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Freikirchen


laura

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Wie schon der Name "Freikirche" besagt, haben die Glaubensvorstellungen ihrer vielfältigen Gemeinden keine gemeinsame Basis was die Interpretation der Bibel anlangt. Überspitzt gesagt, handelt es sich um Do-it-yourself-Kirchen, die die Bibel als eine Art spirituelle Wühlkiste benutzen, aus der diese ihre religiösen Programme zurechtzimmern.

Das machen hier im Forum auch die meisten.

 

Wer im Glashaus sitzt, Herr-Ich-will-die Kichre-um-die-Kirchensteuer-bescheissen-Wolfi...

 

Merkt eigentlich keiner, dass der (ggf. durchaus berechtigte) Kirchensteuerbetrugsvorwurf ggn. Wolfi nicht mehr ist als ein billiges ad hominem, dass nichts zur Sache beiträgt?

 

 

Nikolaus wirft den Freikirchen Zimmerei vor. Wolfi tut ähnliches und bestätigt selbiges in seinem Kommentar. Wo ist das Problem?

 

Keiner streitet, alle sind einer Meinung...

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Wie schon der Name "Freikirche" besagt, haben die Glaubensvorstellungen ihrer vielfältigen Gemeinden keine gemeinsame Basis was die Interpretation der Bibel anlangt. Überspitzt gesagt, handelt es sich um Do-it-yourself-Kirchen, die die Bibel als eine Art spirituelle Wühlkiste benutzen, aus der diese ihre religiösen Programme zurechtzimmern.

Das machen hier im Forum auch die meisten.

 

Wer im Glashaus sitzt, Herr-Ich-will-die Kichre-um-die-Kirchensteuer-bescheissen-Wolfi...

 

Merkt eigentlich keiner, dass der (ggf. durchaus berechtigte) Kirchensteuerbetrugsvorwurf ggn. Wolfi nicht mehr ist als ein billiges ad hominem, dass nichts zur Sache beiträgt?

 

Am Ende zerstört ihr eure Diskussionen selber, denn der Kirchensteuervorwurf lenkt jedes Mal vom Thema ab. Es ist fast so, als hätte man den Thread geschlossen. Mir solls recht sein...

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Wie schon der Name "Freikirche" besagt, haben die Glaubensvorstellungen ihrer vielfältigen Gemeinden keine gemeinsame Basis was die Interpretation der Bibel anlangt. Überspitzt gesagt, handelt es sich um Do-it-yourself-Kirchen, die die Bibel als eine Art spirituelle Wühlkiste benutzen, aus der diese ihre religiösen Programme zurechtzimmern.

Das machen hier im Forum auch die meisten.

 

Wer im Glashaus sitzt, Herr-Ich-will-die Kichre-um-die-Kirchensteuer-bescheissen-Wolfi...

 

Nach dem kanonischen Recht muss ich die Kirche finanziell unterstützen. Dass dies durch eine Steuer geschehen muss steht dort nicht drin. Im Canon 1263 heißt es sogar, dass der Bischof natürlichen Personen nur "im Falle großen Notstands und unter denselben Bedingungen eine außerordentliche und maßvolle Abgabe auferlegen" darf. Ich wüsste jetzt nicht, was für einen Notstand wir hier in Österreich oder Deutschland haben. Klär mich bitte auf.

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Nach dem kanonischen Recht muss ich die Kirche finanziell unterstützen. Dass dies durch eine Steuer geschehen muss steht dort nicht drin. Im Canon 1263 heißt es sogar, dass der Bischof natürlichen Personen nur "im Falle großen Notstands und unter denselben Bedingungen eine außerordentliche und maßvolle Abgabe auferlegen" darf. Ich wüsste jetzt nicht, was für einen Notstand wir hier in Österreich oder Deutschland haben. Klär mich bitte auf.

Steuern sind eine weltliche Angelegenheit. Im Grundgesetz steht: "Die Religionsgesellschaften, welche Körperschaften des öffentlichen Rechtes sind, sind berechtigt, auf Grund der bürgerlichen Steuerlisten nach Maßgabe der landesrechtlichen Bestimmungen Steuern zu erheben." Ich vermute, was in einem kanonischen Recht steht ist dem Finanzamt weitgehend gleichgültig.

 

DonGato.

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Nach dem kanonischen Recht muss ich die Kirche finanziell unterstützen. Dass dies durch eine Steuer geschehen muss steht dort nicht drin. Im Canon 1263 heißt es sogar, dass der Bischof natürlichen Personen nur "im Falle großen Notstands und unter denselben Bedingungen eine außerordentliche und maßvolle Abgabe auferlegen" darf. Ich wüsste jetzt nicht, was für einen Notstand wir hier in Österreich oder Deutschland haben. Klär mich bitte auf.

Steuern sind eine weltliche Angelegenheit. Im Grundgesetz steht: "Die Religionsgesellschaften, welche Körperschaften des öffentlichen Rechtes sind, sind berechtigt, auf Grund der bürgerlichen Steuerlisten nach Maßgabe der landesrechtlichen Bestimmungen Steuern zu erheben." Ich vermute, was in einem kanonischen Recht steht ist dem Finanzamt weitgehend gleichgültig.

 

DonGato.

 

Ob ich gegeb weltliches Recht verstoße, hat ein Gericht zu entscheiden und nicht du. :wink: Und vor Gericht kommt der Fall eh nur, wenn mich die Kirche verklagt. In der Regel passiert das aber nicht. Denn wenn sie mir "auf die Schliche kommen" wird das, was man in der Vergangenheit nicht gezahlt hat, normalerweise nachgelassen wenn man sich ab sofort zahlungsbereit gibt. Wenn die Zahlungsaufforderung kommt, werde ich ja eh zahlen. :wink:

 

Die Frage, ob der Bischof das Recht hat, Steuern einzuziehen, hat sehr wohl mit kanonischem Recht zu tun.

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Mein Gewissen würde mir eine solche Vorgehensweise nicht erlauben. Aber du musst wissen, was du verantworten kannst.

 

Bedenklich finde ich auch, dass für dich anscheinend Moral und Recht ein und dasselbe sind.

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Ob ich gegeb weltliches Recht verstoße, hat ein Gericht zu entscheiden und nicht du. :wink: Und vor Gericht kommt der Fall eh nur, wenn mich die Kirche verklagt. In der Regel passiert das aber nicht. Denn wenn sie mir "auf die Schliche kommen" wird das, was man in der Vergangenheit nicht gezahlt hat, normalerweise nachgelassen wenn man sich ab sofort zahlungsbereit gibt. Wenn die Zahlungsaufforderung kommt, werde ich ja eh zahlen. :wink:

 

Die Frage, ob der Bischof das Recht hat, Steuern einzuziehen, hat sehr wohl mit kanonischem Recht zu tun.

Wenn der Staat das nicht unterstützt kann im kanonischen Recht stehen was will - der Bischof hat keine Möglichkeit gegen die Gesetze des Staates Steuern einzutreiben. Die Zeiten sind vorbei, als die Kirche so etwas konnte. Ich entscheide nicht, ob Du gegen welche Gesetze auch immer verstossen hast, wenn ich die rechtlichen Grundlage aufführe. Ich wüsste auch nicht, wieso Du Dir einbildest, ich hätte das entschieden. Mache das mit Deinem Gott aus - besonders wenn der Brief mit den Steuernachzahlforderungen vom Finanzamt kommt. Finanzamt gehört zur Exekutive des Staates - die können etwas, was Dein Gott nicht kann: Dir das Leben zu Hölle machen.

 

DonGato.

bearbeitet von DonGato
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Mein Gewissen würde mir eine solche Vorgehensweise nicht erlauben. Aber du musst wissen, was du verantworten kannst.

Ja, wenn ich in einem Verein Mitglied bin, zahle ich den Beitrag, den die Vereinssatzung vorschreibt, oder ich trete gar nicht erst ein. Da das bei Kirchens nicht geht, trete ich eben aus. Aber den Service in Anspruch nehmen, und nicht zahlen, geht gar nicht! Unabhängig davon, wie man zur staatlich eingezogenen Kirchensteuer steht.

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Aber um wieder zum Thema zurückzukommen, Wolfi könnte doch Mitglied in einer Freikirche werden. Die ziehen keine Kirchensteuer ein und sind rein spendenfinanziert!

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Aber um wieder zum Thema zurückzukommen, Wolfi könnte doch Mitglied in einer Freikirche werden. Die ziehen keine Kirchensteuer ein und sind rein spendenfinanziert!

Nennt man den "Zehnten" neuerdings "Spende"? ;)

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Aber um wieder zum Thema zurückzukommen, Wolfi könnte doch Mitglied in einer Freikirche werden. Die ziehen keine Kirchensteuer ein und sind rein spendenfinanziert!

Nennt man den "Zehnten" neuerdings "Spende"? ;)

 

 

Wer, wie, wem und überhaupt den Zehnten gibt wird nicht kontrolliert. Bei uns kriegen die Spenden nur der Kassier und der externe Kassenprüfer mit, soweit die Spenden überwiesen werden, Barspenden gibt es, die sind aber anonym. Noch nicht mal die Leitung nimmt Einsicht.

 

Ich bezweifle allerdings, dass zumindest bei uns, irgendwer tatsächlich den Zehnten an die Gemeinde gibt. Wenn das alle machten, hätten wir ein fettes Steuerproblem. Unser Kassier bittet jedes Jahr um Mäßigung bei der Spende :-)

bearbeitet von Higgs Boson
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Aber um wieder zum Thema zurückzukommen, Wolfi könnte doch Mitglied in einer Freikirche werden. Die ziehen keine Kirchensteuer ein und sind rein spendenfinanziert!

Da Freikirchen keine Kirchen sind, kommt das nicht in Frage...

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Mein Gewissen würde mir eine solche Vorgehensweise nicht erlauben. Aber du musst wissen, was du verantworten kannst.

Ja, wenn ich in einem Verein Mitglied bin, zahle ich den Beitrag, den die Vereinssatzung vorschreibt, oder ich trete gar nicht erst ein. Da das bei Kirchens nicht geht, trete ich eben aus. Aber den Service in Anspruch nehmen, und nicht zahlen, geht gar nicht! Unabhängig davon, wie man zur staatlich eingezogenen Kirchensteuer steht.

 

Wenn der Bischof einen Beitrag will, muss er das auch kommunizieren. Wo ist ein kirchenrechtlich relevantes Dokument, in dem ich zum Zahlen verpflichtet werde?

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Da Freikirchen keine Kirchen sind, kommt das nicht in Frage...

 

Kann es sein, dass Kirche ein "Teekesselchen" ist?

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Das mit der Mystik überzeugt mich nicht ganz. Aber das Christentum ist primär nicht moralisch, bzw. die Moral/Ethik ist kombiniert mit der Botschaft der Vergebung.

Christentum ist nicht primär moralisch. Da kommen wir bestens überein.

Aber was ist denn der Gegensatz zu moralisch?

"Asketisch" finde ich da eine schlechte Wahl.

 

Wenn ich den Satz: "Das Christentum ist nicht moralisch, sondern ..." vervollständige, dann komme ich meistens auf Begriffe wie "existenziell" oder "gläubig" oder auch - wie viele Freikirchen - "gnadenhaft". Bei dem "sola gratia" schätze ich sehr das zweite Wort. Das "sola" halte ich für die Praxis wenig geeignet. Ich weiß, dass man es so sehen kann - nämlich wenn man einen recht weiten Gnadenbegriff voraussetzt. Aber dies scheitert in der freikirchlichen Praxis meiner Beobachtung nach ziemlich oft.

 

Meine Kritik richtet sich dann auf diese Verschiedenheit zwischen Theorie und Praxis: In der Theorie das ultimative "sola gratia". In der Praxis dann doch wieder sehr moralische Vorstellungen, die sich an einen Platz drängeln (primär), der ihnen nicht zusteht.

 

(Unter anderem) deshalb finde ich die von Biser aufgestellten Begriffspaare nicht besonders glücklich gewählt. Ich nehme an, dass er schon das Richtige meint. Aber die Formulierung ist irreführend. Gerade "asketisch" kann sehr schnell als doch wieder moralisch verstanden werden.

Auch die starre Formulierung "Das Christentum ist ..." wird der großen Vielfalt im Christentum nur mühsam gerecht. Solche Gleichungen ("ist") kenne ich ansonsten hauptsächlich von Fundis.

 

"Christentum lebt primär aus der Gnade und nur sekundär aus der Moral" fände ich besser.

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Allgemein sehe ich bei Freikirchen die Gefahr von Binnenlogik, Binnensozialität und von einem Übergewicht an gruppendynamischem Übergewicht.

Allerdings kann ich von all dem die Großkirchen nicht freisprechen. Nur dass sich in den Großkirchen (vielleicht aufgrund ihrer Größe) leichter Widerworte zu dieser Binnenmentalität finden. Irgendjemand macht dann gelegentlich den Mund auf, wenn ihm der Kragen allzu eng wird.

 

Der Ausbruch aus dieser Binnenmentalität ist für mich aber ein ganz entscheidendes Unterscheidungsmerkmal zwischen Sekte und Kirche.

Am Schlimmsten sind solche Binnenmentalitäten, bei denen nur in der eigenen Gruppe das Gute (oder der Gute) anwesend gesehen wird. Außenrum scheint dann nur noch die "böse Welt" zu sein.

 

Ich habe schon desöftern die These vertreten, dass die katholische Kirche auch schon auf dem Weg zur Sekte ist. Damit meine ich nicht das zahlenmäßige Schrumpfen der Katholikenzahlen in Europa, sondern eine um sich greifende Binnenmentalität. Diesbezüglich halte ich es nicht für gut, sich an den Freikirchen zu orientieren - wo ich diese Mentalität noch ausgeprägter erlebt habe.

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Ob ich gegeb weltliches Recht verstoße, hat ein Gericht zu entscheiden und nicht du. :wink: Und vor Gericht kommt der Fall eh nur, wenn mich die Kirche verklagt. In der Regel passiert das aber nicht. Denn wenn sie mir "auf die Schliche kommen" wird das, was man in der Vergangenheit nicht gezahlt hat, normalerweise nachgelassen wenn man sich ab sofort zahlungsbereit gibt. Wenn die Zahlungsaufforderung kommt, werde ich ja eh zahlen. :wink:

 

Die Frage, ob der Bischof das Recht hat, Steuern einzuziehen, hat sehr wohl mit kanonischem Recht zu tun.

Wenn der Staat das nicht unterstützt kann im kanonischen Recht stehen was will - der Bischof hat keine Möglichkeit gegen die Gesetze des Staates Steuern einzutreiben. Die Zeiten sind vorbei, als die Kirche so etwas konnte. Ich entscheide nicht, ob Du gegen welche Gesetze auch immer verstossen hast, wenn ich die rechtlichen Grundlage aufführe. Ich wüsste auch nicht, wieso Du Dir einbildest, ich hätte das entschieden. Mache das mit Deinem Gott aus - besonders wenn der Brief mit den Steuernachzahlforderungen vom Finanzamt kommt. Finanzamt gehört zur Exekutive des Staates - die können etwas, was Dein Gott nicht kann: Dir das Leben zu Hölle machen.

 

DonGato.

 

nur ganz kurz in Österreich gibts den Kirchenbeitrag keine Kirchensteuer die der Staat einhebt

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Aber um wieder zum Thema zurückzukommen, Wolfi könnte doch Mitglied in einer Freikirche werden. Die ziehen keine Kirchensteuer ein und sind rein spendenfinanziert!

Da Freikirchen keine Kirchen sind, kommt das nicht in Frage...

 

Kann es sein, dass Kirche ein "Teekesselchen" ist?

 

Nein.

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Allgemein sehe ich bei Freikirchen die Gefahr von Binnenlogik, Binnensozialität und von einem Übergewicht an gruppendynamischem Übergewicht.

Allerdings kann ich von all dem die Großkirchen nicht freisprechen. Nur dass sich in den Großkirchen (vielleicht aufgrund ihrer Größe) leichter Widerworte zu dieser Binnenmentalität finden. Irgendjemand macht dann gelegentlich den Mund auf, wenn ihm der Kragen allzu eng wird.

 

Der Ausbruch aus dieser Binnenmentalität ist für mich aber ein ganz entscheidendes Unterscheidungsmerkmal zwischen Sekte und Kirche.

Am Schlimmsten sind solche Binnenmentalitäten, bei denen nur in der eigenen Gruppe das Gute (oder der Gute) anwesend gesehen wird. Außenrum scheint dann nur noch die "böse Welt" zu sein.

 

Ich habe schon desöftern die These vertreten, dass die katholische Kirche auch schon auf dem Weg zur Sekte ist. Damit meine ich nicht das zahlenmäßige Schrumpfen der Katholikenzahlen in Europa, sondern eine um sich greifende Binnenmentalität. Diesbezüglich halte ich es nicht für gut, sich an den Freikirchen zu orientieren - wo ich diese Mentalität noch ausgeprägter erlebt habe.

 

Problem, 'DIE FREIKICHE' gibt es nicht. Es gibt Gemeinden. Es gibt Gemeinden, die sind untereinander in einem Bund oder so organisiert, und welche, die das ausdrücklich nicht sind. Es gibt Gemeinden, die haben 10.000 Mitglieder und welche mit 30. Während man in eine Volkskirche in der Regel durch Kindertaufe hineingeboren wird, ist dies bei Freikirchen nicht der Fall. Das Mitglied entscheidet selber. So selber, wie man sich für eine Frau, einen Beruf entscheidet.

 

Und das ist der entscheidende Unterschied zur Volkskirche. In eine Volkskirche wird man hineingeboren, ob man das glaubt, ist nicht so entscheidend. Es ist einfach eine gute Tradition, schaden tuts nicht. Da kann sich dann die Kirchenzugehörigkeit über Generationen auch dann erhalten, wenn man eigentlich mit Kirche nicht wirklich was zu tun haben will, Kirchensteuer wird als Gutes Werk gesehen, außerdem nimmt man ja auch Leistungen in Anspruch, die zu besonderen Gelegenheiten dem Leben Feierlichkeit geben.

 

Dass diese Feierlichkeiten notwendig und an christliche Riten gebunden sind, wird immer mehr in Frage gestellt. Statt sich für einen Glauben, eine Zugehörigkeit zu entscheiden, geht man immer mehr den anderen Weg. Die AAs hier im Forum sind vermutlich alle noch über Tradition in die Kirche hineingetauft worden, haben aber an einem Punkt in ihrem Leben entschieden, dass sie da nicht dazugehören wollen und sind ausgetreten. Das heißt, sie haben eine Entscheidung getroffen und diese in ihrem Leben umgesetzt.

 

Dass das die Volkskirchen verändert, ist logisch, sie wird dadurch allerdings nicht zur Freikirche, sondern zu irgend etwas anderem, was es noch nie gab, womit es keine Erfahrung gibt.

 

Den Begriff der 'Sekte' mag ich nicht, der ist mir ehrlich zu schwarz-weiß. Was eine Sekte ist, im Sinne des 'destruktiven Kults', das ist eine ganz und gar subjektive Entscheidung eines Einzelnen.

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Aber um wieder zum Thema zurückzukommen, Wolfi könnte doch Mitglied in einer Freikirche werden. Die ziehen keine Kirchensteuer ein und sind rein spendenfinanziert!

Da Freikirchen keine Kirchen sind, kommt das nicht in Frage...

 

Kann es sein, dass Kirche ein "Teekesselchen" ist?

 

Nein.

 

Das erscheint mir als strittig.

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Allgemein sehe ich bei Freikirchen die Gefahr von Binnenlogik, Binnensozialität und von einem Übergewicht an gruppendynamischem Übergewicht.

Allerdings kann ich von all dem die Großkirchen nicht freisprechen. Nur dass sich in den Großkirchen (vielleicht aufgrund ihrer Größe) leichter Widerworte zu dieser Binnenmentalität finden. Irgendjemand macht dann gelegentlich den Mund auf, wenn ihm der Kragen allzu eng wird.

Diese Binnenmantalität findet sich aber leider auch in all zu vielen Gemeinden der großen Kirchen.

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Statt sich für einen Glauben, eine Zugehörigkeit zu entscheiden, geht man immer mehr den anderen Weg. Die AAs hier im Forum sind vermutlich alle noch über Tradition in die Kirche hineingetauft worden, haben aber an einem Punkt in ihrem Leben entschieden, dass sie da nicht dazugehören wollen und sind ausgetreten. Das heißt, sie haben eine Entscheidung getroffen und diese in ihrem Leben umgesetzt.

Ob es für alle AA hier gilt, weiß ich nicht. Viele sind es ja nicht mehr. Für die meisten sicherlich, und viele mögen das auch als Entscheidung empfunden haben. Spätestens für die Generation meiner Kinder gilt das nicht mehr. Sie haben sich nicht entschieden, sondern wurden in einen säkularen Lebensstil hineingeboren, und sind, wie offenbar die meisten, dabeigeblieben. Deshalb findet man sie auch an Orten wie diesen nicht. Es sagt Ihnen nichts.

 

Ich nehme gewissermaßen eine Position in der Mitte ein. Noch getauft und konfirmiert um der Konvention willen, aber glaubenslos aufgewachsen, habe ich zumindest noch den einen oder anderen narrativen Anknüpfungspunkt, wenn es auch der eines Außenseiters ist. Aber entschieden habe auch ich mich schon nicht mehr. Oder genauer gesagt, irgendwann habe ich bei einem Blick nach innen festgestellt, daß ich mit dem Glauben nichts anfangen kann. Der Austritt war dann nur noch die Konsequenz daraus, eine Entscheidung für Ehrlichkeit und gegen Konvention.

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Aber um wieder zum Thema zurückzukommen, Wolfi könnte doch Mitglied in einer Freikirche werden. Die ziehen keine Kirchensteuer ein und sind rein spendenfinanziert!

Da Freikirchen keine Kirchen sind, kommt das nicht in Frage...

 

 

Im Grunde genommen beansprucht jede dieser Organisationen, die sich "Kirche" nennt, eine Definitionshoheit darüber, was "Kirche" ist, meist verbunden mit einem Anspruch, dass diese Definition "wahr" wäre. Außerdem leitet sich dann aus dieser Definition auch das Verständnis von Ökumene ab.

 

Vermutlich muss das auch so sein, sonst würden sich diese Kirchen ja ihr Selbstverständnis untergraben. Deutlich wird dies für mich beispielsweise in den ökumenischen Diskussionen zwischen Kaholiken und Evanelischen in Deutschland. Genaugenommen kannn man den noch bestehenden Dissens auf Amtsverständnis, d.h. auf die Machtfrage zurückführen. Hier will keine Kirche nachgeben.

 

Überhaupt sind die Machtfragen ein wesentlicher Teil der christlichen Zersplitterung. Das fing schon in der Antike mit der Diskussion an, wer die rechte Sicht auf bestimmte Glaubensfragen hat und wer in der Lage war, diese durchzusetzen.Dabei setzte man immer auch auf weltliche Mächte wie römische Kaiser oder germanische Führungsfiguren. Hätte beispielsweise Chlodwig, was für ihn ja näher gelegen hätte, den Arianismus angenommen, dann wäre heute die Wahrheit der deutschen und der französichen Kirche wohl eine Andere und der Papst in Rom würde auch eine andere Rolle spielen.

 

Insofern sehe den Anspruch auf Wahrheit der katholischen Kirche - vor allem wenn sie noch in der exklusiveren vorkonziliaren Form vorgetragen wird - aus organisatorischen Gründen nachvollziehbar. Inhaltlich ist diese Wahrheit aber nicht nur die Offenbarung einer Schrift, sondern auch Ergebnis eines historisch kontingenten Prozesses zu dem wesentlich auch Machtinteressen beigetragen haben. Unsere Tradition hat nicht nur heilige Wurzeln.

 

So muss sich sich unsere Kirche, die ja auch an sich selbst einen hohen Wahrheitsanspruch hat, auch selbst bzgl. dieses Anspruch prüfen. Und diese Prüfung kann nicht dadurch geschehen, dass man allein immer wieder die alten Dokumente herauskramt und sich gegenseitig verschiedene Stadien der theologischen Entwicklung um die Ohren haut. Vielmehr muss diese Prüfung in dem Geist erfolgen, dass die Zeit nicht still steht und sich mit ihr auch eine Kirche weiterzuentwickeln hat, wenn sie dem Anspruch des Anfangs gerecht werden will, für die konkreten Menschen ihrerer Zeit zu sprechen (so verstehe ich jedenfalls den Missionsbefehl und auch den Erfolg, den die Kirche seit den Anfängen hatte).

Kirche hat im Laufe von zwei Jahrtausenden immer wieder Formulierungen und Regeln entwickelt, die auf Probleme der jeweiligen Zeit Antwort geben. Sie sind daher im Kontext ihrer Zeit zu verstehen. Wahrheit bleiben sie aber nur, wenn sie auch in anderen Kontexten verständlich bleiben und damit den Zauber des Anfangs lebendig halten. Theologie und Glaube sind nie fertig. Positionen, die bestimmte Sätze als unabänderliche Höhepunkte eingefroren wissen wollen, schneiden sich von dieser immerwährenden Überprüfung ab und damit von der lebendingen Quelle des Anfangs.

 

Daher muss sich eine katholische Kirche ebenso kritisch fragen, ob sie den Zauber der Anfang immer noch repräsentiert, wie sie nicht müde wird, anderen genau dies abzusprechen, indem sie ihnen die Definition Kirche verweigert. Es reicht nicht, dies einfach tapfer zu behaupten und anderen Glaubensgemeinschaft dies abzusprechen.

 

Wir sind hier ja im Thema Freikirchen. Und da lohnt es sich schon mal aus Sicht einer Großkirche hinzuschauen und versuchen herauszufinden, auf welche Fragen eine Freikirche eine Antwort gibt, die für bestimmte Menschen passender zu sein scheint, als die der traditionellen Kirchen. D.h. nicht, dass man damit diese Antworten gut finden muss, aber die Fragen, die könnten wichtig sein.

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Allgemein sehe ich bei Freikirchen die Gefahr von Binnenlogik, Binnensozialität und von einem Übergewicht an gruppendynamischem Übergewicht.

Allerdings kann ich von all dem die Großkirchen nicht freisprechen. Nur dass sich in den Großkirchen (vielleicht aufgrund ihrer Größe) leichter Widerworte zu dieser Binnenmentalität finden. Irgendjemand macht dann gelegentlich den Mund auf, wenn ihm der Kragen allzu eng wird.

 

Der Ausbruch aus dieser Binnenmentalität ist für mich aber ein ganz entscheidendes Unterscheidungsmerkmal zwischen Sekte und Kirche.

Am Schlimmsten sind solche Binnenmentalitäten, bei denen nur in der eigenen Gruppe das Gute (oder der Gute) anwesend gesehen wird. Außenrum scheint dann nur noch die "böse Welt" zu sein.

 

Ich habe schon desöftern die These vertreten, dass die katholische Kirche auch schon auf dem Weg zur Sekte ist. Damit meine ich nicht das zahlenmäßige Schrumpfen der Katholikenzahlen in Europa, sondern eine um sich greifende Binnenmentalität. Diesbezüglich halte ich es nicht für gut, sich an den Freikirchen zu orientieren - wo ich diese Mentalität noch ausgeprägter erlebt habe.

 

Problem, 'DIE FREIKICHE' gibt es nicht. Es gibt Gemeinden. Es gibt Gemeinden, die sind untereinander in einem Bund oder so organisiert, und welche, die das ausdrücklich nicht sind. Es gibt Gemeinden, die haben 10.000 Mitglieder und welche mit 30. Während man in eine Volkskirche in der Regel durch Kindertaufe hineingeboren wird, ist dies bei Freikirchen nicht der Fall. Das Mitglied entscheidet selber. So selber, wie man sich für eine Frau, einen Beruf entscheidet.

 

Und das ist der entscheidende Unterschied zur Volkskirche. In eine Volkskirche wird man hineingeboren, ob man das glaubt, ist nicht so entscheidend. Es ist einfach eine gute Tradition, schaden tuts nicht. Da kann sich dann die Kirchenzugehörigkeit über Generationen auch dann erhalten, wenn man eigentlich mit Kirche nicht wirklich was zu tun haben will, Kirchensteuer wird als Gutes Werk gesehen, außerdem nimmt man ja auch Leistungen in Anspruch, die zu besonderen Gelegenheiten dem Leben Feierlichkeit geben.

 

Dass diese Feierlichkeiten notwendig und an christliche Riten gebunden sind, wird immer mehr in Frage gestellt. Statt sich für einen Glauben, eine Zugehörigkeit zu entscheiden, geht man immer mehr den anderen Weg. Die AAs hier im Forum sind vermutlich alle noch über Tradition in die Kirche hineingetauft worden, haben aber an einem Punkt in ihrem Leben entschieden, dass sie da nicht dazugehören wollen und sind ausgetreten. Das heißt, sie haben eine Entscheidung getroffen und diese in ihrem Leben umgesetzt.

 

Dass das die Volkskirchen verändert, ist logisch, sie wird dadurch allerdings nicht zur Freikirche, sondern zu irgend etwas anderem, was es noch nie gab, womit es keine Erfahrung gibt.

 

Den Begriff der 'Sekte' mag ich nicht, der ist mir ehrlich zu schwarz-weiß. Was eine Sekte ist, im Sinne des 'destruktiven Kults', das ist eine ganz und gar subjektive Entscheidung eines Einzelnen.

 

In Österreich iat es nun gelungen für die die das wollen die staatliche Anerkennung als Religionsgemeinschaft zu ermöglichen mit großer Unterstützung durch die kath und evangelische Kirche ich finde das sehr gut

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Statt sich für einen Glauben, eine Zugehörigkeit zu entscheiden, geht man immer mehr den anderen Weg. Die AAs hier im Forum sind vermutlich alle noch über Tradition in die Kirche hineingetauft worden, haben aber an einem Punkt in ihrem Leben entschieden, dass sie da nicht dazugehören wollen und sind ausgetreten. Das heißt, sie haben eine Entscheidung getroffen und diese in ihrem Leben umgesetzt.

Ob es für alle AA hier gilt, weiß ich nicht. Viele sind es ja nicht mehr. Für die meisten sicherlich, und viele mögen das auch als Entscheidung empfunden haben. Spätestens für die Generation meiner Kinder gilt das nicht mehr. Sie haben sich nicht entschieden, sondern wurden in einen säkularen Lebensstil hineingeboren, und sind, wie offenbar die meisten, dabeigeblieben. Deshalb findet man sie auch an Orten wie diesen nicht. Es sagt Ihnen nichts.

 

Ich nehme gewissermaßen eine Position in der Mitte ein. Noch getauft und konfirmiert um der Konvention willen, aber glaubenslos aufgewachsen, habe ich zumindest noch den einen oder anderen narrativen Anknüpfungspunkt, wenn es auch der eines Außenseiters ist. Aber entschieden habe auch ich mich schon nicht mehr. Oder genauer gesagt, irgendwann habe ich bei einem Blick nach innen festgestellt, daß ich mit dem Glauben nichts anfangen kann. Der Austritt war dann nur noch die Konsequenz daraus, eine Entscheidung für Ehrlichkeit und gegen Konvention.

 

 

Richtig, die Generation Deiner Kinder geht den Volkskirchen dauerhaft verloren. Sie werden durch keine dort bekannten und verfügbaren Methoden und Wege mehr erreicht, sie verschwinden völlig, das sie in der Regel noch nicht mal mehr im Religionsunterricht auftauchen, sondern gleich das Angebot 'Ethikunterricht' wahrnehmen. Damit entfällt auch der erweiterte Rückgriff auf die Eltern, die man damit noch nicht einmal über Elternarbeit zu Erstkommunion oder anderen Aktivitäten erreichen und wieder einbinden kann.

bearbeitet von Higgs Boson
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