doch ohne diese Hoffnung steht Humor

weit, weit draußen vor dem Tor.

Er wird sarkastisch, schwankt und kippt,

weil es keine Zukunft, keine Hoffnung gibt.

 

Doch Jesus sieht den Trost für die Betrübten,

sieht die Liebe für die Ungeliebten,

sieht die Hoffnung, wo wir längst resignierten,

sieht ein lächelndes Erbarmen für die Blamierten,

sieht denn Sinn in Sorge, auch in schlimmer -

und so wird er zur zum Hoffnungsschimmer

für die, die auch zur Fastnachszeit

vom Jubel weg sind, meilenweit.

 

Er preist Unbepriesenen, weil auch sie

niemals nimmer niemals nie

trotz allem Kummer, allem Hader,

getrennt sind von dem guten Vater,

der gerade auch die Unglücksel'gen liebt

und ihnen Grund zur Hoffnung, ja zum Jubel gibt.

Er gibt die Hoffnung, ohne die Humor

grundsätzlich bleibet außen vor.

 

Denn: glaubet man an Gott's Erbarmen

für die Leidenden und Armen

kann alles Ungemach, in Häusern, Betten und an Tischen,

niemandem das Lachen aus dem Gesichte wischen,

Klar: Selig sind, die jetzt schon jubeln, feiern,

doch selig auch, die Klagepsalmen leiern.

Denn Gott vergisst – ob Klage oder Jubel –

weder den Professor, noch den Dubel,

vergisst nicht den, der Glückssprossen erklimmt,

noch den, der mitten in der Tinte schwimmt.

Gott liebt und hilft, schenkt Zukunft überreich,

drum preist sie Jesus alle gleich.

 

Amen

Wir haben einen ganz normalen Gottesdienst mit gereimter Predigt gefeiert.

Wen's interessiert: Hier die Reimpredigt zum Sonntagsevangelium von den Seligpreisungen in Mt 5

 

-------------------------

 

Glückselig sind nun viele Leut

in der schönen Fastnachtszeit.

Am schmotzge Dunnschdig durch die Straßen rennen,

ausgelassen feiern, wenig pennen,

in den Straßen Lieder singen,

die mal falsch, mal richtig klingen

und in dem ganzen Übermut

geht's den Narren einfach gut.

 

Selig sind sie, die da tanzen,

die da schminken ihren Ranzen,

selig Cowboys und die Indianer,

selig sind die Elfenmädle,

sowie Hexen, die mit Besen wedle,

selig der Fanfarenzug,

selig wer da trinkt genug,

Selig hupen die Schalmeien

um die Leute zu erfreuen.

Selig, wer vom Alkohole

soviel trinkt, wie es zum Wohle

Selig, wer dann den Autoschlüssel

zuhause legt in eine Schüssel,

damit er nicht beim Fahr'n ertappt

Bußgeld und noch mehr berappt.

 

Und vor lauter Hochgenuss

entfährt so manchem dann ein Kuss,

grad mal so aus lauter Freude

geworfen mitten in die frohe Meute.

 

Selig preist der Pfarrer heute

auch 'ne ganze Menge Leute.

Preist die kleinen, preist die Großen,

die mit Röcken, die mit Hosen,

preist die Meister aller Zünfte,

preist ihre Zusammenkünfte,

preist die Narren, all die Treuen,

preist halt alle, die sich freuen

Denn, was uns das Leben lehrt,

ist: Freude ist doch sehr viel wert.

 

Und nächsten Mittwoch, liebe Leut,

ist dann Schluss mit Seligkeit?

Statt dem Treiben

gibt's dann Schweigen?

statt dem genüsslich-schönem Hasten

gibt's dann trübes, dumpfes Fasten?

 

Dann wäre Fasnacht wäre nur ein kleiner, heller Fleck

mitten in dem Alltagsdreck.

Dann wäre Fastnacht nur Verdrängen

von den ganzen, üblen Zwängen,

die uns sonst ins Leben hauen

und die Lebenslust versauen.

 

Wo blieb der wahrhafte Humor,

käm bei alldem nicht hervor,

dass bei der ganzen Preiserei

wär auch ein Preis des Unglücks wär dabei?

 

Humor ist nämlich, wenn man trotzdem lacht,

obwohl man sich grad Sorgen macht,

obwohl so manches Ding im Leben

furchtbar grausam geht daneben?

 

Und Jesus preist im Evangelium heut

selig all die unglücksel'gen Leut,

bei denen nichts auf Glück hinweist

und die sonst niemand selig preist.

 

Selig sind die Trauernden und Armen,

selig die, die ohn Erbarmen

von der Trauer sind betroffen

von des Schicksals Schlägen sind getroffen.

Selig die, die barmherzig bleiben,

obwohl sie unter Unrecht leiden.

Selig sind die, die um des Glaubens willen

schlucken müssen bitt’re Pillen,

die sich des Glaubens wegen auch belächeln lassen

ohne den Lächler dann zu hassen.

 

Und man könnte, ohn' sich zu verrenken

Jesu Gedanken weiterdenken:

Selig all die Arbeitslosen,

Selig blamierte Bettnässer mit nassen Hosen,

selig, deren Ehrlichkeit

sie dauernd bringt in Schwierigkeit,

selig, deren Gut gemeintes Werk nicht

jemals kommt ans Tageslicht

selig, die sich oft erfolglos schinden,

und statt des Danks nur Undank finden,

selig, die durch die Boshaftigkeit von bösen bekloppten

misshandelt werden. Und die Rausgemobbten,

selig deren Nächte durchzogen sind von Sorgen,

selig die mit Angst vor morgen,

selig, die behindert durch das Leben gehen,

selig, die schon lang kein Licht mehr sehen,

selig, die erfolglos sind,

und deren Glück verweht im Wind.

 

Unglaublich, wem der Jesus Seligkeit zuspricht –

So unglaublich, ja, man glaubt’s erst nicht.

 

Jesus wird zu einem sonderbaren Weisen,

indem er nicht aufhört, gerade die zu preisen,

deren Leben sonst kaum jemand selig preist.

Doch mit diesem Preisen weist

uns Jesus grad auf etwas hin,

was uns selten kommet in den Sinn:

 

In den Augen Gottes ist so manches gut,

was uns nicht gut erscheinen tut.

 

Humor ist, wenn man trotzdem lacht,

und sich in trüben Zeiten Hoffnung macht,

Die aber bleibt nur allzu gern

im Halse stecken, denn das Glück scheint fern.

Doch ohne diese Hoffnung steht Humor

weit, weit draußen vor dem Tor.

Er wird sarkastisch, schwankt und kippt,

weil es keine Zukunft, keine Hoffnung gibt.

 

Doch Jesus sieht den Trost für die Betrübten,

sieht die Liebe für die Ungeliebten,

sieht die Hoffnung, wo wir längst resignierten,

sieht ein lächelndes Erbarmen für die Blamierten,

sieht denn Sinn in Sorge, auch in schlimmer -

und so wird er zur zum Hoffnungsschimmer

für die, die auch zur Fastnachszeit

vom Jubel weg sind, meilenweit.

 

Er preist Unbepriesenen, weil auch sie

niemals nimmer niemals nie

trotz allem Kummer, allem Hader,

getrennt sind von dem guten Vater,

der gerade auch die Unglücksel’gen liebt

und ihnen Grund zur Hoffnung, ja zum Jubel gibt.

Er gibt die Hoffnung, ohne die Humor

grundsätzlich bleibet außen vor.

 

Denn: glaubet man an Gott’s Erbarmen

für die Leidenden und Armen

kann alles Ungemach, in Häusern, Betten und an Tischen,

niemandem das Lachen aus dem Gesichte wischen,

Klar: Selig sind, die jetzt schon jubeln, feiern,

doch selig auch, die Klagepsalmen leiern.

Denn Gott vergisst – ob Klage oder Jubel –

weder den Professor, noch den Dubel,

vergisst nicht den, der Glückssprossen erklimmt,

noch den, der mitten in der Tinte schwimmt.

Gott liebt und hilft, schenkt Zukunft überreich,

drum preist sie Jesus alle gleich.

 

Amen

Toll, Mecky!

 

gut gereimt, passend zum Fasching, aber trotzdem auch zum (eher ernsten) Thema des Evangeliums. Respekt!

Wir haben einen ganz normalen Gottesdienst mit gereimter Predigt gefeiert.

Wen's interessiert: Hier die Reimpredigt zum Sonntagsevangelium von den Seligpreisungen in Mt 5

 

-------------------------

 

Glückselig sind nun viele Leut

in der schönen Fastnachtszeit.

Am schmotzge Dunnschdig durch die Straßen rennen,

ausgelassen feiern, wenig pennen,

in den Straßen Lieder singen,

die mal falsch, mal richtig klingen

und in dem ganzen Übermut

geht's den Narren einfach gut.

 

Selig sind sie, die da tanzen,

die da schminken ihren Ranzen,

selig Cowboys und die Indianer,

selig sind die Elfenmädle,

sowie Hexen, die mit Besen wedle,

selig der Fanfarenzug,

selig wer da trinkt genug,

Selig hupen die Schalmeien

um die Leute zu erfreuen.

Selig, wer vom Alkohole

soviel trinkt, wie es zum Wohle

Selig, wer dann den Autoschlüssel

zuhause legt in eine Schüssel,

damit er nicht beim Fahr'n ertappt

Bußgeld und noch mehr berappt.

 

Und vor lauter Hochgenuss

entfährt so manchem dann ein Kuss,

grad mal so aus lauter Freude

geworfen mitten in die frohe Meute.

 

Selig preist der Pfarrer heute

auch 'ne ganze Menge Leute.

Preist die kleinen, preist die Großen,

die mit Röcken, die mit Hosen,

preist die Meister aller Zünfte,

preist ihre Zusammenkünfte,

preist die Narren, all die Treuen,

preist halt alle, die sich freuen

Denn, was uns das Leben lehrt,

ist: Freude ist doch sehr viel wert.

 

Und nächsten Mittwoch, liebe Leut,

ist dann Schluss mit Seligkeit?

Statt dem Treiben

gibt's dann Schweigen?

statt dem genüsslich-schönem Hasten

gibt's dann trübes, dumpfes Fasten?

 

Dann wäre Fasnacht wäre nur ein kleiner, heller Fleck

mitten in dem Alltagsdreck.

Dann wäre Fastnacht nur Verdrängen

von den ganzen, üblen Zwängen,

die uns sonst ins Leben hauen

und die Lebenslust versauen.

 

Wo blieb der wahrhafte Humor,

käm bei alldem nicht hervor,

dass bei der ganzen Preiserei

wär auch ein Preis des Unglücks wär dabei?

 

Humor ist nämlich, wenn man trotzdem lacht,

obwohl man sich grad Sorgen macht,

obwohl so manches Ding im Leben

furchtbar grausam geht daneben?

 

Und Jesus preist im Evangelium heut

selig all die unglücksel'gen Leut,

bei denen nichts auf Glück hinweist

und die sonst niemand selig preist.

 

Selig sind die Trauernden und Armen,

selig die, die ohn Erbarmen

von der Trauer sind betroffen

von des Schicksals Schlägen sind getroffen.

Selig die, die barmherzig bleiben,

obwohl sie unter Unrecht leiden.

Selig sind die, die um des Glaubens willen

schlucken müssen bitt're Pillen,

die sich des Glaubens wegen auch belächeln lassen

ohne den Lächler dann zu hassen.

 

Und man könnte, ohn' sich zu verrenken

Jesu Gedanken weiterdenken:

Selig all die Arbeitslosen,

Selig blamierte Bettnässer mit nassen Hosen,

selig, deren Ehrlichkeit

sie dauernd bringt in Schwierigkeit,

selig, deren Gut gemeintes Werk nicht

jemals kommt ans Tageslicht

selig, die sich oft erfolglos schinden,

und statt des Danks nur Undank finden,

selig, die durch die Boshaftigkeit von bösen bekloppten

misshandelt werden. Und die Rausgemobbten,

selig deren Nächte durchzogen sind von Sorgen,

selig die mit Angst vor morgen,

selig, die behindert durch das Leben gehen,

selig, die schon lang kein Licht mehr sehen,

selig, die erfolglos sind,

und deren Glück verweht im Wind.

 

Unglaublich, wem der Jesus Seligkeit zuspricht –

So unglaublich, ja, man glaubt's erst nicht.

 

Jesus wird zu einem sonderbaren Weisen,

indem er nicht aufhört, gerade die zu preisen,

deren Leben sonst kaum jemand selig preist.

Doch mit diesem Preisen weist

uns Jesus grad auf etwas hin,

was uns selten kommet in den Sinn:

 

In den Augen Gottes ist so manches gut,

was uns nicht gut erscheinen tut.

 

Humor ist, wenn man trotzdem lacht,

und sich in trüben Zeiten Hoffnung macht,

Die aber bleibt nur allzu gern

im Halse stecken, denn das Glück scheint fern.

Doch ohne diese Hoffnung steht Humor

weit, weit draußen vor dem Tor.

Er wird sarkastisch, schwankt und kippt,

weil es keine Zukunft, keine Hoffnung gibt.

 

Doch Jesus sieht den Trost für die Betrübten,

sieht die Liebe für die Ungeliebten,

sieht die Hoffnung, wo wir längst resignierten,

sieht ein lächelndes Erbarmen für die Blamierten,

sieht denn Sinn in Sorge, auch in schlimmer -

und so wird er zur zum Hoffnungsschimmer

für die, die auch zur Fastnachszeit

vom Jubel weg sind, meilenweit.

 

Er preist Unbepriesenen, weil auch sie

niemals nimmer niemals nie

trotz allem Kummer, allem Hader,

getrennt sind von dem guten Vater,

der gerade auch die Unglücksel'gen liebt

und ihnen Grund zur Hoffnung, ja zum Jubel gibt.

Er gibt die Hoffnung, ohne die Humor

grundsätzlich bleibet außen vor.

 

Denn: glaubet man an Gott's Erbarmen

für die Leidenden und Armen

kann alles Ungemach, in Häusern, Betten und an Tischen,

niemandem das Lachen aus dem Gesichte wischen,

Klar: Selig sind, die jetzt schon jubeln, feiern,

doch selig auch, die Klagepsalmen leiern.

Denn Gott vergisst – ob Klage oder Jubel –

weder den Professor, noch den Dubel,

vergisst nicht den, der Glückssprossen erklimmt,

noch den, der mitten in der Tinte schwimmt.

Gott liebt und hilft, schenkt Zukunft überreich,

drum preist sie Jesus alle gleich.

 

Amen

Toll, Mecky!

 

gut gereimt, passend zum Fasching, aber trotzdem auch zum (eher ernsten) Thema des Evangeliums. Respekt!

 

Ich schließe mich Martin an.

 

Ich schließe mich Martin und Elima an und demonstriere hiermit gegen übermäßiges zitieren langer Beiträge B)
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Wen's interessiert: Hier die Reimpredigt zum Sonntagsevangelium von den Seligpreisungen in Mt 5

Und ob es uns interessiert!

Danke, Mecky, ich habe gehofft, dass Du uns auch dieses Jahr teilhaben lässt an Deinem Werk.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Mecky, auch von mir ein Kompliment! B)

 

Unser Pfarrer hat auch im Reim gepredigt, einige aktuelle Themen aus Pfarrei, Weltkirche und sonstigem Weltgeschehen aufgegriffen, fand ich super.

 

Dazu gab's spritzige Orgelmusik und gut ausgewählte Lieder.

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