angie Geschrieben 31. August 2001 Autor Melden Share Geschrieben 31. August 2001 So wie hier zum Teil Zungengebet beschrieben wird, hatte ich es mir gar nicht vorgestellt: als Aufführung ind er Gemeinde. Ich weiß, daß Paulus diese Situation erwähnt und dort Zungenreden und prophetische Rede nebeneinander stellt, also gab es offenbar beides. Aber so wie es mir von charismatischer und freikirchlicher Seite geschildert wurde, ist das ganze erstmal ein Phänomen, das einfach da ist. Der betreffende Mensch redet in einer Sprache mit Gott, die er selber nicht versteht, in Worten, deren Sinn offenbar nicht ist, INformationen weiterzugeben. Ob das anderen Menschen nützt, kann man ind er Tat bezweifeln und genau das tut Paulus ja auch. Aber vielleicht nützt es dem EInzelnen (ich weiß, das ist spirituell unkorrekt gedacht, aber wenn Gott jeden Menschen liebt, dann vielleicht auch ein kleines bißchen mich, gell :-) )? Wenn ich bewußt bete (auf deutsch oder in einer anderen Sprache, deren ich mächtig bin), dann wähle ich mehr oder weniger bewußt aus, welche Worte ich benutze. Ob ich Vater sage oder Herr, erst danke und lobe, wie es mein spirituelles Über-ich befiehlt oder gleich bitte, wie es mein spirituelles Es fordert, all das sind Entscheidungen, Aktionen des Verstandes. Es heißt, man sähe nur mit dem Herzen gut, aber vielleicht betet man auch manchmal mit dem Herzen ganz gut - ohne diesen Verstandesfilter. Vielleicht wäre das eine FUnktion des Zungengebetes, meine Gefühle, mein Herz vor Gott tragen, wenn ich selbst nicht genau weiß, wie mir zumute ist, wenn ich selbst nicht weiß, worum ich in rechter Weise beten soll. Vielleicht ist es manchen Menschen so gegeben, daß sie dann in einer Sprache beten, die nur Gott selber versteht. Daran sehe ich nichts Verkehrtes. Im Judentum gibt es etwas, das heißt "ningun", eine Melodie ohne WOrte, die - so heißt es - direkt zu Gott aufsteigt. Vielleicht ist Zungengebet etwas Ähnliches. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Abgar Geschrieben 1. September 2001 Melden Share Geschrieben 1. September 2001 Am liebsten würde ich ja jetzt die "Bergpredigt" (Mt 51, - 7,29) zitieren, aber Ihr könnt ja zuhause nachschlagen. Wer die Bergpredigt liest, dem geht auf, wie eitel die Diskussion über z.B. "Zungenrede" ist. Es war mir selbst nicht so richtig klar, aber als ich gerade noch einmal nachlas, ging's mir auf! Lest mal nach - dann sieht's etwas anders aus... Grüsse Abgar Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 2. September 2001 Melden Share Geschrieben 2. September 2001 Zitat von Angie am 22:58 - 31.August.2001 Vielleicht wäre das eine FUnktion des Zungengebetes, meine Gefühle, mein Herz vor Gott tragen, wenn ich selbst nicht genau weiß, wie mir zumute ist, wenn ich selbst nicht weiß, worum ich in rechter Weise beten soll. Vielleicht ist es manchen Menschen so gegeben, daß sie dann in einer Sprache beten, die nur Gott selber versteht. In etwa so verstehe "ich" es auch. Grüße, Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 4. September 2001 Melden Share Geschrieben 4. September 2001 Zitat von platon am 22:36 - 2.September.2001 Zitat von Angie am 22:58 - 31.August.2001Vielleicht wäre das eine FUnktion des Zungengebetes, meine Gefühle, mein Herz vor Gott tragen, wenn ich selbst nicht genau weiß, wie mir zumute ist, wenn ich selbst nicht weiß, worum ich in rechter Weise beten soll. Vielleicht ist es manchen Menschen so gegeben, daß sie dann in einer Sprache beten, die nur Gott selber versteht. In etwa so verstehe "ich" es auch. Grüße, Ich würde hier gerne noch etwas hinzufügen, damit hier ein Aspekt nicht zu kurz kommt. "Charismatisch" denken heißt für mich, aus dem "Heiligen Geist" leben. Charismatisch, heißt zu glauben, daß Gott durch alles sprechen "kann" und daß er ständig spricht, nur verstehen wir ihn häufig nicht; Charis (=Gnade). Und wenn er es tut, dann sollten wir aufs "Hören" bedacht sein. Manchmal spricht er auch durch sein Schweigen, unser Glaube wird dadurch geprüft; der Ungläubige kann in der Trockenheit eine tiefe Sehnsucht nach Gott erfahren. Im Glaubensvollzug ist aber der Glaube an die Eucharistie ebenso eine Gabe des Heiligen Geistes. Ein Berührtwerden von der Heiligkeit Gottes im Herzen. Jeder Katholik (fast) erlebt diesen Heiligen Geist bei der Eucharistie, wenn der Glaube da ist. Hiermit haben wir es mit dem zu tun, was unser Verstand übersteigt, aber schlicht und einfach in der Form ist. Als nun Jesus die Jünger auf dem Weg nach Emmaus begleitet, "erkennen" sie ihn beim "Brechen" des Brotes. Sie fragen: "Brannte uns nicht das Herz"? (Vgl. Lk. 24,31-32). Dies entspricht also der Erfahrung, daß also Gott mein Herz "berühren" kann. Jesus als Auferstandener entzieht sich ihrem Verstand und doch erkennen sie ihn, und sie erfahren sich als solche, die ihn im "Brot" erkannt haben. Bei der Eucharistie ist es ähnlich. Wenn man sich Gedanken macht, was denn eigentlich performative Sprachvollzüge sind, Wörter, die nicht über etwas anderes etwas sagen sondern vielmehr das bewirken, was sie tun: "Ich vergebe Dir!", "Ich verspreche...", "Ich nehme Dich als mein angetrauter Ehemann/angetraute Ehefrau", "Nehmt hin, dies ist mein Leib", so bedarf es der Vollmacht, damit sie gelingen. Mit diesem Hintergrund wird es deutlich, daß die Rede von der Eucharistie keineswegs (philosophischer) "Unsinn" sein kann. Wenn wir davon ausgehen, daß Gott unser Schöpfer ist, der die Dinge nicht von außen her erschafft wie ein Bildhauer seine Statue, sondern von "innen" d.h. vom Sein her, in dem er alles ins Dasein ruft, dann spricht doch ein Wort dafür, daß Gott alles kennt. Ich selber bin mir ein "Geheimnis" und kann mich nicht selbst kennen, wie Gott mich kennt; ich soll auch nicht selbst mein Richter sein, sondern überlasse das dem, der größer ist als ich. Da ist es nur verständlich, daß der, der mein Herz geformt hat und mir die Freiheit verliehen hat, auch mein Herz von "innen" her berühren kann, so daß ich mein eigenes Streben, Wünschen und Wollen von Gott empfangen "kann". In diesem Sinne ist es nur verständlich, daß Gott die Herzen der Menschen berühren "kann". Genauso hat er es mit dem Heiligen Paulus gemacht; - (Vgl. Röm. 4,5: glauben an den, der den Gottlosen gerecht macht) - obwohl Paulus alles andere war als gläubig so ist ihm Gott begegnet, seine Erfahrung war so gewaltig, daß sie ihn "blind" werden ließ, und auch konnte er die unheimliche Größe Gottes nicht fassen, aber erst als diese Kraft des Glaubens sein Herz "entzündete" wurde er wieder sehend (Vgl. Apg. 9,1-22). Viele andere sind durch den Heiligen Geist zur Entfaltung ihres Glaubens gekommen, Maria, die Mutter Jesu, Elisabeth, Zacharias... (Vgl. Lk. 1,35.41.67), im Grunde genommen - meine ich - ist jede Form von Glauben, "Gabe" und "Entscheidungsvollzug" zugleich: "Fiat mihi", ein an sich ergehen lassen. Man erfährt sich als ursprünglich Glaubender und man kann diesen Glauben nicht selber in sich bewirken, aber man lebt und entscheidet sich immer neu für den Glauben. Dieses Anrühren durch den Geist bringt die Freiheit erst zur völligen Entfaltung. Nach der Auferstehung sollte nun Pfingsten kommen. Wann einem wirklich eine "Tröstung" wirklich nützt, das weißt Gott alleine. Aber wir müssen lernen, diese Freuden zuzulassen, dabei selbstverständlich einen klaren "Kopf" bewahren. Charismatisch denken heißt aber auch für mich, daß auch in der Ermahnung durch den Bruder Gott da sein kann. Oft haben innere "Bilder" und Gebete, Impulse oder was auch immer, die in einer Gemeinde stattfinden, diesen ermahnenden Charakter. Charismatisch denken heißt aber auch, Gott so sprechen lassen, wie er es will. Ich sprach bereits davon, daß Gebet in welcher Form auch immer es stattfinden sollte, stets "Liturgie" ist. Wenn wir beten, dann fangen wir nicht bei unseren eigenen Nöten an und hören damit auf. Beim Vater Unser fangen wir auch zuerst mit Gott an, mit der Anbetung der Wahrheit. Auch sagte Jesus nicht, betet: "Mein Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt"... Gott stiftet also Gemeinschaft. Sosehr der Glaube Gnade ist, so bekommen wir ihn häufig nicht direkt vom Himmel, sondern durch die Glaubensgeschwister, so wie die Stärkung und die Ermahnung. Ich alleine bleibe oft trocken, in der Gemeinschaft werde ich gestärkt. Und in der Eucharistie feiern wir auch die Kommunio mit den Geschwistern als Zeichen der Einheit. So ergänzen auch im charismatischen Geschehen die einen Gaben den anderen der Anderen. Indem der Heilige Geist "Zeichen" oder "Gaben" schenkt, will er Gemeinschaft stiften (Vgl. 1 Ko. 12). Über die "Zungenrede" oder das "Zungengebet" denke ich, lohnt es sich darüber in 1 Kor.14 zu lesen. Ein paar Ausschnitte davon, weil es zu köstlich ist: (1b) "Strebt aber auch nach den Geistesgaben, vor allem nach der prophetischen Rede!" (2)"Denn wer in Zungen redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott: Im Geist redet er geheimnisvolle Dinge." (4) "Wer in Zungen redet, erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, baut die Gemeinde auf." (13) "Deswegen soll einer, der in Zungen redet, darum beten, daß er es auch auslegen kann." (16) "Wenn du nur im Geist den Lobpreis sprichtst und ein unkundiger anwesend ist, so kann er zu deinem Dankgebet das Amen nicht sagen; denn er versteht nicht, was du sagst." (18-19b) "Ich danke Gott, daß ich mehr als ihr alle in Zungen rede. Doch vor der Gemeinde will ich lieber fünf Worte mit dem Verstand reden, um auch andere zu unterweisen" (39b-40) "und hindert niemand daran, in Zungen zu reden. doch alles soll in Anstand und Ordnung geschehen." Fazit: Das worauf es ankommt, das ist der Heilige Geist. Im Korinterbrief wird die prophetische Rede, die in diesem Zusammenhang mit dem Dienst des Lehrers fast zusammenfällt, ebenfalls als eine Gabe gedeutet. Nicht immer kommmen einem die klaren Gedanken für die verschiedensten Zusammenhänge, deswegen soll und darf man den Geist der Klarheit und der Wahrheit bitten, den Verstand zu erleuchten, um eben in gottgefälliger Weise über das zu reden, was oft den Verstand übersteigt. Grüße, :-) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nachfolger Geschrieben 20. Januar 2005 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2005 Danke für den Link! Wißt Ihr ich war beim Thema Zungenrede früher auch sehr skeptisch, bis zu dem Augenblick, wo wir in unserem wöchentlichen Männergebetskreis anfingen, uns im Gebet nach den Geistesgaben auszustrecken. Sicher war auch ein Stück Neugier dabei. Nach 1,5 ! Jahren hatten wir Hauskreis und ich merkte auf einmal, wie ich unwillkürlich währed des gemeinsamen Gebets leise vor mich hin "brabbelte". Dann probierte ich es nochmal alleine und wußte, dass Gott mir die Gabe geschenkt hatte. Es war ein Hochgefühl, aber es war jetzt nicht so, dass es dann einem am ganzen Körper kribbelt oder so. Man kann immer und zu jeder Zeit anfangen und ich sehe es für mich persönlich als eine sehr schöne Erfahrung mit meinem Herrn an. Es ermutigt mich auch im Glauben. Ich ergänze das Zungengebet immer mit Gebet in verständlicher Sprache. Ich weiß auch von einer Person in meinem Hauskreis, die "angeblich" jegliche Zungenrede auslegen kann. Habens aber noch nicht gemacht. Es ist interessant, mit welcher Geschwindigkeit (auch steuerbar) einem die fremden, teilweise sehr komplizierten Worte von der Zunge gehen. Natürlich muss man vorsichtig sein. Ich weiß von einer Frau, die in Zungen redete und sie sprach russisch. Irgendwann, war eine andere Frau anwesend, die russisch verstand. Diese fing plötzlich an zu heulen und als man sie fragte, was sie denn hätte, sagte sie unter Tränen, das die andere Frau Gott und Jesus auf das abscheulichste gelästert hätten. Der teufel kann Zungenrede kopieren und zu seinen Zwecken missbrauchen! Solche Menschen haben sich oft dämonischen Einflüssen geöffnet z.B. durch Okkultismus und anderen Dingen. Fazit: Zungenrede erbaut und ermutigt, aber das prophetische Wort ist sehr viel mehr wert. Man darf die Zungenrede nicht überbetonen und darf sich mit dieser Gabe nicht besser fühlen, als andere Christen, denn das ist nicht nach Christi Sinn. Soweit mal mein Statement dazu. Gelobt sei der Vater im Himmel, der die Gaben nach seinem Ermessen verteilt und der Herr Jesus Christus. Amen! michael Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
WerntheHobbit Geschrieben 6. März 2010 Melden Share Geschrieben 6. März 2010 Dieses Thema sollte unbedingt weitergesponnen werden Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
WerntheHobbit Geschrieben 6. März 2010 Melden Share Geschrieben 6. März 2010 (bearbeitet) Also, Zungenreden wäre ganz praktisch für Leute, die deine Sprache nicht sprechen. Dafür lernt man dann meist in der Schule, der VHS oder im wirklichen Leben Fremdsprachen. Es ist religiöserseit oft behauptet worden, dass Zungenreden stattgefunden habe. Leider hat man nie etwas von einem Ausländer vernommen, der das für seine Muttersprache gehalten hat bzw. etwas davon verstanden haben soll. Dummes Gerede, sonst nichts. Es muss nicht jeder in Alles initiiert sein; ich bin zum Beispiel Musiker und improvisiere viel, auch Jazz; da gibt es aber viele Musiker, denen nach dem Lesen und Interpretieren der Noten die Inspiration einfach ausgeht, wie eine noch nicht entzündete Flamme; die sollen sich aber nicht als minderbemittelte fühlen; denn ist es nicht der Geist selbst, der einem jeden zuteilt? Wahre Geistesgröße zeichnet sich aber durch bescheidenheit und Demut aus; deshalb tummeln sich im charismatischen Lager viele scharlatane und deren reichlich verführte nachfolger; viel entscheidender ist, wofür sich zungengabe einsetzen ließe, wenn sie verantwortungsvoll gebraucht wird. bearbeitet 6. März 2010 von WerntheHobbit Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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