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Wozu ist die Erbsünde gut?


Lissie

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Lass ihn doch noch ein bisschen üben ...

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@ Volker:

 

Deine Ausführungen kommen ja hochgelehrt daher. Aber sag mal: Wenn Du Dich genau prüfst, bist Du dann immer noch der Meinung, daß all dies eine faire und zutreffende Wiedergabe der Lehre von der Erbsünde und ihrer Geschichte ist?

 

Zunächst muss man sagen, dass die Erbsündenlehre eine Erfindung oder Interpretation der Kirche ist, im AT steht nichts davon (deswegen glauben die Juden auch nicht an eine Erbsünde), und im NT widerspricht Jesus explizit der Erbsündentheorie.

Mich würde schon interessieren, welche Bibelstelle dafür als Begründung herhalten muß.

 

In der älteren Version dieser Auffassung ist die Erbsünde etwas, was an die Kinder weiterverererbt wird - sei es genetisch oder durch kulturelle Weitergabe. Ursprünglich wurde sogar vermutet, dass die Erbsünde durch die Sexualität weitergegeben wird, deswegen musste Maria auch eine Jungfrau sein, sonst hätte man sich einen erbsündenfreien Jesus nicht vorstellen können.

Das ist alles hochinteressant, aber verbindlich ist eigentlich nur die älteste Variante der Erbsündenlehre, und diese findet sich in der Bibel (Röm 5) - bei Paulus, dem als Jude Deiner Meinung nach ja eine Erbsündenlehre fremd gewesen sein müßte.

 

Wenn die Erbsünde allerdings kulturell weitergegeben wird, spräche nichts dagegen, dass auch Jesus unter der Erbsünde leidet, er war ja ein Kind seiner Kultur.

Gott wird Dir sicher dankbar sein, daß Du ihm dies gnädiglich zugestehst, aber, wie man in der Bibel nachlesen kann, hat er es offenkundig anders verfügt.

 

man redet auch nicht mehr gerne von Erbsünde, sondern von Ursünde, was die Idee nicht besser macht.

Entschuldigung, aber die Bezeichnung als "Ursünde" (peccatum originale) ist so alt, wie die Christen Latein sprechen.

 

Eine Verdammung durch die Erbsünde ist daher so etwas wie eine Kollektivstrafe: Man wird für etwas bestraft, was die Vorfahren getan haben - eine archaische Rechtsauffassung, die aus gutem Grund heute nicht mehr vertreten wird, die für uns ein Kennzeichen von barbarischen Rechtssystemen betrachtet wird.

Im Christentum gibt es das übrigens auch nicht mehr. Von der Kollektivschuld befreit die durch Christus bewirkte Kollektiverlösung.

 

Aber man braucht die Erbsünde: Zum einen, um den Menschen Schuld einzureden, wo sie keine haben,

Das ist (um nicht deutlicher zu werden) abwegig. Durch die Erbsünde wird den Menschen keine Schuld eingeredet, vielmehr wird ebendiese nach christlicher Lehre durch die Taufe getilgt.

 

dann um den schlechten Zustand der Welt zu erklären,

In der Tat. Hier finde ich die Lehre von der Erbsünde am einleuchtendsten. Die Folgen der Erbsünde brechen immer wieder durch; man muß sich nur ansehen, wie Menschen mit anderen Menschen umgehen (gelegentlich selbst in diesem Forum).

 

und zuletzt, um eine Begründung für die Erlösung durch Jesus zu haben.

Felix culpa.

 

Nehmen wir mal an, das Christentum ist wirklich eine reine Erfindung. Würden dann die Christen auch einfach die Erbsünde erfunden haben? Da, wie Du schreibst, dieser Gedanke dem Judentum völlig fremd war, wäre es ja eine geradezu aberwitzige Strategie, etwas zu erfinden, das die Leute, denen man es "verkaufen" will, nie und nimmer ihnen abnehmen würden. Es wäre doch viel einfacher gewesen, um ihr Anliegen zu vertreten, wenn sie auf diesen schwer verständlichen Teil einfach verzichtet und den Juden erzählt hätten, daß Jesus sie von ihrer persönlichen Schuld befreit hat.

 

Oder könnte es nicht doch sein, daß sie selbst tatsächlich glaubten, was sie lehrten - weil sie es für göttlich offenbart hielten?

 

Die Interpretation des Kreuzestod von Jesus ergibt ohne die Erbsünde keinen Sinn.

Ich kenne eine ganze Reihe von Christen, welche die Erbsündenlehre nicht akzeptieren und trotzdem guten Gewissens Christen sind. Der Kreuzestod, so glauben sie, hat sie von ihrer individuellen Schuld erlöst.

 

Nur muss man sich fragen, wovon Jesus uns eigentlich erlöst hat, denn die Welt ist nicht besser geworden.

Von der Erbsünde, aber nicht von ihren Folgen. Dies ist jedenfalls die kirchliche Lehre.

 

Und daß die Welt durch das Christentum nicht besser geworden wäre, ist auch eine kühne Behauptung.

 

Hat Jesus uns von dem Tod erlöst?

Ja, er schenkt uns - unverdientermaßen - sogar ewiges Leben.

 

Das wird nur noch übertroffen von einer Verurteilung zur ewigen Qual, keine Tat, und sei es die eines Hitlers, eines Stalins oder Pol Pots rechtfertigt diese Art der Vergeltung, weswegen die Idee der eqigen Qual in der Hölle mitlerweile nicht mehr geglaubt wird.

Ich wartete schon darauf. Irgendwann mußte das ja kommen, um wieder einmal die christliche Moralität zu diskreditieren. Aber es ändert nichts daran, daß dies allenfalls ein Zerrbild derselben ist.

 

Waren Stalin und Pol Pot eigentlich Christen, oder waren sie Atheisten?

 

Es spräche übrigens nichts dagegen, dass Gott die Menschen gleich so geschaffen hätte, dass sie freiwillig stets das Gute wollen - wozu ist Gott allmächtig?

Ja, ich bin ganz sicher, daß Du viel bessere Menschen gemacht hättest als Gott. Nur nimmt Gott die Menschen eben ernst, indem er sie nicht dazu zwingt, ihm zu folgen, sondern ihnen ihre Freiheit und ihre Würde beläßt.

 

Ich möchte wissen, was Du ihm vorwerfen würdest, wenn er uns alle zur Liebe zwingen würde. Daß er unmündige, versklavte Marionetten geschaffen hat?

bearbeitet von John-Paul
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Waren Stalin und Pol Pot eigentlich Christen, oder waren sie Atheisten?

Ist das irgenwie wichtig? So wichtig, wie die Frage ob Hitler Christ war oder nicht? Oder Cesare Borgia? Oder Kaiser Konstantin?

 

Dass einige Christen aberwitzige Stategien zu erfinden bereit sind, amüsiert mich in diesem Forum (aber nicht nur hier) einigermaßen.

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Ich finde, MartinO macht seinen Job als Moderator nicht gut. Er editiert masslos in fremden Beiträgen rum. Das ist bevormundent und stillos.

Ich habe hier bereits geschrieben, warum ich in die Beiträge hineingeschrieben habe. (an Poliven, der dieselbe Beschwerde hatte).

 

Es mag sein, dass meine Art zu moderieren nicht die richtige ist, aber ich halte es für wichtig, dass in F&A ausschließlich Fragen und Antworten stehen. Zum Streiten ist die Arena da. Die meisten Beiträge, die ich hier beanstandet habe, hätte ich dort stehen gelassen.

bearbeitet von MartinO
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Waren Stalin und Pol Pot eigentlich Christen, oder waren sie Atheisten?

Ist das irgenwie wichtig? So wichtig, wie die Frage ob Hitler Christ war oder nicht? Oder Cesare Borgia? Oder Kaiser Konstantin?

 

Dass einige Christen aberwitzige Stategien zu erfinden bereit sind, amüsiert mich in diesem Forum (aber nicht nur hier) einigermaßen.

Ja, Amüsement ist immer eine gute Strategie, wenn man gerade kein Argument zur Hand hat. Und es wirkt intellektuell so überlegen.

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Waren Stalin und Pol Pot eigentlich Christen, oder waren sie Atheisten?

Ist das irgenwie wichtig? So wichtig, wie die Frage ob Hitler Christ war oder nicht? Oder Cesare Borgia? Oder Kaiser Konstantin?

 

Dass einige Christen aberwitzige Stategien zu erfinden bereit sind, amüsiert mich in diesem Forum (aber nicht nur hier) einigermaßen.

Ja, Amüsement ist immer eine gute Strategie, wenn man gerade kein Argument zur Hand hat. Und es wirkt intellektuell so überlegen.

Amüsant ist auch, wenn man den anderen Argumentlosigkeit vorwirft und selber auf Argumente verzichtet..

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Nun, ein paar Argumente habe ich in diesem Thread ja schon angebracht. Wie wär's, wenn Du dazu einmal Stellung beziehst?

Wenn du weiter am Anfang des Theads zurückgehst, dann findest du auch meinen Standpunkt, falls der natürlich nicht Zensur verfallen ist.

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a) also die "Verstecktheit" assoziierst du nun mit "Unsichtbarkeit" (oder präziser: nicht mit den 5 Sinnen erfahrbar), oder wie darf ich den Begriff verstehen?

 

Eher mit Unbeweisbarkeit und damit, dass Gottes Existenz nicht evident ist. Wenn Gott der Logik nicht zugänglich ist (was seine Existenz angeht, nicht sein Wesen - das wird oft verwechselt), dann ist seine Existenz nicht beweisbar - und die Kehrseite ist: Damit ist auch der Atheismus nicht widerlegbar (das wird meist übersehen), allerdings ist es unter der "logischen Gleichwertigkeit" (was die Beweislage angeht), rational eher gerechtfertigt, nicht an Gott zu glauben. Anders gesagt: Gott ist versteckt, weil es keine rationale Rechtfertigung gibt, an ihn zu glauben. Es ist nicht rational gerechtfertigt, an ihn zu glauben, wenn es keine Beweise, Evidenzen oder gute Argumente für ihn gibt . Wenn es diese geben könnte, ist es nicht gerechtfertigt, an ihn zu glauben, weil keine Beweise, Evidenzen, Gründe oder gute Argumente für ihn gibt.

 

Es ist nicht offensichtlich, dass Gott existiert: Gott versteckt sich also vor uns - angeblich, damit der Mensch nicht gezwungen ist, an ihn zu glauben. Warum das eine schwache Ausrede ist, habe ich begründet.

 

:blink: Wieso sollte ich als Glaubender (Gläubiger klingt so nach Finanzgeschichten) glauben müssen, dass Gottes Existenz Menschen nicht unmittelbar evident ist?

 

Weil es offensichtlich ist, dass viele Menschen nicht an ihn glauben- Außerdem, Glauben an sich wäre völlig überflüssig, wenn man gute Beweise, Evidenzen etc. für Gott hätte. Allein schon die Tatsache, dass man an Gott glauben muss, belegt hinreichend, dass seine Existenz "verborgen" ist. So verborgen, dass man eigentlich zum Schluss kommen müsste, dass er nicht existiert - wenn man nicht allerlei Ausflüchte ersinnen würde, damit man wenigstens noch an ihn glauben kann, Ausflüchte, von denen keiner wirklich rational haltbar ist. Aber Menschen glauben meist häufig an Dinge, die nicht rational haltbar sind - die Existenz von Astrologie, Esoterik, Ufologie usw. usf. ist ein hinreichender Beweis für diese Tatsache. Tatsächlich sind die Argumente für Gott strukturverwandt mit den Argumenten, die für andere obskurantistische Glaubensrichtungen (Astrologie, Esoterik usw. usf.) angeführt werden. Viele der Argumente für Gott lassen sich mit geringer Abwandlung auch für beispielsweise die Astrologie in Anspruch nehmen.

 

Ob man an Gott glaubt, ist überhaupt keine Frage der Argumente, sondern eine Frage der Motivation, das glauben zu wollen. Atheist wird man, wenn man mehr Gewicht auf die Argumente legt als auf den eigenen Willen, etwas für wahr zu halten.

 

Also bei dem Punkt melde ich schon gewisse Zweifel an. Es steht mir frei, zu glauben, dass Gottes Existenz offensichtlich ist. Dies ist übrigens ein rationalistischer Gedankengang, den auch schon Descartes fomuliert hatte (in der Vorstellung eines vollkommenen Wesens liegt auch schon seine Existenz, da Vollkommenheit ohne Existenz nicht denkbar ist). Dies ist (wichtig!) kein Beweis, sondern einfach ein rationalistischer Gedankengang ebenso wie "ich denke, also bin ich". Auch hätten wir erst gar keine Vorstellung von einem vollkommenen Wesen (die haben wir aber), wenn es dieses Wesen nicht gäbe. Für Descartes hing Denken und Existenz zusammen.

 

Das ist kein rationaler Gedankengang - damit hat Kant aufgeräumt. Und schon ein Mitbruder von Anselm (von dem die Idee stammt) hat bemerkt, dass man mit diesem Gedankengang auch die Existenz einer perfekten Insel beweisen kann. Existenz lässt sich durch reines Denken nicht beweisen, die Idee dazu ist bereits irrational. Es nützt auch nichts, diesen Denkfehler zu "verniedlichen" (zu einem Hinweis etc.), er bleibt falsch.

 

c) Ein Beispiel, wie ich persönlich diesen Zusammenhang verstehe: gibt es "Demokratie"? Offensichtlich gibt es Demokratie nicht, denn ich kann sie weder sehen noch hören oder riechen oder schmecken oder fühlen. Korrekt? Aber doch sind die meisten Menschen der Ansicht, dass es Demokratie gibt. Aber wodurch ist die Demokratie entstanden? Ohne den menschlichen Gedanken, was sie ausmacht, gäbe es wohl keine Demokratie, oder? Erst indem Menschen so denken, und auch danach handeln, macht es Sinn, überhaupt erst von Demokratie zu sprechen. Dies ist für mich ein Zusammenhang von Denken und Existenz.

 

Demokratie ist etwas von Menschen geschaffenes, ebenso wie die Idee der Existenz eines Gottes etwas ist, was Menschen geschaffen haben. Demokratie existiert als Idee, die durch Umsetzung realisiert wird - aber die Idee eines Gottes wird durch Umsetzung nicht real, das ist ein entscheidender Unterschied. Gott ist ein ausgedachtes Symbol, "Realität" hat er nur als Idee, aber nicht als etwas, was unabhängig von der Idee existiert - und das gilt auch für Demokratie, die allerdings dden Vorzug hat, dass man sie realisieren kann.

 

Eigentlich müsste der Gläubige sehen, dass es aus dem Grunde von Gottes Verstecktheit Zweifel an der Existenz Gottes durchaus plausibel sind, allerdings gesteht er sich diese Zweifel nicht zu. Der Atheist ist ein Dorn in seinem Fleisch, weil er ihn darauf aufmerksam macht, dass Gottes Existenz nicht evident ist.

 

d) Oh, ich gestehe mir schon Zweifel zu. Das tun vielleicht mehr Gläubige, als du meinst. Den letzten Satz würde ich persönlich nicht so formulieren, ein Dorn im Fleisch sind Atheisten für mich nicht, natürlich machen sie mich auf etwas aufmerksam, aber das ist ja auch positiv. Was die fehlende Evidenz angeht (siehe oben) - die 5 Sinne sind das eine, was ausserhalb der 5 Sinne existiert, das andere. Demokratie ist auch nicht evident. Alles was unter der angeblichen existierenden Demokratie passiert, kann ich auch anders erklären (dies in Analogie zu dem Satz: alles, was Gott angeblich bewirkt, kann man auch anders erklären).

 

Das ist die zweite Position: Die Idee, dass es Gott gibt, ist nicht offensichtlich. Woher kommt dann die Glaubensgewissheit? Sie kann nichts anderes als eine Täuschung sein, weil es zu viele Gründe für Zweifel gibt.

 

 

e) Es gibt ja auch das Bild des "Nichthinsehenwollens", wie man auch an einem Unfall vorbeifahren kann und nicht hinschauen will. Das heisst, man hat zwar irgendwie mitbekommen, dass da was ist, aber will nicht genauer hinsehen (und schon gar nicht anhalten), und sagt dann später "ach, da war ja nichts" (und vielleicht schafft man es auch, sich selber davon zu überzeugen). Davon will ich die Gläubigen gar nicht ausschliessen, wir hören und schauen auch oftmals nicht hin, wenn Gott uns etwas mitteilen will, und setzen unsere Fahrt (im übertragenen Sinne) fort.

 

Ich gehöre nicht zu denen, die nicht hinsehen wollen, sondern zu denen, die es genau untersuchen.

 

Mir gehts nun nicht um das Thema Unfallhilfe, sondern es ist einfach ein Bild dafür, dass man sich das "Verstecktsein" auch selber plausibel machen kann, weil es einem angenehmer ist. Der Unfall hat sich nicht aufgedrängt, sondern war einfach da, auch sichtbar, jedoch mit der Option zum wegschauen und weiterfahren.

 

Wenn es einen Unfall gab, kann man es rausfinden mit einiger Mühe. Bei Gott führt diese Mühe aber nicht zum Erfolg. Ginge es um einen Unfall, würde man unter denselben Umständen zur Ansicht gelangen, dass man ihn sich nur eingebildet hat. Nach Gott wird aber schon seit Jahrtausenden "gefahndet", allmähöich müsste man, wenn es einen Gott gäbe, schonmal was entdeckt haben, was einen auf die Spur bringt - es sei denn, man nimmt an, dass es keinen Gott gibt.

 

Natürlich ist dieser Vergleich unvollkommen, ein Unfall ist optisch sichtbar, Gott gehört in die andere Kategorie (siehe oben). Aber auch in dieser anderen Kategorie kann man "wegschauen" (natürlich meine ich nicht optisch wegschauen in diesem Beispiel, sondern "gedanklich wegschauen"). Aber Gott drängt sich tatsächlich nicht auf, sondern ist vielleicht manchmal bloss als Gedanke da, und diesen Gedanken kann man auch "wegdenken".

 

Man kann sich Gott wegdenken, weil er bloß als Idee existiert. Und alles geht ohne diese Idee genausogut, vieles sogar viel besser.

 

Übrigens habe ich das Gefühl der Ungerechtigkeit auch, wenn ich bedenke, dass ich Gott auch noch nie "mit den 5 Sinnen" erlebt habe.

 

Vor allem, wenn man bedenkt, was es für Folgen haben soll, ob man nun an Gott glaubt oder nicht ... wenn es so wichtig wäre, könnte sich ein liebender Gott, der es für wichtig hält, dass man an ihn glaubt, nicht so verhalten. Wenn es wichtig wäre, müsste Gott sich ein bisschen mehr "aufdrängen". Also ist es entweder völlig unwichtig, ob man an Gott glaubt, oder es gibt keinen Gott.

 

f) Wenn etwas evident ist, brauche ich es nicht anzunehmen, oder? Dann würde man eine klarere Formulierung vorziehen, denke ich.

 

Ja. Glauben ist ein Konzept, dass man nur braucht, weil es keinen Gott gibt. Gäbe es Gott, wäre Glauben überflüssig.

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Ich finde, MartinO macht seinen Job als Moderator nicht gut. Er editiert masslos in fremden Beiträgen rum. Das ist bevormundent und stillos.

Ich habe hier bereits geschrieben, warum ich in die Beiträge hineingeschrieben habe. (an Poliven, der dieselbe Beschwerde hatte).

Kannst Du den Link mal überprüfen? Ich finde da nichts von Dir.

 

Es mag sein, dass meine Art zu moderieren nicht die richtige ist, aber ich halte es für wichtig, dass in F&A ausschließlich Fragen und Antworten stehen.

 

Dafür musst Du aber nicht in den Beiträgen anderer herumwerkeln. Dass man als Moderator die Macht hat, fremde Beiträge zu editieren, um Beleidigungen und stafrechtlich relevante Inhalte zu entfernen, sollte nicht dazu führen, ständig in fremden Beiträgen belehrende Kommentare zu hinterlassen.

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Meinst du mit "älterer Auffassung" Paulus oder jemand anderen? Falls letzteres, könntest du es bitte belegen?

 

Die Idee der Erbsünde geht auf Paulus zurück - er hat sie im Gegensatz zu Jesus vertreten. Anders gesagt, Paulus widerspricht Jesus. Die Kirche hat sich dann (vor allem Augustinus) auf Paulus gestützt und die Aussagen von Jesus dazu ignoriert.

 

Der KKK verwendet die Begriffe "Erbsünde" und "Ursünde" gleichberechtigt und unterscheidet sie von der persönlichen Sünde. Gemeint ist die sündige Natur des Menschen. Die Lehre wird u.a. mit Augustinus begründet. Man könnte aber auch mit der Beobachtung, dass es keinen Menschen gibt, dem noch nie irgend etwas leid getan hätte (Unvollkommenheit), obwohl jeder ein gewisses Verständnis von Gut und Böse hat (Gewissen) begründen.

 

Die Tatsache, dass Menschen nicht immer gut sind, könnte auch an etwas ganz anderem liegen - z. B. an unserer evolutionären Entwicklung. Das ist um einige Grade plausibler.

 

Eine Verdammung durch die Erbsünde ist daher so etwas wie eine Kollektivstrafe: Man wird für etwas bestraft, was die Vorfahren getan haben - eine archaische Rechtsauffassung, die aus gutem Grund heute nicht mehr vertreten wird, die für uns ein Kennzeichen von barbarischen Rechtssystemen betrachtet wird.

Das ist richtig, daher auch der Unterschied zwischen Ursünde und persönlicher Sünde.

 

Zur persönlichen Sünde (die schon schlimm genug ist) wird noch eine weitere Sünde eingeführt - damit wird der Mensch noch mehr niedergedrückt, als es notwendig oder realistisch ist. Für seine persönlichen Sünden kann man etwas, für die Ursünde kann man nichts - der Mensch wird schuldiger gemacht, als er ist.

 

Aber man braucht die Erbsünde: Zum einen, um den Menschen Schuld einzureden, wo sie keine haben,

das ist eine unbewiesene Behauptung

dann um den schlechten Zustand der Welt zu erklären

Das ist der Hauptgrund

 

Die Erbsünde vermehrt unsere Schuld (wenn auch auf irrationale Weise), man kan sich denken, worin da der Grund besteht, wenn man bedenkt, dass die Kirche ihre Hilfe (gegen Bezahlung, versteht sich) in dieser Frage anbietet. Man erfindet eine weitere Sünde, für die der Mensch nichts kann: Das ist analog dazu, dass man einen Menschen mit einem Messer schneidet, um ihm dann Verbandsmaterial zu verkaufen. Das Christentum schützt die Menschen vor der Erbsünde, die von Christen selbst erfunden wurde. Das ist auch die Geschäftsgrundlage von Scientology: Man bewahrt den Menschen vor Defiziten, die man selbst erfunden hat, und lässt sich diese Hilfe bezahlen!

 

und zuletzt, um eine Begründung für die Erlösung durch Jesus zu haben. Die Interpretation des Kreuzestod von Jesus ergibt ohne die Erbsünde keinen Sinn. Nur muss man sich fragen, wovon Jesus uns eigentlich erlöst hat, denn die Welt ist nicht besser geworden.

Das ist eines der Hauptprobleme des Christentums, das bereits Paulus als Ärgernis bezeichnete. Tatsache ist: Rein menschlich gesehen war der Tod Jesu sinnlos. Aus christlicher Sicht zeigen Tod und Auferstehung Jesu, dass

der Tod nicht das Ende ist und die Unvollkommenheit der Welt (Ursünde) nicht hoffnungslos, sondern, dass Gott der Stärkere ist.

 

Der Stärkere als was? Gott ist der Schöpfer der Erbsünde, man sollte wohl meinen, dass er sie auch beseitigen kann - ohne dazu die Menschen in die Pflicht zu nehmen. Ist der Gott, der die Menschen vor der Erbsünde bwahrt, stärker als der Gott, der sie geschaffen hat? Entschuldige, aber da kann ich keinerlei Sinn drin erkennen. Paulus hat Recht: Das ist ein Ärgernis, eine Zumutung an den menschlichen Verstand.

 

Die katholische Kirche glaubt sehr wohl noch an die Möglichkeit ewiger Qualen, wobei es sein kann, dass die Hölle leer ist, nicht aber der Himmel (Die Kirche hat bekanntlich viele Menschen selig und heilig gesprochen, d.h. jeder Katholik muss glauben, dass sie im Himmel sind. Niemand, auch nicht Hitler, Stalin oder Pol Pot wurde aber verdammt gesprochen.

 

Ja, vom der ursprünglichen Drohbotschaft distanziert man sich mittlerweile, sie wäre mit einem positiven Gottesbild auch nicht zu vereinen. Aber für Notfälle hält man sich noch eine Hintertür offen, damit kann man die menschen verunsichern ...

 

Dieses "Todesurteil" besteht aber objektiv (denn jeder Mensch aus Fleisch und Blut stirbt) und jede Weltanschauung, die von einer guten überirdischen Macht ausgeht, hat hier ein Problem, das sie lösen muss, und dessen Lösung andere für widersinnig halten könnten.

 

Urheber des Todesurteils ist Gott - nur deswegen besteht es (nach christlicher Sicht) objektiv. In Wahrheit besteht es nur deswegen, weil eine unsterbliche höher Lebensform nicht existieren könnte in dieser Welt, sie wäre nicht anpassungsfähig. Das ist eine plausible Erklärung, warum sollte ich eine akzeptieren, die nicht plausibel, sondern eher widersinnig ist?

 

Es spräche übrigens nichts dagegen, dass Gott die Menschen gleich so geschaffen hätte, dass sie freiwillig stets das Gute wollen - wozu ist Gott allmächtig? Wenn man meint, das ginge nicht, erlegt man Gottes Allmacht schwere, logische Handlungsbeschränkungen auf, wo man sich doch sonst so oft dagegen wehrt, Gott irgendwo beschränkt zu sehen!

 

Tja, zugegeben... Wenn Gott völlig zu begreifen wäre, dann wäre er nicht Gott.

 

Was bedeutet: Gott ist keine gute Erklärung, und zwar für nichts. Ich kenne keinen guten Grund, schlechtere Erklärungen zu akzeptieren, wenn es bessere gibt. Ein "unbegreiflicher Gott" ist eine denkbar schlechte Möglichkeit, etwas zu erklären und ein Freibrief dazu, beliebigen Unsinn zu verkünden. Von diesem Freibrief wird - z. B. was die Erbsünde angeht - ausgiebig Gebrauch gemacht.

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Meine Rede.

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Die Idee der Erbsünde geht auf Paulus zurück - er hat sie im Gegensatz zu Jesus vertreten. Anders gesagt, Paulus widerspricht Jesus. Die Kirche hat sich dann (vor allem Augustinus) auf Paulus gestützt und die Aussagen von Jesus dazu ignoriert.

Wo vertritt Jesus das Gegenteil?

 

Die Tatsache, dass Menschen nicht immer gut sind, könnte auch an etwas ganz anderem liegen -  z. B. an unserer evolutionären Entwicklung. Das ist um einige Grade plausibler.

 

Ich habe nicht behauptet, dass es an etwas anderem liegt, sondern nur festgestellt (was unstrittig ist), dass Menschen nicht perfekt sind. Nichts anderes ist mit dem Begriff "Ursünde" gemeint.

 

Zur persönlichen Sünde (die schon schlimm genug ist) wird noch eine weitere Sünde eingeführt - damit wird der Mensch noch mehr niedergedrückt, als es notwendig oder realistisch ist. Für seine persönlichen Sünden kann man etwas, für die Ursünde kann man nichts -

Was kein Mensch bestreitet, deshalb wird niemand schuldiger gemacht als er ist.

 

Die Erbsünde vermehrt unsere Schuld (wenn auch auf irrationale Weise), man kan sich denken, worin da der Grund besteht, wenn man bedenkt, dass die Kirche ihre Hilfe (gegen Bezahlung, versteht sich) in dieser Frage anbietet.

 

Diese Aussage ist von jemand wie dir, der es besser wissen müsste, schon fast verwarnungswürdig. Die Lehre von der Erbsünde ist weit älter als der Ablass gegen Geld und andere Missbräuche und hat sie auch bei weitem überlebt. Folglich hinkt auch der Vergleich mit Scientology.

 

Der Stärkere als was?

Als der Tod. Dass hier ein Problem der Theodizee vorliegt, bestreite ich nicht.

 

Ja, vom der ursprünglichen Drohbotschaft distanziert man sich mittlerweile, sie wäre mit einem positiven Gottesbild auch nicht zu vereinen. Aber für Notfälle hält man sich noch eine Hintertür offen, damit kann man die menschen verunsichern ...

 

Unbewiesene Behauptung.

 

In Wahrheit besteht es nur deswegen, weil eine unsterbliche höher Lebensform nicht existieren könnte in dieser Welt, sie wäre nicht anpassungsfähig.

 

Beweise das! Behaupten lässt sich viel - auch dass eine "perfekte" Welt nicht besser wäre als die real existierende. Ich halte deine Erklärung für mindestens so widersinnig wie meine.

 

Was bedeutet: Gott ist keine gute Erklärung, und zwar für nichts. Ich kenne keinen guten Grund, schlechtere Erklärungen zu akzeptieren, wenn es bessere gibt. Ein "unbegreiflicher Gott" ist eine denkbar schlechte Möglichkeit, etwas zu erklären und ein Freibrief dazu, beliebigen Unsinn zu verkünden. Von diesem Freibrief wird - z. B. was die Erbsünde angeht - ausgiebig Gebrauch gemacht.

Gott wäre ein Freibrief, wenn es nicht im Christentum die Einschränkung auf die Lehre Jesu gäbe, die verhindert, dass Kirchenfürsten verkünden können, was ihnen Spaß macht.

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Wozu ist die Erbsünde gut?

Weil wir damit wie im Garten Eden wachsen. ;-)))

 

 

Hallo Lissie,

 

ich versuche Dir zu antworten:

 

"Sünde" ist getrennt von Gott zu sein.

 

Vor Dir und vor mir steht nicht augenfällig Gott,

wir reden über Gott, wir reden über unser Reden über Gott.

Er, der liebe Gott, ist nicht offensichtlich.

(sonst gabs ja keine Atheisten ;-)))

 

 

So ist das einfach.

"Erbsünde" ist diese Menschenerfahrung der Gottferne in eine Lehre eingegossen.

 

Nur Gott kann sie aufheben,

und die Christen behaupten, mit Jesus Christus (also Gott selbst)

wird die Trennung aufgehoben.

 

Wir sind in einem Handeln von Gott mittendrin.

Das Reich Gottes ist unter uns gleich einem Senfkorn.

 

 

Wir sind dabei im Handeln Gottes.

 

Die Erbsünde ist zu nichts gut,

daher wird sie von Gott zur Zeit aufgelöst.

 

 

gruss

peter

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Hallo Volker,

 

Zu der Erbsünde gibt es verschiedene Auffassungen, die sich historisch entwickelt haben, und die alle unter schweren Problemen leiden.

 

Das Faktum, das Informatiker mit gigo = garbage in,garbage out bezeichnen, ist Dir unbekannt: Aus falschen Vorstellungen können nur falsche Schlüsse gezogen werde.

Und:

Du bist ein Verbalist, dh. Dir gilt die - unzutreffende - Maxime: "Die Vorstellungen die Worte und Sätze wecken, sind die wahren Vorstellungen von der Realität."

 

Wer ernsthaft an Wahrheit interessiert ist, der verwendet eine völlig andere Methode.

Weil er erkannt hat:

  1. Es ist prinzipiell unmöglich aus Verbalisierungen dh. aus Worten und Sätzen zutreffende Vorstellungen zu gewinnen. Verbalisierungen, sind nur Signale daß ein Sachverhalt existiert.
  2. Es muß jeder Zuhörer selbst und allein losziehen, um den fraglichen Sachverhalt zu suchen und zu prüfen. "Was meint die Verbalisierung?"
  3. Probleme hat stets nur der unkritische Zuhörer der dabei ist, sich zutreffende Vorstellungen zu erarbeiten.

Es ist unschwer zu erkennen, daß sich die Bedeutung des Wortes "erben" , seit Augustinus (354-430) der die Erbsündenlehre erdachte, gewandelt hat.

Die Theologen haben deshalb das Wort "Erbsünde" fallen gelassen und reden von "Ursünde".

Nun weiß der moderne Mensch auch nicht mehr was das Wort bedeuten soll.

Der Wahrheitssucher wird also das Wort "Ursünde" als verhunzt fallen lassen und wird sich dem Sachverhalt zuwenden:

  • GOTT ist der Schöpfer aller Möglichkeiten.
  • Der Mensch ist der Verwirklicher.
  • Nun gibt es Verwirklichungen die Schaden stiften, dem Verwirklicher jedoch Nutzen und Vorteile bringen.
  • Der Mensch ist nicht bereit auf seinen Vorteil zu verzichten um Schaden zu vermeiden. Ja, es gibt Menschen die vorsätzlich und mit voller Absicht Schaden erzeugen um sich Vorteile zu verschaffen. Man nennt sie "böse".
  • Der Wille sich gegenseitig um des kurzsichtigen Vorteils willen zu schädigen, ist der Sachverhalt den Augustinus mit dem Wort "Erbsünde" bezeichnet hat.Der Mensch macht sich und die Schöpfung GOTTES kaputt.

Nachdem wir die zutreffenden Vorstellungen von "Erbsünde" erarbeitet haben, sind uns Erkenntnisse möglich:

  • Der Mensch,so wie er ist , geht dem Tod als Ende aller Aktivität entgegen.
    Beispiel:
    Der Mensch hat es für vorteilhaft empfunden, die Atombombe zu erfinden und hat soviele davon aufgehäuft daß er den gesamten Planete unbewohnbar bomben kann.
  • Die Methoden, Schaden zu stiften, Übeltaten zu begehen, ist das was vererbt wird.
  • GOTT ist der liebevolle VATER des Menschen. Aber selbst der liebevollste Vater kann nicht hinnehmen wenn seine Kinder sich und alles kaputtmachen. Also hat GOTT den Menschen auf diesen robusten Planeten gesteckt, damit der Mensch Gelegenheit bekomme, herauszufinden was es mit Gut und Böse auf sich hat und sich selbst das Schädigen zu verbieten.
  • Es gibt Menschen die haben die Größe des Problems erkannt.Sie suchen Hilfe und Beistand auf dem Weg gut zu werden. Sie werden "Christen " genannt, weil sie diese Hilfe bei GOTT ihrem VATER gefunden haben, DER um dem Menschen zu helfen in der Person JESU CHRISTI Mensch wurde und hier und heute in der Person des HEILIGEN GEISTES, unseres Beistand und Lehrers, anwesend ist.

Eine Frage bleibt noch:

Warum hat GOTT dem Menschen nicht die Möglichkeit Böses zu tun, genommen?

Weil GOTT den Menschen groß haben will.

Es ist offensichtlich eine andere Dimension sich selbst das Tun des Bösen zu verbieten als verboten zu bekommen.

 

 

Gruß

josef

 

Provokationen entfernt, Sinn des Postings bleibt (hoffentlich) erkennbar

bearbeitet von MartinO
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Meine persönliche Deutung zur Erbsünde:

 

Kann ein Affe sündigen? Nein. Voraussetzung ist 1. ein symbolisches Ich-Bewusstsein und 2. die Unterscheidung zwischen gut und böse. Die Erlangung dieser beiden Qualitäten kann man mit Fug und Recht als "Essen vom Baum der Erkenntnis" bezeichnen. Und der Zustand davor war paradiesisch. (Z.B. kein Leid, weil Leid auch Bewusstsein voraussetzt).

 

Also finge der ganze Ärger mit dem menschlichen Ungemach mit dieser "Ursünde" an, dem Essen von Baum der Erkenntnis, dem Eintritt in ein selbstbewusstes, selbstverantwortetes Leben. Und daran leiden wir heute noch. Und ich leide gerne daran, weil das der Preis für die Art von Leben ist, die wir Menschen führen und das ich sehr gerne führe.

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Ursünde bezeichnet die Sünde Evas und Adams im Schöpfungsmythos. Bereits vorher (schöpfungsmäßig) waren die Anlagen vorgeprägt:

Zum einen die Neigung zum Vertrauen;

zum anderen die Neigung zum Misstrauen und die dem entsprechende Verführbarkeit;

und zum dritten die real existierende Verführung.

(Eventuell zum vierten: Morphys law, dass alles, was schief gehen kann auch irgendwann einmal schief gehen wird.)

 

Ein Mythos beschreibt nicht Historie, sondern Existenziale. Die grundlegende Verfassung des Menschen ist prinzipiell - jeder Mensch kann sich in Adam und Eva wiederfinden, jeder Mensch hat das Bedürfnis nach Vertrauen und ebenso hegt jeder Mensch auch Misstrauen, ist verführbar und wird auch (allerdings: mehr oder minder) auf reale Verführungen reagieren.

 

Erbsünde dagegen bezeichnet nicht die Ursünde selbst, sondern deren Weiterverbreitung. Paulus nahm an, dass sich die Ursünde genetisch (im Samen des Mannes) fortpflanzt. Irgendwie ist das gut beobachtet: Ist die Sündigkeit erst mal vorhanden, gibt sie sich von Generation zu Generation weiter. Die schöpfungsmäßigen Vorgaben werden auch tatsächlich genetisch weitergegeben.

Allerdings nicht nur genetisch. Fast noch eklatanter ist die Weitergabe durch soziale Vererbung. In der Realität sind die beiden Formen der Weitergabe nur sehr schwer auseinanderzuhalten.

 

Wozu ist die Erbsünde gut?

Zunächst einmal ist sie nicht gut, sondern schlecht. Durch unsere genetische und soziale Einpflanzung in einen sündigen Lebenskontext sind wir negativ geprägt. Wir neigen nicht nur naturgemäß zur Sünde, sondern kommen durch Eltern und Vorbilder (psychische Eltern) in Versuchung und werden verführt. Wir wissen nicht einmal, wie es aussieht, wenn jemand ohne Sünde lebt - sie ist völlig selbstverständlich, alle Menschen sind so.

Gut ist die Erbsünde eigentlich nur, um überwunden zu werden. Das nennt sich dann "Menschheitsgeschichte" - sie wird durch das Spiel von Sündigkeit und dem Kampf dagegen geprägt.

 

In der Taufe werden wir mit Jesus verbunden - also mit demjenigen, der die vorhandenen Schöpfungsanlagen genau anders einsetzt, als Adam und Eva: Er sündigt nicht, lässt sich nicht verführen. Hierdurch wird die Ursünde samt deren Vererblichkeit unterbrochen. Allerdings: Nicht - peng - auf einen Schlag, sondern prozesshaft und (so lange wir auf Erden leben) unvollständig. Immerhin stellt sich gegen die Erbsünden-Dynamik eine andere Dynamik: Vertrauen nach dem Bilde Jesu - Vertrauen, das sogar den Widerspruch zwischen verheißenem Heil und dem Kreuzestod vertrauend auflöst.

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I see trees of green, red roses too

I see them bloom for me and you

And I think to myself, what a wonderful world

 

I see skies of blue and clouds of white

The bright blessed day, the dark sacred night

And I think to myself, what a wonderful world

 

The colours of the rainbow, so pretty in the sky

Are also on the faces of people going by

I see friends shakin' hands, sayin' "How do you do?"

They're really saying "I love you"

 

I hear babies cryin', I watch them grow

They'll learn much more than I'll ever know

And I think to myself, what a wonderful world

Yes, I think to myself, what a wonderful world

 

Oh yeah...

 

 

Louis Armstrong

bearbeitet von pmn
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Ich verstehe nicht was Du Mir mitteilen möchtest. Geht es Dir darum Mir mitzuteilen, dass Gott sich niemand "aufdrängen" möchte?

Ich würde das so interpretieren

 

Da Ich auch davon ausgehe, handel Ich mal so, als hätte Sam Mir die Antwort gegeben :blink:

 

 

Mir stellen sich ein paar Fragen; auf die Ich keine Antwort finde, wenn Ich annehme, dass Gott sich nicht "aufdrängen" möchte.

 

Wie steht diese Annahme im Einklang mit

- Propheten?

- der "Existenz" der Bibel (die als Offenbarung Gottes angesehen wird)?

- mit Menschen, die im Auftrag Gottes missionieren?

- ...?

 

Allgemeiner formuliert:

Wenn Ich annehme, dass Gott unsere Willensfreiheit in keinsterweise beeinflusst, dann müsste Gott sich uns gegenüber so verhalten, als würde er nicht existieren.

Wenn Gott sich uns gegenüber so verhält, als würde er nicht existieren,

- woher weiß man dann etwas über Gott?

- wieso nimmt man an, dass die Bibel die Offenbarung Gottes ist?

- ...?

 

 

Frank

bearbeitet von franky
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Wie ich bereits schrieb, gibt es mehrere Möglichkeiten die Ur- oder Erbsünde zu interpretieren.

 

Eine davon ist diese hier von Sokrates:

Sokrates  Erstellt am 10 Feb 2005, 11:03

 

Meine persönliche Deutung zur Erbsünde:

 

Kann ein Affe sündigen? Nein. Voraussetzung ist 1. ein symbolisches Ich-Bewusstsein und 2. die Unterscheidung zwischen gut und böse. Die Erlangung dieser beiden Qualitäten kann man mit Fug und Recht als "Essen vom Baum der Erkenntnis" bezeichnen. Und der Zustand davor war paradiesisch. (Z.B. kein Leid, weil Leid auch Bewusstsein voraussetzt).

 

Also finge der ganze Ärger mit dem menschlichen Ungemach mit dieser "Ursünde" an, dem Essen von Baum der Erkenntnis, dem Eintritt in ein selbstbewusstes, selbstverantwortetes Leben. Und daran leiden wir heute noch. Und ich leide gerne daran, weil das der Preis für die Art von Leben ist, die wir Menschen führen und das ich sehr gerne führe.

 

Erbsünde ist da eine besondere Eigenart des Menschen, durch die er sich vom Tier unterscheidet.

Wobei er aber meineserachtens einen Fehler macht, denn es wurde nicht vom "Baum der Erkenntnis" verbotenerweise gegessen, sondern vom "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse". Auch unterscheidet er das Tier vom Menschen anhand des Phänomen Bewußtsein, vertritt aber sonst die These eines substratunabhängigen Bewußtseins. Wenn das Bewußtsein substratunabhängig ist, dann wüßte ich nicht, warum wir dem Tier, da es ausreichend komplex sein dürfte, kein Bewußtsein zusprechen sollten.

Zumal es beobachtbare Phänomene bei den Tieren gibt, die daraufhin deuten, daß Tiere ein Ich-Bewußtsein haben und auch so etwas wie ein Gerechtigkeitsempfinden besitzen.

Kann sein, daß er sich damit auf Hofstadter bezieht, dem es im Grunde darum geht, aus selbstbezüglichen Schleifen, aus Gödels Satz, ein Funktionsmodell des ganzen Denkens zu entwerfen. Allein, mir ist nicht schlüßig wie man dadurch das Qualia Problem lösen will. Das Bewußtsein ist ein eigenständiges Problem, welches man nicht dadurch lößt, daß man es auf ein Problem bezieht, welches ja erst aus der Eigentümlichkeit des Bewußtseins resultiert. Es ist Bewußtsein, daß zeigt, daß Bewußtsein mit der Umfassung, Ordnung und Erfaßung des Seins grundsätzliche und unaufhebbare Probleme hat und dies dann in einem Satz formuliert, der Produkt des Bewußtseins ist.

Die Selbstbezüglichkeit der Sätze eines Bewußtseins müssen nichtauf das Bewußtsein verweißen, sondern eben nur auf die Sätze.

Das führt jetzt aber ab vom Thema... :blink:

 

Um wieder zum Topic zu kommen, ich würde Sokrates Betrachtungsweise, die eine richtige Tendenz hat so formulieren wie Kant dies getan hat, der Mensch war in einem tierähnlichen Stadium unschuldig wie das Tier und wurde dann aber (wie auch immer) zu einem moralischen Wesen.

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Also finge der ganze Ärger mit dem menschlichen Ungemach mit dieser "Ursünde" an, dem Essen von Baum der Erkenntnis, dem Eintritt in ein selbstbewusstes, selbstverantwortetes Leben. Und daran leiden wir heute noch. Und ich leide gerne daran, weil das der Preis für die Art von Leben ist, die wir Menschen führen und das ich sehr gerne führe.

Und denkst du, dass ein Ziel gibt für das Ganze? Und was wäre das?

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Meine persönliche Deutung zur Erbsünde:

 

Kann ein Affe sündigen? Nein. Voraussetzung ist 1. ein symbolisches Ich-Bewusstsein und 2. die Unterscheidung zwischen gut und böse.

Wer sagt Dir, dass beides z.B. bei Schimpansen nicht vorhanden ist?

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Die anderen Interpreationsmöglichkeit, ist die von John-Paul, Mecky und Josef. Diese ist weniger philosophisch-abstrakt.

Da ist die Erbsünde zunächst die Eigenart des Menschen Böses tun zu können, die der Mensch so auch immer wieder weitergibt.

 

 

Meine These ist nocht etwas anderst, mag aber sein daß sich diese auch bei den anderen findet.

 

Gott ist auch absolute Gesetzlichkeit.

Wer vor Gott bestehen und mit ihm eins sein will, der muß gottähnlich werden, daher mit dem reinen Gesetz übereinstimmen.

 

Vor dem Sündenfall gehorchte der Mensch einfach Gott und entsprach so dem Gesetz. Er verstieß dann aber gegen das Gesetz, war deswegen schon ein Gefallener und aß dann Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und war damit auch noch der Sünde fähig, er konnte daher böse handeln.

Die Erbsünde ist die Weitergabe dieser Sündfähigkeit an alle Menschengeschlechter und die Ursünde war das essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, welche nachträglich von Adam und Eva ja auch als Sünde erkannt wurde.

Der Mensch hatte nach dem Sündenfall nun nur die Möglichkeit Gott zu gehorchen und den Gesetzen zu entsprechen, es wäre hier die Frage, ob die Welt dann durch einen Gerechten hätte erlöst werden können? Es gibt dazu ja immer wieder Stellen in der Bibel, die aussagen, daß Gott die Menschen wegen eines Gerechten verschonen würde.

Allein, so mein Glauben, hat dies kein Mensch wohl je vermocht, bis Gott selbst zum Menschen wurde und das Gesetz einlöste, womit die Menschheit hinsichtlich der Ursünde vor Gottes Gesetz gerechtfertigt wurde. Zumal laut Jesus das Gesetz schon gebraochen wird, wenn wir "böses" denken oder wollen und nicht erst, wenn wir böses handeln - obwohl man daran, daß jemand böse handelt erkennen können, daß er böse ist.

Gottes Gesetz ist so wie es ist und nicht aufhebbar, sondern nur erfüllbar.

Die Seelen der vor Jesus verstorbenen, waren nicht verdammt, sondern gingen zu einem Ort ohne Wahrnehmung (ich nehme an, daß die Seelen oder "Gottesfunken" unzerstörbar sind).

Durch Jesus waren auch diese Seelen vor Gott gerechtfertigt

Von da an, wann es über den Weg der Liebe, daher durch Jesus möglich, zu Gott zu gelangen - durch keinen anderen Weg ist dies möglich.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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franky 

Geschrieben am: 10 Feb 2005, 11:31

 

Ich verstehe nicht was Du Mir mitteilen möchtest. Geht es Dir darum Mir mitzuteilen, dass Gott sich niemand "aufdrängen" möchte?

 

Ich würde das so interpretieren

 

Da Ich auch davon ausgehe, handel Ich mal so, als hätte Sam Mir die Antwort gegeben winkzwink.gif

 

 

Mir stellen sich ein paar Fragen; auf die Ich keine Antwort finde, wenn Ich annehme, dass Gott sich nicht "aufdrängen" möchte.

 

Wie steht diese Annahme im Einklang mit

- Propheten?

 

Gott drängt sich insofern auf, daß er sich uns mitteilt und uns verkündet was notwendig ist, daß der Mensch erlöst werde.

Nach der Vertreibung des Menschen aus dem Paradies verkündete er öfter seinen Willen. Der Mensch hätte gehorsam und gesetzestreu sein können, das konnte er jedoch nicht. Erst Jesus läßte das Gesetz ein.

Propheten gab es zu allen Zeiten - Prophetien sind Zeugnisse des heiligen Geistes, dieser weht wo er will, er wirkt nach seinen eigenen Prinzipien.

 

- der "Existenz" der Bibel (die als Offenbarung Gottes angesehen wird)?

 

Die Offenbarung war notwendig, weil sie der natürlichen Gotteserkenntnis erst den Inhalt gab.

Jeder Mensch kann das Wirken des Göttlichen erkennen, jedoch kann er diese Erkenntnis auch ableugnen oder erst gar nicht anstreben - der Mensch bleibt auch durch die Offenbarung noch frei.

 

- mit Menschen, die im Auftrag Gottes missionieren?

- ...?

 

Missionierung hat zwei Gründe: Einmal die Taufe (zu der ich auch noch etwas sagen kann, wenn es dich interessiert?) und zum anderen die Verkündung der frohen Botschaft, daß Jesus die Welt erlöst hat und wir zurück zu Gott können, wenn wir uns bessern und den Nächsten lieben wie uns selbst und wenn wir Gott lieben.

 

Allgemeiner formuliert:

Wenn Ich annehme, dass Gott unsere Willensfreiheit in keinsterweise beeinflusst, dann müsste Gott sich uns gegenüber so verhalten, als würde er nicht existieren.

Wenn Gott sich uns gegenüber so verhält, als würde er nicht existieren,

- woher weiß man dann etwas über Gott?

- wieso nimmt man an, dass die Bibel die Offenbarung Gottes ist?

- ...?

 

Frank

 

Allgemein geantwortet: Du kannst trotz Propheten, trotz Offenbarung etc. noch an Gott zweifeln - wenn es ein eindeutiges "Made by God" gäbe, dann wäre es schwer zu zweifeln - kannst du an dem Satz von Thales zweifeln?

 

Gott ist auch erfahrbar, aber eben erst bei dem, der schon gewählt hat.

Du weißt etwas über Gott, weil Gott sich Menschen offenbart hat und dies tat er, weil dies im Einklang mit dessen Herzen war.

Es ist auch durchaus denkbar, daß Gott sich einer Gruppe von Menschen zeigt, deren Herzen Gott nicht offen war, aber es ist nachzulesen in der Schrift, daß auch solche Offenbarungen bald wieder in Vergessenheit gerieten und seine Gebote nicht eingehalten wurden. Gott drängt sich daher vielleicht doch auf, aber nicht so, daß man ihn nicht auch abweisen könnte.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Hallo Volker,

 

Die Tatsache, dass Menschen nicht immer gut sind, könnte auch an etwas ganz anderem liegen -  z. B. an unserer evolutionären Entwicklung. Das ist um einige Grade plausibler.

Evolutionär ist nur die Entwicklung des Menschenleibes. Daß der Leib des Menschen der eines Raubaffen ist, ist unbestritten.

Muß Dir doch auffallen:

Wie kommt das "Raubtier Mensch" darauf, sich Skrupel zu machen und von "Erbsünde" zu sprechen ?

Von der Evolution können die Skrupel nicht kommen. Skrupel sind für das Überleben des Tüchtigsten von Nachteil. Die Evolution belohnt die Cleverness beim Durchsetzen des eigenen Vorteils .

 

Solche Widersprüche vermag erst die Theorie von der Geistseele die den Leib in Besitz hat, zu lösen.

 

Der Skandal der "Erbsünde" genannt wird, ist die Tatsache daß sich der Geistmensch in diesem Raubaffenleib wohlfühlt.

Paulus wird in seinem Brief an dei Galater 5,19-24 deutlich:

  • .19 Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung,
    ·20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen,
    ·21 Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch vorausgesagt und sage noch einmal voraus: die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.
     
    ·22 Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue,
    ·23 Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht.
     
    ·24 Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden.

Erkenne:

Unzulängliche Vorstellungen führen zu falschen Schlüssen.

Die Theorie vom Menschen als geistloses Produkt der Evolution ist offensichtlich unzulänglich.

 

 

 

Gruß

josef

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