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Freikirchen


laura

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..sich mit der Kirche zu arrangieren ist leichter als mit der Staatsgewalt.

... nur, solange die Kirche nichts wirklich zu sagen hat.

 

Werner

Das hat mit dem Freikirchen zwar nichts mehr zu tun, aber eine Gesellschaft, deren Staat sich auf das Wesentliche beschränkt (persönliche Sicherheit, Infrastruktur, Repräsentanz nach außen, Rechtsstaatlichkeit), während die Kirche die ihr originären sozialen und edukativen Aufgaben übernimmt, erscheint mir freier als unser aktuelles Modell bei dem versucht wird moralische Vorstellungen, durch allgemeine Gesetze zu zementieren.

Letzteres lehne ich ebenfalls ab. Aber es geht nicht an, dem dadurch entgegenzutreten, eine Institution mit ebenfalls sehr weitreichenden Moralvorstellungen genuine und dann keinesfalls neutral vermittelte Erziehungsaufträge erfüllen zu lassen.

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Kannst ja eigene Schulen gründen, wenn's dir nicht passt.

 

Ich habe übrigens keinen Vertrag unterschrieben, in dem ich dem Stast einen wie auch immer lautenden Erziehungsauftrag übertragen hätte. Ich kenne nur die staatliche Anmaßung die soweit ich weiß noch in monarchischen Zeiten wurzelt, als es dem König gelegen war möglichst hörige Untertanen zu bekommen.

bearbeitet von Flo77
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Kannst ja eigene Schulen gründen, wenn's dir nicht passt.

Anders herum wird ein Schuh draus. Wenn die Kirchen sich auf die Schulen (Krankenhäuser, Kindergärten usw.) beschränken würden, die sie gegründet haben und bezahlen, gäbe es kein Problem.

 

Ich habe übrigens keinen Vertrag unterschrieben, in dem ich dem Stast einen wie auch immer lautenden Erziehungsauftrag übertragen hätte. Ich kenne nur die staatliche Anmaßung die soweit ich weiß noch in monarchischen Zeiten wurzelt, als es dem König gelegen war möglichst hörige Untertanen zu bekommen.

Ich habe auch keine Vertrag unterschrieben, daß irgendwelche Kirchen meine Kinder oder Enkel erziehen dürfen, und doch behaupten sie, sie hätten das Recht dazu. Es wird Zeit, daß das endet. Danach könnte ihr euch dann wieder untereinander über den Charakter der Taufe unterhalten.

bearbeitet von Marcellinus
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Die staatlichen reichen aus.
Ich sehe für derartige Institute keinerlei Existenzberechtigung. Der Staat hat meiner Meinung nach kein Recht sich in Erziehungsfragen einzumischen. Und die heutige Schullandschaft bedingt nunmal, daß in der Schule allein durch den weiten Einsatz von Ganztagsangeboten auch erzieherischen Einfluss ausübt - das bleibt gar nicht aus.
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Kannst ja eigene Schulen gründen, wenn's dir nicht passt.

Das es zahlreiche nichtkirchliche Privatschulen sowie eine Reihe öffentlicher humanistischer Gymnasien gibt, halte ich dies nicht für erforderlich (die Tochter eines Freundes von mir darf ab der 5. Klasse altgriechisch lernen *Neid* - ich werde zumindest bis zum Rentenalter auf Übersetzungen angewiesen sein, und weder Jesusworte noch Homer im Original ergründen können)

 

 

Ich habe übrigens keinen Vertrag unterschrieben, in dem ich dem Stast einen wie auch immer lautenden Erziehungsauftrag übertragen hätte. Ich kenne nur die staatliche Anmaßung die soweit ich weiß noch in monarchischen Zeiten wurzelt, als es dem König gelegen war möglichst hörige Untertanen zu bekommen.

Es gibt doch reihenweise kirchliche Privatschulen, was ja völlig in Ordnung ist. Auch bin ich ebenfalls der Ansicht, dass es gewichtige Gründe gegen die Schulpflicht gibt. Warum du aber das gesamte Schulwesen in katholische Hand legen willst, erschließt sich mir nicht.Im Übrigen hatte die Schulpflicht in Preußen so weit ich weiß andere Zwecke als von dir beschrieben (nach meinem Wissen war dies der erste dt. Staat mit Schulpflicht unter dem viel zu sehr unterschätzten Willhelm I.)

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Die staatlichen reichen aus.
Ich sehe für derartige Institute keinerlei Existenzberechtigung. Der Staat hat meiner Meinung nach kein Recht sich in Erziehungsfragen einzumischen. Und die heutige Schullandschaft bedingt nunmal, daß in der Schule allein durch den weiten Einsatz von Ganztagsangeboten auch erzieherischen Einfluss ausübt - das bleibt gar nicht aus.

Ein Staat, in dem Schulbildung zwingend mit ideologischer Indoktrination (wenn auch nach Wahl der Eltern) verbunden ist, ist ein Horrorstaat. Erstens, weil ich gezwungen bin, meine Kinder von irgendeiner organisierten Ideoloie indoktrinieren zu lassen, und zweitens, weil das fast zwangsläufig dazu führen wird, dass sich die so Ideologisierten irgendwann anfangen die Köpfe einzuschlegen.

 

Werner

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Kannst ja eigene Schulen gründen, wenn'dir nicht passt.

Anders herum wird ein Schuh draus. Wenn die Kirchen sich auf die Schulen (Krankenhäuser, Kindergärten usw.) beschränken würden, die sie gegründet haben und bezahlen, gäbe es kein Problem.

Wieo sollte der Staat überhaupt für irgendeine Schule bezahlen?

 

(Ich fände ein Modell bei dem jedes Kind einen Bildungscheck bekommt und diesen Scheck bei jeder Schule einlösen kann, noch für am sinnvollsten - mit der Möglichkeit, daß Gemeinden, Institutionen, Privatpersonen etc. Stipendien einrichten um eventuelles zusätzliches Schulgeld zu finanzieren.)

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Die staatlichen reichen aus.
Ich sehe für derartige Institute keinerlei Existenzberechtigung. Der Staat hat meiner Meinung nach kein Recht sich in Erziehungsfragen einzumischen. Und die heutige Schullandschaft bedingt nunmal, daß in der Schule allein durch den weiten Einsatz von Ganztagsangeboten auch erzieherischen Einfluss ausübt - das bleibt gar nicht aus.

Aus welchem Jahrhundert stammst du eigentlich?

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Ein Staat, in dem Schulbildung zwingend mit ideologischer Indoktrination (wenn auch nach Wahl der Eltern) verbunden ist, ist ein Horrorstaat. Erstens, weil ich gezwungen bin, meine Kinder von irgendeiner organisierten Ideoloie indoktrinieren zu lassen, und zweitens, weil das fast zwangsläufig dazu führen wird, dass sich die so Ideologisierten irgendwann anfangen die Köpfe einzuschlegen.

Du hast doch nur Sorge, daß Homosexualität vielleicht anders bewertet wird als Du es gerne hättest.

 

Nebenbei denke ich, daß die "Ideologie" und ihr Einfluss hier völlig überschätzt wird. Zumal ich keinen Ton darüber geschrieben habe, welchen allgemeinen Grundsätzen jede Schule genügen muss um die Stabilität der liberalen Gesellschaft zu stützen.

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Kannst ja eigene Schulen gründen, wenn'dir nicht passt.

Anders herum wird ein Schuh draus. Wenn die Kirchen sich auf die Schulen (Krankenhäuser, Kindergärten usw.) beschränken würden, die sie gegründet haben und bezahlen, gäbe es kein Problem.

Wieo sollte der Staat überhaupt für irgendeine Schule bezahlen?

 

(Ich fände ein Modell bei dem jedes Kind einen Bildungscheck bekommt und diesen Scheck bei jeder Schule einlösen kann, noch für am sinnvollsten - mit der Möglichkeit, daß Gemeinden, Institutionen, Privatpersonen etc. Stipendien einrichten um eventuelles zusätzliches Schulgeld zu finanzieren.)

Das Problem dabei ist, dass es dann nur Schulen bestimmter Richtungen gibt. Für einen Nicht.Katholiken irgendwo in Niederbayern gibtz es die Möglichkeiten: Katholische Schule, Auswandern, gar keine Schule (oder willst du in deinem System etwa die Schulpflicht beibehalten?)

 

Wir bekämen ein Heer von Leuten ohne jegliche Schulbildung und würden in wenigen Jahren auf die Stufe eines Schwellenlandes zurückfallen.

 

Werner

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Ein Staat, in dem Schulbildung zwingend mit ideologischer Indoktrination (wenn auch nach Wahl der Eltern) verbunden ist, ist ein Horrorstaat. Erstens, weil ich gezwungen bin, meine Kinder von irgendeiner organisierten Ideoloie indoktrinieren zu lassen, und zweitens, weil das fast zwangsläufig dazu führen wird, dass sich die so Ideologisierten irgendwann anfangen die Köpfe einzuschlegen.

Du hast doch nur Sorge, daß Homosexualität vielleicht anders bewertet wird als Du es gerne hättest.

 

Nebenbei denke ich, daß die "Ideologie" und ihr Einfluss hier völlig überschätzt wird. Zumal ich keinen Ton darüber geschrieben habe, welchen allgemeinen Grundsätzen jede Schule genügen muss um die Stabilität der liberalen Gesellschaft zu stützen.

Vergiss Homosexualität. Da geht es um viel mehr. Die RKK oder etwas vergleichbares als Hauptbildungsträger? Dann lieber gleich Saudi-Arabien, die sind wenigstens steinreich.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Die staatlichen reichen aus.
Ich sehe für derartige Institute keinerlei Existenzberechtigung. Der Staat hat meiner Meinung nach kein Recht sich in Erziehungsfragen einzumischen. Und die heutige Schullandschaft bedingt nunmal, daß in der Schule allein durch den weiten Einsatz von Ganztagsangeboten auch erzieherischen Einfluss ausübt - das bleibt gar nicht aus.

Aus welchem Jahrhundert stammst du eigentlich?

Das frag ich mich manchmal auch.

 

Werner

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Meinst Du ernsthaft in Niederbayern hätte eine katholische Schule auch nur annähernd ein ähnliches Profil wie das OD-Gynasium in Jülich? Bei dem breiten Publikum?

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Warum nicht?

 

Beispielsweise weil ein nicht kleiner Teil der Gesellschaft - zu dem ich mich auch zähle - einen Teil des Menschenbilds der Katholischen Kirche und die daraus resultierenden Konsequenzen beispielsweise in Moralvorstellungen strikt ablehnt.

 

Zumal ich eine "mehrheitlich ungläubige" Gesellschaft für alles andere als positiv halte.

 

Das ist nun eine andere Frage. Die Gesellschaft wird dann gläubiger, wenn sich ihre einzelnen Glieder entschließen, gläubig zu sein. Freiwillig. Ohne verpflichtende Konditionierung vorher in eigenen Einrichtungen. Wollen die Leute das nicht, dann ist eben die Gesellschaft mehrheitlich ungläubig. Ob das nun positiv ist oder nicht (ich persönlich bedauere es - allerdings nur sehr wenig).

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Meinst Du ernsthaft in Niederbayern hätte eine katholische Schule auch nur annähernd ein ähnliches Profil wie das OD-Gynasium in Jülich? Bei dem breiten Publikum?

Aber sicher, sogar noch schlimmer. Weil sich in deinem Modell der Staat völlig heraushielte und die Kirche ungestört genau das und nur das lehren könnte, was sie will. Das würde sie in jedem Fall nutzen. Das heutige OD-Gymnasium ist ja noch an staatlich genehmigte Lehrpläne gebunden.

 

Werner

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Zumal ich eine "mehrheitlich ungläubige" Gesellschaft für alles andere als positiv halte.

Das kommt einzig darauf an, was die "Gläubigen" glauben.

Es gab schon immer und gibt auch heute noch viele "mehrheitlich gäubige" Gesellschaften, denen ich eine mehrheitlich ungläubige sofort vorziehen würde.

 

Glaube an und für sich ist weder positiv noch negativ, jedenfalls ist er kein Wert an sich.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Meinst Du ernsthaft in Niederbayern hätte eine katholische Schule auch nur annähernd ein ähnliches Profil wie das OD-Gynasium in Jülich? Bei dem breiten Publikum?
Aber sicher, sogar noch schlimmer. Weil sich in deinem Modell der Staat völlig heraushielte und die Kirche ungestört genau das und nur das lehren könnte, was sie will. Das würde sie in jedem Fall nutzen. Das heutige OD-Gymnasium ist ja noch an staatlich genehmigte Lehrpläne gebunden.
Und das müsste eine "freie" Schule nicht?

 

Ich habe ein Kind, für das das "hidden curriculum" ein mittlere Katastrophe darstellt - ja, ich bin dagegen, daß dieses System staatlich verwaltet wird.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Heimlicher_Lehrplan

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Meinst Du ernsthaft in Niederbayern hätte eine katholische Schule auch nur annähernd ein ähnliches Profil wie das OD-Gynasium in Jülich? Bei dem breiten Publikum?
Aber sicher, sogar noch schlimmer. Weil sich in deinem Modell der Staat völlig heraushielte und die Kirche ungestört genau das und nur das lehren könnte, was sie will. Das würde sie in jedem Fall nutzen. Das heutige OD-Gymnasium ist ja noch an staatlich genehmigte Lehrpläne gebunden.
Und das müsste eine "freie" Schule nicht?

 

Ich habe ein Kind, für das das "hidden curriculum" ein mittlere Katastrophe darstellt - ja, ich bin dagegen, daß dieses System staatlich verwaltet wird.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Heimlicher_Lehrplan

Erzähl mir nichts. Ich bin schwul. Für jeden Schwulen ist das vorhandene hidden curriculum eine mittlere Katastrophe, und in deinem System wäre es eine große.

Meinst du denn in deinem System gäbe es kein hidden curriculum?

 

Werner

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Meinst du denn in deinem System gäbe es kein hidden curriculum?

Den "zweiten Lehrplan" wird es logischerweise geben. Der wird sich in vielen Fällen automatisch ergeben. Ein offener zweiter Plan, der nicht nur auf dem Papier besteht erscheint mir wenigstens ehrlicher.

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Meinst du denn in deinem System gäbe es kein hidden curriculum?

Den "zweiten Lehrplan" wird es logischerweise geben. Der wird sich in vielen Fällen automatisch ergeben. Ein offener zweiter Plan, der nicht nur auf dem Papier besteht erscheint mir wenigstens ehrlicher.

 

Ist es nicht. Es wird nichts helfen, denn dann braucht man eben einen wirklich versteckten Plan, um den offenen zweiten Plan zu umgehen. Vor allem dann, wenn dieser nur von noch wenigen Leuten (auch unter den Lehrern) geteilt wird.

 

Eine Bekenntnisschule für alle würde dieses Problem nicht umgehen - je nach Ausprägung könnten sogar sich entsprechende heimliche Systeme noch deutlich verstärken. Vor allem dann, wenn irgendwer mit der Aussage, das von Dir als "zweiter Lehrplan" bezeichnete Konzept sei sakrosankt und immer gut und entziehe sich deswegen vollständig aller Kritik, die Mehrheiten erreicht.

 

Ich picke mal - in der Hoffnung, Dein Problem damit zu treffen, auf den Punkt "Kritik an der Koedukation". Wie wäre dieses Problem zwingend durch ein Bekenntnissystem zu lösen? Oder das Problem, dass Schüler lernen, zu bescheißen?

 

Für meine Vorstellungen (nein Flo, ich bin nicht schwul) wäre ein vollständig auf Bekenntnisschulen aufgebautes Schulkonzept der Horror schlechthin. Die Katastrophe. Zum einen - wie gesagt - unterstelle ich den Kirchen - man mag es mir nachsehen - prinzipiell nur Schlechtes, wenn sie an die Macht kommen. Die RKK hat in der Renaissance mit den Obrigkeiten paktiert, die evangelischen Kirchen ebenfalls, und meine Kirche hat im tausendjährigen Reich an einigen Stellen Hitler von der Kanzel gepredigt und teilweise sogar Bezüge zwischen Hitler und Jesus hergestellt. Ultrapeinlich. Außerdem neigen die "Organisationen des Guten" seh dazu, sich selber als "die Guten" zu sehen, die nicht auf Einhaltung bestimmter Mindeststandards überwacht werden müssen. Denn - getreu Sarah Palin - "wir sind die Guten. Wir müssen nicht kontrolliert werden. Wir kontrollieren".

 

Zum anderen würde aus meiner Sicht mit einer Schule, die die Schüler nicht wirklich freiwillig besuchen, z.B. weil es keine Alternativen am Ort gibt, die Kompetenzen einer Kirche weit überschritten. Kirche ist für Gläubige da, und für solche, die sich der Kirche von sich aus zuwenden. Aber nicht für gesellschaftsverwaltende Aufgaben generell. Das korrumpiert die Kirchen. Sobald dann Schüler bevorzugt werden, die Kirchenmitglieder sind, hat sich das System völlig ad absurdum geführt.

 

 

Warum soll der Staat Schulen bauen? Schlicht, weil "der Staat" die verfasste Gesellschaft ist. Die Gesellschaft legt fest, welche Bildungsstandards existieren, die Politik setzt das um. Mehr oder weniger. Anders herum gefragt: Warum sollten das Kirchen besser (oder meinetwegen nur gleichgut) können als die staatlichen Organe?

 

Und nochmals zum Thema "glaubenslose Gesellschaft": Wenn die Gläubigen nicht in der Lage sind, ihre ethischen Vorstellungen in einer mehrheitlich ungläubigen Gesellschaft zumindest so darzustellen, dass diese nachvollziehbar sind, wird die Gesellschaft halt immer ungläubiger. Ich bedauere zwar die Entwicklungen hin zu weniger kirchlich gebundenen Leuten, aber nur deswegen, weil ich mich selber irgendwie zu den Gläubigen zähle. Logisch, dass ich mein eigenes Leben als positiv(er) einschätze. Ansonsten - von außen betrachtet - sehe ich in einem Glauben per se nichts, was grundsätzlich positiv wäre. Dazu bin ich in zu vielen Ländern unterwegs, wo die Leute - wenn auch unterschiedliche Dinge - mehr oder weniger ernsthaft religiös glauben.

 

Es braucht gesellschaftliche Schranken - in erster Linie Machtschranken, um einen Glauben positiv für die Gesellschaft wirken zu lassen. Nicht das Gegenteil. Dort, wo der Glaube wirklich herrscht (sei es - wie z.B. in Malaysia - der Islam, der sich immer öfters anmaßt, in die Angelegenheiten der eigentlich autonomen Christen reinzureden oder - Beispiel Tansania - ursprüngliche vorchristliche bzw. vorislamische Glaubensvorstellungen, die den Christen und den Muslimen gleichermaßen Ärger bereiten und auch zur zunehmenden Missachtung der Christen an sich führen, da mehr Christen mit den alten Stammesreligionen paktieren als Muslime) und die Gesellschaft nicht in der Lage ist, das zu begrenzen, hat der Glaube als Element der menschlichen Freiheit das meiste seiner Kraft verloren und sich in sture Bevormundung verwandelt.

 

Pflichtschulen in Kirchenhand - das wäre für mich ein tatsächlicher Grund, meine derzeit noch nicht realisierte, stille zweite Staatsbürgerschaft schnell zu aktivieren und dieses Land hier zu verlassen, wenn mich niemand anderes ins Land ließe. Denn zum Kämpfer für Recht und Freiheit bin ich nicht geboren. Wie ich schon mal wo anders schrieb: Vita Brevis.

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Long John Silver
Ist das nicht eigenartig, dieses Gemeinde hopping :lol:

Nö. Das was Du über die RKK schreibst ist kein Wechsel der Ortskirche. Die Gemeinde endet bei uns nicht an der Gemarkungsgrenze sondern. Wenn ich hier in eine andere Kirche gehe, fällt das unter "Kategorialseelsorge". Ein uraltes Prinzip nebenbei. Egal in welcher Kirchengemeinde ich bin - und dazu muss ich mich nicht zwangsläufig wer weiß wie intensiv engagieren - bin ich immer Teil der Katholischen Kirche, die z.B. Im Erzbistum Köln Gestalt angenommen hat und von einem Nachfolger der Apostel geleitet wird.

 

Das Engagieren hat etwas mit dem Evangelium zu tun und den Sieben Werken der Barmherzigkeit. Das wiederum hat etwas mit den Ernstnehmen der Lehre von Jesus zu tun, und dieses Ernstnehmen bezeugt man unter anderem in der Taufe. Die Gemeinden fuellen bei uns einen riesigen Teil von dem, was in Deutschland unter staatliche oder behoerdliche Sozialarbeit oder andere Hilfen von Behoerden faellt, Suppenkuechen, Obdachlosenhilfe, Gefaengnisseelsorge, Hausaufgabenhilfe, Hilfe fuer die Alten und Kranken im Bereich der Gemeinde, also konkrete Nachbarschaftshilfe, im kleinen wie im grossen, die aus eigener Kraft finanziert werden. Wir haben seit geraumer Zeit ein Projekt fuer Leute, die aus dem Gefaengnis kommen und Arbeit suchen, die zusammen mit den eventuellen Bewaehrungshelfern zu unterstuetzen, aufsuchende Sozialarbeit ist ein ganz wichtiges Thema. Da ist jeder sehr willkommen, der z.B. kostenlose Transporte anbietet macht fuer Verwandte zu Besuchen in weit entfernten Gefaengnissen oder andere logistische Aufgaben uebernimmt, egal in welchem Bereich. Ohne dieses Engagement auch im kleinen koennten wir einpacken.

ich kann nicht begaupten, daß ich über das soziale Netz in D besonders unglücklich wäre. Ich halte es jedenfalls für stabiler, als ein loses Engagement freiwilliger Grüppchen.

 

 

Bei uns traegt dieses Netz und private Engagement seit Jahrhunderten, es ist naemlich nicht lose, sondern verbindlich.

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Long John Silver
Ist das nicht eigenartig, dieses Gemeinde hopping :lol:

Nö. Das was Du über die RKK schreibst ist kein Wechsel der Ortskirche. Die Gemeinde endet bei uns nicht an der Gemarkungsgrenze sondern. Wenn ich hier in eine andere Kirche gehe, fällt das unter "Kategorialseelsorge". Ein uraltes Prinzip nebenbei. Egal in welcher Kirchengemeinde ich bin - und dazu muss ich mich nicht zwangsläufig wer weiß wie intensiv engagieren - bin ich immer Teil der Katholischen Kirche, die z.B. Im Erzbistum Köln Gestalt angenommen hat und von einem Nachfolger der Apostel geleitet wird.

 

Das Engagieren hat etwas mit dem Evangelium zu tun und den Sieben Werken der Barmherzigkeit. Das wiederum hat etwas mit den Ernstnehmen der Lehre von Jesus zu tun, und dieses Ernstnehmen bezeugt man unter anderem in der Taufe. Die Gemeinden fuellen bei uns einen riesigen Teil von dem, was in Deutschland unter staatliche oder behoerdliche Sozialarbeit oder andere Hilfen von Behoerden faellt, Suppenkuechen, Obdachlosenhilfe, Gefaengnisseelsorge, Hausaufgabenhilfe, Hilfe fuer die Alten und Kranken im Bereich der Gemeinde, also konkrete Nachbarschaftshilfe, im kleinen wie im grossen, die aus eigener Kraft finanziert werden. Wir haben seit geraumer Zeit ein Projekt fuer Leute, die aus dem Gefaengnis kommen und Arbeit suchen, die zusammen mit den eventuellen Bewaehrungshelfern zu unterstuetzen, aufsuchende Sozialarbeit ist ein ganz wichtiges Thema. Da ist jeder sehr willkommen, der z.B. kostenlose Transporte anbietet macht fuer Verwandte zu Besuchen in weit entfernten Gefaengnissen oder andere logistische Aufgaben uebernimmt, egal in welchem Bereich. Ohne dieses Engagement auch im kleinen koennten wir einpacken.

ich kann nicht begaupten, daß ich über das soziale Netz in D besonders unglücklich wäre. Ich halte es jedenfalls für stabiler, als ein loses Engagement freiwilliger Grüppchen.

 

Das heißt nicht, daß ich nicht dafür wäre, auch bei uns die Katholische Kirche als Trägerin des Schulwesens, der Sozialarbeit und des Gesundheitswesens einzusetzen, aber selbst die Katholische Kirche halte ich für stabiler als eine Gemeinde mit dem Charakter einer Bürgerinitiative.

 

Vielleicht solltest du nicht ueber Zusammemhaenge in anderen Laendern urteilen, von denen du notwendiger weise keine Ahnung hast.

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... (die Tochter eines Freundes von mir darf ab der 5. Klasse altgriechisch lernen *Neid* - ich werde zumindest bis zum Rentenalter auf Übersetzungen angewiesen sein, und weder Jesusworte noch Homer im Original ergründen können)...

 

Wirklich schon ab der 5. Klasse? Wann hat sie dann mit Latein angefangen? Oder hast du noch die ganz alte Zählung verinnerlicht, wonach man am Gymnasium wieder bei eins beginnt und in der 9.Klasse das Abitur gemacht hat? Dann würde es wieder passen:

Bayerisches Abitur 1970

1. bis 9. Klasse Latein

5. bis 9. Klasse Griechisch

6. bis 8. Klasse Englisch

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... (die Tochter eines Freundes von mir darf ab der 5. Klasse altgriechisch lernen *Neid* - ich werde zumindest bis zum Rentenalter auf Übersetzungen angewiesen sein, und weder Jesusworte noch Homer im Original ergründen können)...

 

Wirklich schon ab der 5. Klasse? Wann hat sie dann mit Latein angefangen? Oder hast du noch die ganz alte Zählung verinnerlicht, wonach man am Gymnasium wieder bei eins beginnt und in der 9.Klasse das Abitur gemacht hat? Dann würde es wieder passen:

Bayerisches Abitur 1970

1. bis 9. Klasse Latein

5. bis 9. Klasse Griechisch

6. bis 8. Klasse Englisch

Ich meine es war Griechisch ab der 5. Klasse; aber ganz sicher weiß ich es nicht.

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