tomlo Geschrieben 17. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 17. Februar 2005 (bearbeitet) Nicht fudeln, Mecky!! Was ist denn "fudeln"? täuschen, im Spiel schummeln; bezieht sich zumeist auf leichtere Täuschungsversuche bei Gesellschaftsspielen, die leicht zu erkennen und zu durchschauen sind ("Meine Omma hat bei dat Mensch-ärger-dich-nich nich verknusen können, wenn se am verlieren war, und hat dann immer gefudelt."); "Fudler" - Falschspieler minder schwerer Art Aus: Ruhrgebietssprache bearbeitet 17. Februar 2005 von tomlo Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 17. Februar 2005 Autor Melden Share Geschrieben 17. Februar 2005 Worin besteht für Dich der Unterschied zwischen einem Samenkorn, das keimt, und einem Baumstumpf, aus dem ein neues Reis entspringt? Darf ich sagen, worin für mich der Unterschied besteht? Natürlich darfst Du das. Ein Samenkorn bringt etwas "ganz" Neues. Bild z. B. für neues Leben, das von ganz vorn beginnt (wie bei der Geburt eines Kindes). Der dürre Baumstumpf, der wieder "ausschlägt", symbolisiert (für mich), dass nach einem Fehlschlag, einer völlig aussichtslosen Situation sich neue Wege öffnen. (Vielleicht wie nach dem Genesen eines Kranken, den schon alle aufgegeben hatten.) So gesehen verstehe ich es jetzt. Nachdem ich in meinem Garten versucht habe, einige Büsche dauerhaft zu entfernen, halte ich es absolut nicht für aussichtslos, dass ein Baumstumpf oder Wurzel wieder ausschlägt. Umgekehrt ist es mitunter mühsam, die Samenkörner zum Keimen zu bringen. Und damit war für mich Meckys Beispiel auf den Kopf gestellt, wenn der das Ausschlagen des Baumstumpfes als Bild christlicher Hoffnung sieht. Liebe Grüße, Gabriele Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
sophia Geschrieben 17. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 17. Februar 2005 Ich bin für klare, eindeutige Positionen. Wenn Mecky – oder auch Du – es klar ausdrücken könnt, dann macht es. Macht Ihr es nicht, so frag ich mich doch warum. Was stört Euch an einer klaren Aussage?... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 17. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 17. Februar 2005 Hoffnungszeichen: Nach meinem Schuldesaster in der 7. Klasse (Sitzenbleiben) ging es besser, als zuvor. Heute sehe ich es als einen Glücksfall. Es gibt Hoffnung selbst für Sitzenbleiber. Ein junges Mädchen (15) bekommt ein Kind und steht mitten in der Verzweiflung. Selbst, wenn der Vater dazu stehen könnte, könnte er (kaum älter) kaum etwas bewirken. Aber nein, es kam anders: Eine Nachbarin "adoptierte" die junge Mutter samt ihrem Baby - zum absoluten Gewinn für die beiden. Es gibt Hoffnung selbst für schwangere Jugendliche. Ein junger Mann hat durch eine Verkettung ungünstiger Zufälle, bösen Willen seiner Frau und auch Unvorsichtigkeit sein ganzes Vermögen samt Frau verloren. Er lebt heute wesentlich weniger aufwendig - und besser als je zuvor. Aus dem Bubi (leicht zum Playboy neigend) wurde ein Mann. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 17. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 17. Februar 2005 Lieber Erich! Um Hoffnung erkennen zu können, bedarf es nicht nur des Anlasses von außen. Man braucht auch Augen dafür. Wer in anderen nur das Negative sucht, wird zum Kritikaster und verpasst womöglich all das, was es bei anderen Hoffnungsvolles und Hoffnungsbringendes gibt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 17. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 17. Februar 2005 Worin besteht für Dich der Unterschied zwischen einem Samenkorn, das keimt, und einem Baumstumpf, aus dem ein neues Reis entspringt? Darf ich sagen, worin für mich der Unterschied besteht? Natürlich darfst Du das. Ein Samenkorn bringt etwas "ganz" Neues. Bild z. B. für neues Leben, das von ganz vorn beginnt (wie bei der Geburt eines Kindes). Der dürre Baumstumpf, der wieder "ausschlägt", symbolisiert (für mich), dass nach einem Fehlschlag, einer völlig aussichtslosen Situation sich neue Wege öffnen. (Vielleicht wie nach dem Genesen eines Kranken, den schon alle aufgegeben hatten.) So gesehen verstehe ich es jetzt. Nachdem ich in meinem Garten versucht habe, einige Büsche dauerhaft zu entfernen, halte ich es absolut nicht für aussichtslos, dass ein Baumstumpf oder Wurzel wieder ausschlägt. Umgekehrt ist es mitunter mühsam, die Samenkörner zum Keimen zu bringen. Und damit war für mich Meckys Beispiel auf den Kopf gestellt, wenn der das Ausschlagen des Baumstumpfes als Bild christlicher Hoffnung sieht. Liebe Grüße, Gabriele Zur Definition der Hoffnung gehört für mich auf jeden Fall, dass es eine gute Lösung für ein gegenwärtiges Problem gibt, die zwar schwierig, aber möglich ist (hieß im Theologenlatein: desiderium bonum arduum, sed possibile). Was für jede/n Einzelnen ein passendes Bild dafür ist, hängt wohl von Erfahrungen ab. Deshalb habe ich ja auch "für mich" geschrieben. Elisabeth Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 18. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 18. Februar 2005 Zur Definition der Hoffnung gehört für mich auf jeden Fall, dass es eine gute Lösung für ein gegenwärtiges Problem gibt, die zwar schwierig, aber möglich ist (hieß im Theologenlatein: desiderium bonum arduum, sed possibile). Was für jede/n Einzelnen ein passendes Bild dafür ist, hängt wohl von Erfahrungen ab. Liebe Elisabeth! Man wird dabei nicht ohne Hoffnung auf Gott auskommen. Denn innerweltlich gibt es leider nicht für jedes Problem eine Lösung. Es gibt einen Haufen Probleme, die innerweltlich nicht lösbar sind. Die Gefahr besteht dann in zwei Richtungen: Resignation ("Abfinden", Depresseion ...) und Unrealistische Euphorie (auch sinnloser Aktivismus, Hysterie ...). Gerade hierauf hat das Christentum eine erlösende Antwort: Jawohl, innerweltlich wird es immer das Kreuz geben. Der Tod ist nicht durch Kryonik oder sonst eine Technik besiegbar. Und "Kreuz" steht hierbei nicht nur für den endgültigen Tod, sondern für das gesamte, innerweltlich unbesiegbare Leiden. Aber: Alles Leiden, aller Tod werden am Ende besiegt und sind nicht sinnlos (auch wenn wir innerweltlich oft keinen Sinn darin erkennen können). Dies ist aber nicht Ergebnis unserer wachsenden (oder auch nicht) Fähigkeiten, sondern Geschenk Gottes. Und vielleicht noch ein Drittes: Diese Hoffnung auf die "Vollendung in Ewigkeit" strahlt bereits wirksam auf unser jetziges Leben aus. Glaube kann tatsächlich Berge versetzen: Dinge, die man nicht vorhersehen konnte, (und auf die zu hoffen man schon kaum noch wagte) werden plötzlich möglich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 18. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 18. Februar 2005 Zur Definition der Hoffnung gehört für mich auf jeden Fall, dass es eine gute Lösung für ein gegenwärtiges Problem gibt, Gerade hierbei kommt es darauf an, was man unter "gegenwärtiges Problem" sieht. Die Hoffnung auf Heilung der Krankheit muss nicht die einzige Hoffnung eines Krebskranken sein. Es gibt sogar Fälle und Zeiten (z.B. kurz vor seinem endgültigen Unterliegen), wo diese Hoffnung unrealistisch wird. Aus christlicher Sicht heißt dies aber gerade nicht, dass dieser Mensch nun insgesamt hoffnungslos werden muss. Es gibt eine Hoffnung, die über das gegenwärtige Problem der Krankheit hinausgeht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 18. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 18. Februar 2005 Ich glaube, da bin ich gründlich missverstanden worden. Es ging mir nur um eine Definition für den Begriff Hoffnung. Für mich gehört die Hoffnung (wie Glaube und Liebe) zu den göttlichen Tugenden, für die Gott Kraft gibt und die letztlich ihr Ziel in Gott haben. Dass die Problemlösung nicht immer mit menschlichen Maßstäben gemessen werden kann, ist ebenso mit eingeschlossen, wie dass das Ziel der Hoffnung in der Transzendenz liegt. Hoffnung-so haben wir gelernt- richtet sich auf das höchste Erreichbare also auf Gott, sie wird aufhören, wenn wir dieses Ziel erreicht haben (vgl. auch 1Kor 13) Elisabeth Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 18. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 18. Februar 2005 Entschuldige bitte! Da hab ich Dich wirklich missverstanden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 20. Februar 2005 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2005 Die Hoffnung auf Heilung der Krankheit muss nicht die einzige Hoffnung eines Krebskranken sein. Es gibt sogar Fälle und Zeiten (z.B. kurz vor seinem endgültigen Unterliegen), wo diese Hoffnung unrealistisch wird. Ist Hoffnung immer "unrealistisch"? Oder nur manchmal, in einzelnen Fällen? Braucht es überhaupt Hoffnung, wenn das Eintreten eines Ereignisses realistisch ist? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 21. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 21. Februar 2005 Liebe Gabriele! Ja, ich denke schon. Auch wenn es für eine schwangere Frau vor einer Routine- Untersuchung realistisch ist anzunehmen, dass alles in Ordnung ist, wird sie dennoch auf ein gutes Ergebnis hoffen. Zum Hoffen genügt schon die Möglichkeit, dass was schief gehen kann. Ich kann es nur immer wiederholen: Ich habe nichts gegen diese Form der Hoffnung. Sie ist unerlässlich, sie ist gut, ohne sie wäre das Leben finstere Nacht und wir alle wären düsterste Pessimisten. Trotzdem ist diese Art der Hoffnung nicht die typisch christliche, nicht der christliche Beitrag zum allgemeinen Thema "Hoffnung". Die allgemeine Hoffnung, so gut sie ist, genügt auch nicht. Wir brauchen manchmal eben auch eine Hoffnung, die über jedes empirische Maß hinausgeht. Sonst verkümmern wir nämlich. Ich meine die Hoffnung, dass wir angenommen sind, obwohl wir Sünder sind. Ich meine die Hoffnung, dass unsere Taten einen bleibenden Wert bilden, obwohl wir selbst sterblich sind. Ich meine die Hoffnung, dass wir selbst unsterblich sind. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 21. Februar 2005 Autor Melden Share Geschrieben 21. Februar 2005 Liebe Gabriele! Ja, ich denke schon. Auch wenn es für eine schwangere Frau vor einer Routine- Untersuchung realistisch ist anzunehmen, dass alles in Ordnung ist, wird sie dennoch auf ein gutes Ergebnis hoffen. Zum Hoffen genügt schon die Möglichkeit, dass was schief gehen kann. Ich kann es nur immer wiederholen: Ich habe nichts gegen diese Form der Hoffnung. Sie ist unerlässlich, sie ist gut, ohne sie wäre das Leben finstere Nacht und wir alle wären düsterste Pessimisten. Lieber Mecky, das hatte ich nicht angenommen, dass Du etwas gegen diese Art von Hoffnung hast. Und ich sehe auch, dass es noch etwas anderes geben muß. Aus dieser Art von Hoffnung zu leben, das wäre zu wenig, diese Hoffnung wäre nicht tragfähig, wenn es darauf ankommt. Trotzdem ist diese Art der Hoffnung nicht die typisch christliche, nicht der christliche Beitrag zum allgemeinen Thema "Hoffnung". Die allgemeine Hoffnung, so gut sie ist, genügt auch nicht. Wir brauchen manchmal eben auch eine Hoffnung, die über jedes empirische Maß hinausgeht. Sonst verkümmern wir nämlich. Ich meine die Hoffnung, dass wir angenommen sind, obwohl wir Sünder sind. Ich meine die Hoffnung, dass unsere Taten einen bleibenden Wert bilden, obwohl wir selbst sterblich sind. Ich meine die Hoffnung, dass wir selbst unsterblich sind. Dieser Abschnitt gefällt mir. Hier hast Du ganz ähnliches geschrieben: Als erste Konsequenz aus dem Glauben ergibt sich für mich, dass ich eine Hoffnung jenseits meiner Leistung habe. Ich muss nicht alles können, machen, wissen. Wenn ich ein Versager bin, bin ich keine Null; nicht vor Gott. Und das nimmt Stress weg, vor allem aber auch Selbstzermürbung. Und je stärker ich gerade im Glauben bin, desto wirksamer ist dies. Bei beiden Abschnitten stellt sich mir die Frage, ob diese Hoffnung nicht allzu jenseitsorientiert ist? Oder anders gefragt: Wie alltagstauglich ist die christliche Hoffnung? Liebe Grüße, Gabriele Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 22. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 22. Februar 2005 Bei beiden Abschnitten stellt sich mir die Frage, ob diese Hoffnung nicht allzu jenseitsorientiert ist?Oder anders gefragt: Wie alltagstauglich ist die christliche Hoffnung? Liebe Gabriele! Diese Hoffnung ist tatsächlich jenseitsorientiert und auch gottorientiert. Zumindest zunächst einmal. Damit habe ich noch keine Schwierigkeiten. Gefährlich wird es dann, wenn dies zu einer Weltfremdheit führt, also zu einer Abwertung des Irdischen. Dies wäre eine völlige Verkehrung der Hoffnung auf Gott. Die Hoffnung wäre dann ja nicht mehr Quelle der Kraft für unseren Alltag, sondern ein Suhlen in einem schönen Hoffnungs- und Sicherheitsgefühl. Das ist entschieden zu wenig. Es kommt m.E. auf die Einstellung zur Hoffnung an. Was ist sie: Weltflucht? Oder Lebensbewältigung? Rückzugsmöglichkeit? Oder Quelle der Kraft? Wenn ein Mensch arbeitslos wird, könnte er sich hinsetzen und beten und sich sagen: Jetzt kann ich nur noch auf die Ewigkeit warten. Hast Du im Diesseits schlechte Karten, musst Du auf das Jenseits warten. Das ist nicht nur völlig unproduktiv, sondern es widerspricht auch der christlichen Hoffnung. Jesus hat konkret Menschen geheilt, Sünden vergeben. Seine Hoffnung drückte sich nicht in Inaktivität aus, sondern darin, dass er sich mit seinen Aktivitäten (seinem Glauben, seinen Reden, seinem Auftreten, seinen Streitgesprächen) in Schwierigkeiten gebracht hat, die innerweltlich nicht mehr zu bewältigen waren: Sie haben ihn ans Kreuz gebracht. Und diese (weltlich endgültig deprimierende) Perspektive hat er durch den Glauben an die Hilfe des Vaters trotz Kreuz überwunden. Die Hoffnung kann aber auch den Arbeitslosen dazu bringen, gelassen an die Suche nach einer neuen Form der Suche heranzugehen. Kann sein, dass er keine Arbeit mehr findet. Ok. Die Welt geht für ihn nicht unter, wenn es so kommen wird. Kann sein, dass er verarmt. Ok. Die Welt geht dadurch für ihn nicht unter. Und durch diese Gelassenheit kann er aus der Arbeitslosendepression (nach der vierzigsten Absage) entfliehen und offen bleiben, weiter zu gestalten. Seine Hoffnung (der christliche Anteil) bezieht sich nicht auf eine neue Arbeitsstelle. Seine Hoffnung richtet sich viel grundsätzlicher auf den ewigen Beistand Gottes, der ihn nie und nimmer daran misst, ob er erwerbstätig ist. Womöglich bleibt vieles Schmerzhaft, er findet nie wieder einen so guten Job. Aber er hat für das, was unbewältigt bleibt einen Rückhalt, der ihn weiter trägt. Die Hoffnung lähmt nicht, sondern befreit. Lähmen tut dagegen eine unbewältigte Hoffnungslosigkeit nach der 40 Absage. Sie bezog sich auf ein fragliches Hoffnungsziel und ist zerstörbar. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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