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Büttenreden


Yeti

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Ich glaub', der Lehmann als Papst, das ist Phantasie. Witzig find' ich die Bemerkungen von sog. 20 % und 80 % - Katholiken. Die deutschen,österreichischen und schweizer Katholiken glauben echt noch allen Ernstes, sie seien der Nabel der Welt, an welchem sich alle orientieren sollen. Das is' ja günstigsten Falles nur naiv. Ich hab' mich übrigens schon lange gefragt, warum der Lehmann überhaupt so beliebt ist bei den Deutschen. Er hat sich ja eigentlich noch nie so ganz klar über irgendwas geäussert - erinnert mich an unseren Kanzler. Könnte sein, daß das eine Art Nichtaussage ist, welche den Deutschen imponiert oder gut tut. Man kann auch wirklich nichts Übles über den Lehmann sagen - aber auch nix ausgesprochen Gutes, was widerum eben auch nix über das Zutreffen des Gegenteils aussagt. Daß er zumindest einen guten Job macht, ist glaub' ich schon klar. Ich beneide ihn nicht darum. Hab' mal in einer sorglosen Stunde spaßeshalber eine "Gegenbüttenrede" zu derjenigen Lehmanns gedichtet. Die Humorlosen unter euch können sich dann mal danach aufregen, das unterhält auch.

 

Drum sagt mir doch ganz unverzagt, was ihr zur Büttenrede sagt, die Lehmann kürzlich erst gehalten so vis à vis des Doms, des Alten. Ihr könnt sie lesen, nämlich hier:

 

http://www.kath.net/detail.php?id=9524

 

und saget doch, wie findet ihr, daß dort ein Mann 'nen Orden kriegt, der bei den meisten sehr beliebt, da er als Hündchen oft fungiert, das auch mal Rom anuriniert und somit manchem Schäfchen sagt, daß solche Allmacht nicht behagt und doch viel mehr mit "freiem Geiste" der Toleranz ein Dienst man leiste.

 

Das Lehramt - ach wie wunderbar! - sprach lang nicht mehr "ex cathedra", das heißt, durch Volkes Seele spricht: "was Rom sagt, interessiert mich nicht". Wer jedoch Rahner widerspricht, der ist ein übler Bösewicht. Welch' Zufall, möcht' man gern' da fragen, daß beid' denselben Vornam' tragen.

 

'S gibt andre Gründe, unbestritten, daß Karl beim Volk ist

wohlgelitten, ist's denn Erscheinung und die Physis, die Großmut ausstrahlt in der Krisis? Auf den Gedanken leicht man kommt, ein Schalk im Nacken jedem frommt: so zieh' ich daher und alsogleich den Meisner-Lehmann Direktvergleich.

 

Der Meisner ist kein Diplomat, wenn er etwas zu sagen hat, so tut er's prompt und auch direkt - was wenig Leuten wirklich schmeckt. Statt einem Fels-Gewitterschlag des Waldes Säuseln mehr behagt. Drum säuselt Karl auch vor sich hin - der Ton zwar leis' doch fehlt der Sinn.

 

Die klare Botschaft oft verschwimmt - drum ist er Volkes Lieblingskind. Die Kirche aber soll uns mahnen, zu bleiben in des Schöpfers Bahnen, die er uns einstmals vorgegeben, zu führen brav ein christlich Leben. Solch Deutlichkeit ist unbequem - man will die Harmonie nur sehn.

 

Dem Meisner wirft man oftmals vor, er hätte keinerlei Humor. Ich bin mir da nicht ganz so sicher - ich höre da schon sein Gekicher, wenn er sieht Karl von Lufthansa-Anzeigen sich gönnerhaft herunterneigen: "Auch wir arbeiten für da oben". Man darf dran zweifeln, ungelogen.

 

Doch will den Karl ich nicht verdammen, sie sind ein gutes Paar zusammen: Hier Meisner für ein ernstes Wort, den Karl für Büttenreden dort. Der Karl hat auch ein schweres Amt zu mehren Glauben hier im Land. Und "allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann".

 

Insofern ging die Wahl gut aus, der Karl den Orden bringt nach Haus und dort zu Recht den Leuten sagt, daß er den Menschen sehr behagt. Jedoch darf nicht verschwiegen werden, welch Provenienz des Ordens Erben: es ist halt doch ein Narrenorden. Und wieder lacht nun Köln im Norden.

 

So blick in meiner Phantasie ich auf zu jener Szenerie: der Narrenkönig tanzt vorm Thron und auf ihm sitzt - ihr wisst es schon? - nicht Meisner, das wäre doch vermessen, jedoch der Papst, nicht zu vergessen! Und weiter oben thronet Gott der weiß es muß halt eben für die Belust'gung Narren geben!

 

Kölle alaaf!

 

Viel Spaß,

Grüße,

Yeti

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Lieber Yeti sehr OT etti:

Deine Büttenrede find ich-

selbst wenn ich sonst sehr überwind mich

viel besser noch als Lehmanns Reimen

und will bei dir mich gern einschleimen

denn Lehmann schillernd allzu bunt

tut mir zu wenig Klarheit kund

 

Katholisch grüßt dich gern bis später

dein Mariamante- Peter

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Die Büttenrede von dem Karl

zeigt aber mehr vom Karneval

denn in der Bütt so will ich meinen

zählt nicht allein die Kunst zu reimen

 

In Mainz zählt man auf Politik

das findet man da auch noch chique

doch ist es denn schon Karneval

wenn einer redet in nem Schwall?

 

Es geht hier doch ums Schmunzeln, Lachen

und allen eine Freud zu machen

der Ernst soll auf der Kanzel bleiben

und nicht in karnevalschem Treiben

 

Und ein recht guter Hirt versteht

wie schäfliches geblöke geht

so soll er sich doch zum verdienen

der Sprache seiner Schaf bedienen

 

Auch Meisner ist Karnevalist

auf wenn er manches mal vergisst

das viele Worte sind nur Lacher

die er erzählt als Glaubenskracher

 

Bei kirchlicher Selbstironie

da schlottert manches Römerknie

doch auch der Glaube ist erst gut

wenn man auch drüber schmunzeln tut

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"Der Lehmanns Karl kriegt Faschingsorden,

Was is 'n aus der Kirch geworden?"

So frächt so manches braves Schäfla,

grad hochgschreckt vo seim Winterschläfla

"Fromm soll a Kardinal doch sei,

und der steicht in die Bütt etz nei

Und tut den Meisner, den ganz braven

blamieren noch vor seinen Schafen!

Was soll der liebe Gott sich denken,

wird er a neue Sintflut schenken

wenn kana mehr will ernsthaft lehren

wie man lebt zu Seinen Ehren?"

 

Wie ma im Himmel denkt, willst hörn?

Ob der Allmächtge sich tut störn?

Mei Gudala, könnt der ned lachen

was hätt er solln uns Menschen machen?

weil, wenn er siecht was mir da treibn

na kann er's lachen ned vermeidn

Wo Leud mit rode Hüte laufen

A jeder hinter sich an Haufen

vo Schaf' die brülln, wenn a andrer Hirt

auch g'hört und geehret wird

 

"Der Vadda bleib ich bis zum End",

denkt er sich auf seim Postament

"und wenn die Lausbub'n Blödsinn machn

dann kann ich gern darüber lachen

Und mir sagen, drin im Kern

wer'n die nie erwachsen wer'n

Und wenn die Kinder spielen woll'n

dass mir uns da neimischn solln

Des seh ich ehrlich gar ned ein

Da hock ich mich hi und trink mein Wein

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