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Aschekreuz


Gabriele

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Liebe Forumsgemeinde,

 

was ist eigentlich die genaue Bedeutung des Aschekreuzes, das am Aschermittwoch ausgeteilt wird?

Seit wann gibt es diesen Brauch?

Woher stammt die Asche, die dazu verwendet wird?

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Hallo Gabriele,

die asche hat zum beginn der quadragesima folgende bedeutung bzw. geschichte:

Das hebräische wort für asche (im AT) ist ähnlich dem wort staub. Beides ist zeichen von gebrechlichkeit und vergänglichkeit, aber auch zeichen von trauer und klage, buße und umkehr. Damit hängt auch der aspekt zusammen, dass die asche als reinigend betrachtet wurde. Sie ist das produkt eines verbrennungsvorganges und so war man der überzeugung, dass damit die läuternde kraft des feuers innewohnt. Im AT wurde die asche einer fehlerfreien kuh in das reinigungswasser gestreut (num 19). Somit kann der priester, beiden aspekten entsprechend, bei der auflegung des aschekreuzes statt der traditionellen worte die an die vertreibung aus dem paradies erinnern ("bedenke mensch, dass du staub bist und wieder zum staub zurückkehren wirst") auch den programmatischen aufruf jesu in mk 1,15 sprechen ("bekehrt euch und glaubt an das evangelium").

Die bestreuung des hauptes it asche war als zeichen der klage und buße nicht nur im volk israel, sondern fast im gesamten alten orient bekannt. Die kirche übernahm diese geste von privaten bußübungen in die öffentliche kirchenbuße: Christen, die schwer gesündigt hatten und zur umkehr entschlossen waren, zog man zu beginn der fastenzeit büßergewänder an und bestreute sie mit asche. Diese öffentliche kirchenbuße ging jedoch mit ende des ersten jahrtausends verloren und es setzte sich der ritus der achenbestreuung alle gläubigen durch. Die synode von benevent (1091) machte dies verbindlich.

Die asche wird übrigens aus den verbrannten palmzweigen des vorjahres gewonnen. Dies ist erstmals für das 12. jhdt. bezeugt. Der aschermittwoch ereöffnet die o.a. quadragesima, also die 40 tage der österlichen bußzeit. Der aschermittwoch soll spürbar machen, dass die ganze gemeinde gemeinsam aufbricht und sich auf den weg nach ostern macht.

Der aschermittwoch gilt übrigens wie der karfreitag als sehr strenger fasttag. Ab dem vollendeten 14. lebensjahr gilt das abstinenzgebot mit dem verzicht auf fleischspeisen und dem fastenopfer in der quadragesima (nach der freien verantwortung des christen). Wer zwischen 18 und 60 jahre alt ist, sollte sich gemäss dem fastengebot an diesen beiden tagen überhaupt nur je einmal sättigen.

Hoffe, das hat dir geholfen :blink:

LG

Max

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Beginn der quadragesima

Ich habe gar nicht mehr gewusst, dass das Kirchenlatein so von der Regel abweicht: quadragesima kann doch eigentlich nur den Aschermittwoch (den 40. Tag) bezeichnen. Aber dass der "als Teil fürs Ganz"?) der Bußzeit den Namen gab, war mir nicht mehr klar.

 

PS :Hatten wir nicht letztes Jahr einen Thread zu dem Thema, welcher Text bei der Spendung des Aschekreuzes sinnvoller ist?

bearbeitet von Elima
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Beginn der quadragesima

Ich habe gar nicht mehr gewusst, dass das Kirchenlatein so von der Regel abweicht: quadragesima kann doch eigentlich nur den Aschermittwoch (den 40. Tag) bezeichnen. Aber dass der "als Teil fürs Ganze"?) der Bußzeit den Namen gab, war mir nicht mehr klar.

*staun*

 

Wird denn in der Fastenzeit rückwärts gezählt? Aschermittwoch ist doch eigentlich der 1.; nicht der 40. Tag ???

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Das Rückwärtszählen dürfte "römisches Erbe" sein. Darum ist die Angabe des Datums im Lateinischen ja auch so kompliziert, wenn es nicht gerade der Monatserste (Kalendae), die Nonen (5.bzw.7.) oder die Iden sind. Vom 1. und vom 13 (bzw.15. im März, Juli, Mai und Oktober: merke:MIlMO) wird zurückgerechnet (ich habe für die "Auflösung" außer in der Examenszeit immer die entsprechende Seite in der lat. Grammatik oder zumindest die Finger gebraucht).

 

Elisabeth (Lateinlehrerin i.R.)

bearbeitet von Elima
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Wird denn in der Fastenzeit rückwärts gezählt? Aschermittwoch ist doch eigentlich der 1.; nicht der 40. Tag ???

Ja - es gab ja früher auch die "Vorfastenzeit" mit den Sonntagen Sexagesima und Septuagesima...

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Wird denn in der Fastenzeit rückwärts gezählt? Aschermittwoch ist doch eigentlich der 1.; nicht der 40. Tag ???

Ja - es gab ja früher auch die "Vorfastenzeit" mit den Sonntagen Sexagesima und Septuagesima...

Du hast "Quinquagesima" (den Sonntag vor Aschermittwoch) vergessen. Da habe ich aber die Zählung nie kapiert. Septuagesima war ja 9 Wochen vor Ostern, das kann nicht der 70. Tag sein. Dass bei der Aschermittwoch-Zählung nur die Werktage zählen, ist klar (übrigerns war das anfangs nur bei den Katholiken so, weswegen die Basler Fasnacht erst in der nächsten Woche ist).

 

Elisabeth

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Wird denn in der Fastenzeit rückwärts gezählt? Aschermittwoch ist doch eigentlich der 1.; nicht der 40. Tag ???

Ja - es gab ja früher auch die "Vorfastenzeit" mit den Sonntagen Sexagesima und Septuagesima...

Du hast "Quinquagesima" (den Sonntag vor Aschermittwoch) vergessen. Da habe ich aber die Zählung nie kapiert. Septuagesima war ja 9 Wochen vor Ostern, das kann nicht der 70. Tag sein. Dass bei der Aschermittwoch-Zählung nur die Werktage zählen, ist klar (übrigerns war das anfangs nur bei den Katholiken so, weswegen die Basler Fasnacht erst in der nächsten Woche ist).

 

Elisabeth

Die Sonntage hat schon das Konzil von Benevent aus der Fastenzeit ausgenommen, das hat also nichts mit den Protestanten zu tun.

 

Dass sich die Tradition der "Alten Fastnacht" dort erhalten hat, aber schon.

 

Die Ausnahme der Sonntage geschah auf Betreiben des Adels und des höheren Klerus, die wenigstens einmal die Woche schlemmen wollten. Das gemeine Volk, das sowieso die meiste Zeit von Hirsebrei und trocken Brot lebte, egal ob nun Fastenzeit war oder nicht, wehrte sich anfangs ziemlich heftig gegen die Herausnahme der Sonntage, denn das bedeutete ja für sie nichts anderes als eine verlängerung der Fastenzeit um 6 weitere Tage ohne Musik und andere harmlose Vergnügungen.

 

So hielt sich die "Alte Fastnacht" in manchen Gebieten (bekämpft von der Obrigkeit) noch ziemlich lange.

 

In Basel hat sie deshalb überlebt, weil dort nach der Reformation der Obrigkeit die Fastenzeit egal war.

 

Die Basler Fastnacht wird dort auch "Buurefasnet" genannt, im Gegensatz zur "Herrefasnet" die gestern zuende ging, in den Begriffen steckt noch die Geschichte drin.

 

Im Schwäbischen gibt es den Ausdruck für jemanden der notorisch zu spät kommt "er kommt allweil hinterdrei wia d'alt Fasnet"

 

Werner

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Aschekreuz erinnert an Vergänglichkeit

 

Beginn der österlichen Bußzeit

 

Magdeburg (pbm) – Am Aschermittwoch feiern die katholischen Christen überall auf der Welt mit Gottesdiensten und strengem Fasten den Beginn der österlichen Bußzeit, auch Fastenzeit genannt. Damit endet offiziell die Faschingszeit und für die Christen beginnt die 40 Tage dauernde Vorbereitung auf ihr wichtigstes Fest, auf Ostern.

 

Bereits früh am Morgen, hat Weihbischof und Diözesanadminstrator Gerhard Feige in der Magdeburger Kathedrale Sankt Sebastian die Heilige Messe gefeiert. Wichtige Symbolhandlung war dabei das Aschekreuz, das den Gottesdienstteilnehmern auf die Stirn gezeichnet wude und an die Vergänglichkeit der Menschen und alles Irdischen erinnert: „Vom Staub bist du genommen und zum Staub kehrst du zurück..... http://www.bistum-magdeburg.de/Detailed/1383.html

bearbeitet von Moni
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Ich habe mir übrigens heute morgen mein Aschekreuz schon geholt :blink:

Ich habe mein Kreuz erst heute abend geholt.

 

Aber nicht mit diesen Worten:

„Vom Staub bist du genommen und zum Staub kehrst du zurück..... "

sondern mit:

"Kehr um und glaub an das Evangelium."

Da wir keine heilige Messe feierten sondern Bußgottesdienst, waren diese Worte besonders eindrücklich.

 

LIebe Grüße, Gabriele

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Ist die heilige Messe am Aschermittwoch eigentlich allgemein üblich? Oder eher ein Bussgottesdienst?

Bei uns war es heute morgen eine ganz normale Messe, sogar mit Predigt. Wie es anderorts gehalten wird, kann ich nicht sagen.

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(Ja, ich weiss dies sind die GG und ich bin Atheist, aber ich habe mal eine komplett nicht-ideologische Frage, die durchaus in den Rahmen der katholischen Lehre passt)

 

Die asche wird übrigens aus den verbrannten palmzweigen des vorjahres gewonnen.

Wie wird dies in der Praxis gehandhabt? Muss in jeder Gemeinde der Kuester im Sommer die Palmzweige trocknen, und dann im Kirchgarten vorsichtig in einem Blecheimer verbrennen, und die Asche vorsichtig einsammeln und aufbewahren? Oder werden die bis zum Osterfeuer aufbewahrt, und dann wird die Asche vom Osterfeuer verwendet? Vor allem in groesseren Gemeinden in dicht bevoelkerten Staedten (Koelner Dom und so) scheint mir dies ziemlich schwierig zu sein (genuegend Feuer, um die noetige Asche herzustellen, ist in Staedten meist nicht erwuenscht). Oder werden die verwelkten Palmzweige eingesammelt, und dann zentral (z.B. fuer das ganze Bistum) zu Asche verarbeitet, vielleicht in einem Gartenbaubetrieb? Oder wird vorfabrizierte Asche ueber die ueblichen Kanaele schoen verpackt geliefert?

 

Bitte entschuldigt meine Neugier.

bearbeitet von Baumfaeller
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Was sind denn die üblichen Kanäle?

 

In unserer Gemeinde wird tatsächlich die Asche vom Osterfeuer (Palmezweige, Holz) dazu verwendet, am Aschermittwoch die Asche in Form eines Kreuzes den Gläubigen auf die Stirn zu zeichnen. Jede Gemeinde hat ihr eigenes Osterfeuer. Wo die Asche allerdings aufbewahrt wird, zwischen Ostern und Aschermittwoch im drauffolgenden Jahr, kann ich nicht sagen. Ich werde mal bei uns nachfragen. Wie es allerdings in Köln gemacht wird, weiss ich auch nicht

 

Und von der Menge her reicht es allemal. Die Asche wird ja nicht sackweise über jemanden gestreut. Meist ist es nur eine Andeutung vom Kreuzzeichen, dass du danach kaum siehst.

bearbeitet von Moni
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Ist die heilige Messe am Aschermittwoch eigentlich allgemein üblich? Oder eher ein Bussgottesdienst?

Ich denke, ein "allgemein üblich" gibt es nicht.

 

Heilige Messen brauchen natürlich einen Priester, Bußgottesdienste dagegen können auch von Laien geleitet werden. Bei zunehmendem Priestermangel wird es wohl mehr und mehr üblich werden, Bußgottesdienste zu feiern.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Ist die heilige Messe am Aschermittwoch eigentlich allgemein üblich? Oder eher ein Bussgottesdienst?

Ich denke, ein "allgemein üblich" gibt es nicht.

 

Heilige Messen brauchen natürlich einen Priester, Bußgottesdienste dagegen können auch von Laien geleitet werden. Bei zunehmendem Priestermangel wird es wohl mehr und mehr üblich werden, Bußgottesdienste zu feiern.

 

Liebe Grüße, Gabriele

Ich glaube (heißt hier, weiß es aber nicht genau), dass es eine "Soll-Vorschrift" gibt (Eucharistiefeier mit Predigt). Aber Gabriele hat Recht, Wortgottesfeiern mit Charakter eines Bußgottesdienstes werden wohl hier die Zukunft sein.

 

Elisabeth

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Weiß vielleicht jemand genau woher denn nun die Asche kommt? Das hab ich mich nämlich auch schon oft gefragt, da bei uns im Osterfeuer keine Palmzweige verbrannt werden und auch keiner die Asche davon einsammelt.

 

Auch hatten wir schon interessante Farben von schwarz über das typische grau bis hin zu rötlichen oder auch gelblichen Tönen. Normalerweise ist sie ja auch immer recht fein, aber in diesem Jahr waren irgendwie auch richtige Brocken drin, aber man konnte trotzdem nicht erkennen was da verbrannt wurde.

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Weiß vielleicht jemand genau woher denn nun die Asche kommt? Das hab ich mich nämlich auch schon oft gefragt, da bei uns im Osterfeuer keine Palmzweige verbrannt werden und auch keiner die Asche davon einsammelt.

 

Auch hatten wir schon interessante Farben von schwarz über das typische grau bis hin zu rötlichen oder auch gelblichen Tönen. Normalerweise ist sie ja auch immer recht fein, aber in diesem Jahr waren irgendwie auch richtige Brocken drin, aber man konnte trotzdem nicht erkennen was da verbrannt wurde.

Also üblicherweise verbrennt der Küster/Messner im Laufe des Jahres die restlichen Palmzweige aus der Karwoche. Bei uns ist allerdings nicht jedes Jahr etwas vom Palm übrig. Was nimmt man da? Also entweder irgendwelches Gestrüpp oder im Notfall eben doch den Inhalt des heimischen Aschenbechers.

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Weiß vielleicht jemand genau woher denn nun die Asche kommt? Das hab ich mich nämlich auch schon oft gefragt, da bei uns im Osterfeuer keine Palmzweige verbrannt werden und auch keiner die Asche davon einsammelt.

 

Auch hatten wir schon interessante Farben von schwarz über das typische grau bis hin zu rötlichen oder auch gelblichen Tönen. Normalerweise ist sie ja auch immer recht fein, aber in diesem Jahr waren irgendwie auch richtige Brocken drin, aber man konnte trotzdem nicht erkennen was da verbrannt wurde.

Also üblicherweise verbrennt der Küster/Messner im Laufe des Jahres die restlichen Palmzweige aus der Karwoche. Bei uns ist allerdings nicht jedes Jahr etwas vom Palm übrig. Was nimmt man da? Also entweder irgendwelches Gestrüpp oder im Notfall eben doch den Inhalt des heimischen Aschenbechers.

mmmh bei uns wird außer dem Osterfeuer nichts verbrannt und weder Pfarrer noch (ehrenamtlicher) Küster rauchen... :blink:

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Ist die heilige Messe am Aschermittwoch eigentlich allgemein üblich? Oder eher ein Bussgottesdienst?

Bei uns war es heute morgen eine ganz normale Messe, sogar mit Predigt. Wie es anderorts gehalten wird, kann ich nicht sagen.

Also bei uns gab es am Abend eine Messe.

 

Ökumenische Gottesdienste haben wir hier nie, denn der Pfarrer unserer ev. Nachbargemeinde hält nicht viel von Ökumene.

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Wie es anderorts gehalten wird, kann ich nicht sagen.

Bei uns ist es schon seit vielen Jahren ein ökumenischer Gottesdienst.

Ein ökumenischer Gottesdienst?

 

Interessant.

 

War der Gottesdiensst mit Ascheausteilung?

Wenn ja, wer hat die Asche ausgeteilt?

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