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Katholiken sehen die Ökumene kritisch


tomlo

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Die Eucharistie ist ein zu hohes Gut, um es der Beliebigkeit der Ökumene zu opfern.

Andererseits ist das Ziel einer Einheit aller Menschen, die sich auf Jesus Christus berufen, ein zu wichtiges Ziel, um es für ein paar Eiferer, denen das alles nicht eng genug ist, zu opfern.

 

Es ist schade, dass im Moment (wie immer, wenn ein Papst gebrechlich ist und die Apparatschiks aus der Kurie zu viel Einfluss gewinnen) ein Klima herrscht, in dem Karrieristen sich mittels antiökumenischer Kraftmüllerei zu profilieren hoffen und sogar besonnene Bischöfe wie Lehmann sich diesem Zeitgeist nicht entziehen können.

 

Das das eher karrierefördernde Massnahme gedacht war, als Eigenwerbung seitens des Hern GeLuMü das seh ich auch so.

Das dürfte einen Lehmann wohl kaum erschüttern, dafür sind die ökumenischen praktischen Kontakte, Beziehungen an der unmittelbaren Basis zu weit gediehen und fortgeschritten.

Lehmann und anfällig für Zeitgeistiges, halt ich eher für ein Gerücht!

Der schwarze Grizzley in Mainz lässt sich doch von solchen Tönen einer klerikal-bischöfl. Nachwuchskraft nicht beindrucken! :ph34r:

Zumal er den Müller recht gut kennt, als seinen ehemaligen Studenten!

 

Und wie ich vor einiger Zeit erleben konnte, spricht der GeluMü den Namen vom Lehmann, mit sehr viel Furcht in der Stimme aus.

Mit dem Lehmann legt sich so schnell keiner an.

 

Und jetzt schon auf JR zu setzen könnte sich als sehr fatal erweisen.

 

Was ein MüllerBischof dann trötet, hört eh keiner, ist uninteressant und unwichtig, birgt keinerlei Gefahr, hat nur einige verschnupfte protestantische Bischöfe zur Folge, die dann von Lehmann wieder getröstet, aufgerichtet werden.

Mehr nicht!

Hat mich eh schon sehr gewundert, daß GeLuMü seinerzeit zum Ökumene-Beauftragten ernannt wurde.

 

Ich kann mir kaum vorstellen das S.E. der Hochwürdigste Herr Gerhard Ludwig Müller, Bischof von Regensburg, von protestantischer Seite bisher, und nach dieser Kommentierung noch in irgend einer Form ernst genommen wird.

 

 

Das die Katholiken keinerlei Bestandteile ihrer Eucharistie, Liturgie hergeben ist schon klar. Die Erwähnungen von Werner 001, aus England währen evtl. ein Lösungsansatz.

Und was Gott will, wenn er auf Erden wieder erscheint, erfahren wir dann noch frühzeitig genug.

 

 

Gruß,

Elisabeth

 

 

Hervorhebung in dem Zitat von mir!

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Ich glaube an die EINE, HEILIGE, KATHOLISCHE und APOSTOLISCHE Kirche (Credo).

 

An jede christliche Kirche und christliche Gemeinschaft muss die Frage gestellt werden: bist du EINS - HEILIG - KATHOLISCH - APOSTOLISCH?

 

Das sind die Wesensmerkmale der Kirche Jesu Christi, die der Auferstandene  am Ostertag mit 11 Aposteln begonnen hat, indem er sie anhauchte, und sie den Hl. Geist empfingen (s. Johannesevangelium).

 

Ich muss leider feststellen: diese geglaubte und im Credo bekannte Kirche gibt es heute nicht (und hat es wohl leider nie gegeben)!

Das Wesensmerkmal der EINHEIT (ich glaube an die EINE Kirche) ist nicht erfüllt......nirgendwo und kaum jemals (siehe schon 1. Korintherbrief!

Was sind dann Deine persönliche Konsequenzen aus dieser Erkenntnis?

Betest Du kein Credo?

Betest Du das Credo ohne das EINE?

 

Das Wesensmerkmal der Katholizität ist in sehr vielen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften erfüllt ........ es gibt kaum ethnisch oder lokal oder sozial (per definitione) abgegrenzte Kirchen. (Die Apartheids-Kirchen im früheren Südafrika waren bestimmt nicht katholisch! und Bestrebungen in manchen Kreisen der rk-Kirche in Indien, kastenspezifische Strukturen einzufordern, sind bestimmt nicht katholisch und die geringe Zahl von schwarzen und Hispano Bischöfen in den USA zeugt auch nicht von sehr großer Katholizität).

Es gibt also viele Kirchen, und dazu noch kirchliche Gemeinschaften?

Davon sind viele katholisch (ohne sich so zu nennen?), andere nennen sich katholisch, sind es aber nicht?

 

Verwirrend, das alles. :blink:

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Vereint ist die Kirche mMn dann, wenn
  • man bei jedem apostolischen Priester alle Sakramente gültig und erlaubt empfangen kann.
     
     
  • den verschiedenen Riten gleichermaßen Gültigkeit und Wahrheitsgehalt zugebilligt werden
     
     
  • alle apostolischen Bischöfe gemeinsam das Lehramt bilden

Allerdings würde ich mir eine größere Selbstständigkeit der Ortskirchen wünschen um Profilbildend wirken zu können.

Ich finde, dass das sehr gute Kriterien sind, um die kirchliche Einheit zu definieren, wenn man ergänzt: "alle apostolischen Bischöfe gemeinsam mit dem Papst das Lehramt bilden". Auch dem Wunsch kann ich mich anschließen.

 

Ich halte auch eine eventuelle Verdoppelung von Ortshierarchien nicht unbedingt für ein Problem. In der Ukraine müsste das durch die römisch-katholische und die uniert-orthodoxe Kirche ja sogar schon der Fall sein. Und auch in Deutschland gibt es auf Bistumsebene Sonderseelsorge für kulturell unterschiedliche Gruppen in der Kirche: es gibt in Köln ein Seelsorgskirche für die Spanier, die Italiener, die Polen, usw.

 

Das große Problem in der gegenwärtigen Situation ist aber das Verständnis und die Praxis des Abendmahls. Die Verständnisse sind eben so unterschiedlich, dass eine unterschiedslose Praxis einfach ein Selbstbetrug wäre. Beziehungsweise: eine Angleichung auf dem niedrigsten Niveau (das wäre: wir halten eine Gedächtnisfeier).

 

Und ich habe das Verhalten der evangelischen Kirche in den Auseinandersetzungen anlässlich des ökumenischen Kirchentages so erlebt, dass da eine scheinbare Großzügigkeit in der Öffentlichkeit präsetiert wurde ("wir laden alle ein!"), die aber eben genau diese Angleichung auf dem niedrigsten Niveau und damit eine Durchsetzung der reformierten Theologie zum Ziel hatte.

 

Diese Taktik ist um so perfider, weil ein uninformierter Zeitgenosse (zu denen leider auch ein Großteil der Kirchenmitglieder gehört) sowieso keine Chance hat, die Unterschiede zu verstehen: sieht ja im Fernsehen alles gleich aus; jemand hält ´ne Oblate hoch und sagt was dazu. Fertig. Kann ich auch, kann jeder :ph34r:

 

Ich muss gestehen, dass dieses Verhalten und vor allem die Kumpanei mit den Medien, die ja von dem alledem keine Spur verstanden haben, meine Begeisterung für die Ökumene deutlich und nachhaltig gedämpft hat. Für weitere ökumenische Kirchentage besteht bei mir kein Bedarf. Eher nach einer Klärung innerhalb der Katholischen Kirche: was bedeutet uns die Eucharistie wirklich? Und leider auch: wer will denn noch zu uns gehören, und wer nicht?

 

Denn gerade an der Rede vom "Fleisch" Jesu, dass wir essen müssen (!), um das Heil zu erlangen, hat sich schon im Johannesevangelium der Widerspruch zu Jesus entzündet. "Seine Rede ist hart, wer kann das anhören" Und auch Jesus hat damals nicht gesagt "Halt, bleibt doch hier, es war alles nur symbolisch gemeint!", sondern er hat seine Jünger gefragt: "Wollt auch ihr gehen?"

 

Viele Grüße, Matthias

bearbeitet von Franziskaner
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Vereint ist die Kirche mMn dann, wenn
  • man bei jedem apostolischen Priester alle Sakramente gültig und erlaubt empfangen kann.
     
     
     
  • den verschiedenen Riten gleichermaßen Gültigkeit und Wahrheitsgehalt zugebilligt werden
     
     
     
  • alle apostolischen Bischöfe gemeinsam das Lehramt bilden

Allerdings würde ich mir eine größere Selbstständigkeit der Ortskirchen wünschen um Profilbildend wirken zu können.

Ich finde, dass das sehr gute Kriterien sind, um die kirchliche Einheit zu definieren, wenn man ergänzt: "alle apostolischen Bischöfe gemeinsam mit dem Papst das Lehramt bilden". Auch dem Wunsch kann ich mich anschließen.

Hallo Matthias,

 

da der Papst vorallem auch apostolischer Bischof von Rom ist gehört er so oder so zum Lehramt.

 

Ich finde man wäre schon einen großen Schritt weiter, wenn die apostolischen Kirchen mit Realpräsenz in der Eucharistie sich schon mal zusammenraufen würden. Nichts überstürzen natürlich, aber die theologische Auseinandersetzung schon am Laufen halten.

 

Dann kann man vielleich anfangen sich den Lutheranern anzunähern - einen ökumenischen Ansatz mit den Reformierten oder erst recht anderen christlichen Gruppen, sollte man mMn von apostolischer Seite nur von einer stabilen Basis aus in Angriff nehmen.

 

Ob es wirklich notwendig ist, daß man für jeden Ritus einen eigenen Bischof benötigt, oder ob es nicht ausreichen würde, wenn jeder Ritus (wenn man denn auf eine klare Trennung besteht) einen Vertreter im Diözesanrat hätte, sollte imho mal auf den Nutzen für die Kirche geprüft werden.

 

Bei voller Kommunion in Eucharistie und Sakrament sehe ich ehrlich gesagt die Notwendigkeit nicht mehr wirklich.

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Hallo Flo,

 

in unserer Gruppe der Franziskanischen Gemeinschaft gibt es auch eine Frau, die Lutheranerin ist und regelmäßig mit zur Kommunion geht, weil sie unser Verständnis teilt. So etwas finde ich unproblematisch und niemand in der Gruppe hat etwas dagegen, auch nicht die "Strenggläubigen".

 

Das kirchenpolitische Problem liegt wohl darin, dass die deutschen lutheranischen Landeskirchen ihre strategische Allianz eher mit den reformierten Kirchen sehen (gemeinsam die sogenannten "Evangelen" :blink: ), und deshalb in der letzten Zeit wohl auch schon erreichte Gemeinsamkeiten mit der Katholischen Kirche wieder aufgegeben haben.

 

Parrallel exxistierende Hierarchien zu vereinheitlichen, macht wohl ziemlich viele praktische Probleme, da unglaublich viele historisch gewachsene Empfindlichkeiten und Interessenkonflikte berücksichtigt werden müssen. Früher hatte z.B. jeder der drei Ordenszweige der Franziskaner einen eigenen 3. Orden, deren Verbreitung sich räumlich natürlich deckte. Nach der der neuen Ordensregel des 3. Ordens wurden dies drei dritten Orden dann zu einer einzigen Organisation in Selbstorganisation durch die Laien zusammengefasst. Diese Vorgabe umzusetzen, hat in Italien 30 Jahre gedauert!! Und ich denke mal, bei unterschiedlichen Kirchen dauert das dann noch viel länger. Ich hätte auf jeden Fall lieber eine lutheranisch-unierte Kirche mit eigenem Bischof in Köln, als ein gemeinsames Bistum, in dem dann ständig drüber gestritten wird, ob der Bischof jetzt die Katholen oder die Lutheraner bevorzugt. (Aber das sind ja auch Spekulationen.)

 

Viele Grüße, Matthias

bearbeitet von Franziskaner
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@ Franziskaner

 

Ich muss gestehen, dass dieses Verhalten und vor allem die Kumpanei mit den Medien, die ja von dem alledem keine Spur verstanden haben, meine Begeisterung für die Ökumene deutlich und nachhaltig gedämpft hat. Für weitere ökumenische Kirchentage besteht bei mir kein Bedarf. Eher nach einer Klärung innerhalb der Katholischen Kirche: was bedeutet uns die Eucharistie wirklich? Und leider auch: wer will denn noch zu uns gehören, und wer nicht?

Gerade auf diesem Hintergrund bekommt doch die Enzyklika "Ecclesia de Eucharistia" und die Instruktion "Redemptionis Sacramentum" eine fast schon beklemmende Aktualität.

Die katholische Kirche weiß glücklicherweise genau, was sie in diesen Fragen will ....... :blink:

 

GsJC

Raphael

bearbeitet von Raphael
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Die Überschrift des Threads ist falsch:

 

Katholische Bischöffe sehen Ökumene kritisch, muss es korrekt heissen.

 

Denn die ganz grosse Mehrheit der katholischen Laien in unseren Gemeinden wünschen sich Ökumene. Da gibt es gar keinen Zweifel dran.

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Die Überschrift des Threads ist falsch:

 

Katholische Bischöffe sehen Ökumene kritisch, muss es korrekt heissen.

 

Denn die ganz grosse Mehrheit der katholischen Laien in unseren Gemeinden wünschen sich Ökumene. Da gibt es gar keinen Zweifel dran.

Wenn du meinst....aber dann bitte Bischöfe!

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Diese Taktik ist um so perfider, weil ein uninformierter Zeitgenosse (zu denen leider auch ein Großteil der Kirchenmitglieder gehört) sowieso keine Chance hat, die Unterschiede zu verstehen: sieht ja im Fernsehen alles gleich aus; jemand hält ´ne Oblate hoch und sagt was dazu. Fertig. Kann ich auch, kann jeder

 

Genau das isses!!!

 

Und sprich mal mit so manchem modernen, aufgeklärtem Katholiken. Da stehen Dir die Haare zu berge, was da manchmal für Quatsch erzählt wird über die Eucharistie. Und das alles nur, weil die Evangolen mit ihrer Ökumene die Leute solange bequatschen, bis die das auch alles wirklich glauben.

Die sind immer die Guten und an ihnen liegt es doch gar nicht etc. und blabla und die bösen Katholiken wollen immer nicht.

 

Nur, der kleinste gemeinsame Nenner ist nicht immer die beste Lösung. Es geht alleine um die Wahrheit. Und nach der Wandlung ist es DAS FLEISCH und DAS BLUT und nicht nur Symbol etc. sondern real und dauerhaft und nur so kann der gläubige Christ anteil nehmen an der Erlösung, die uns unser Herr Jesus Christ gebracht hat.

 

Peb

iCeM

Thomas

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>>Sokrates, 17. Feb.

QUOTE (tomlo @ 17 Feb 2005, 12:22)

Die Eucharistie ist ein zu hohes Gut, um es der Beliebigkeit der Ökumene zu opfern.

 

Andererseits ist das Ziel einer Einheit aller Menschen, die sich auf Jesus Christus berufen, ein zu wichtiges Ziel, um es für ein paar Eiferer, denen das alles nicht eng genug ist, zu opfern.<<

 

Lieber Sokrates, ich nehme an, Du kennst die Bibelstelle in der berichtet wird, daß die Jünger Jesus verlassen haben, wegen seiner Aussagen zur Eucharistie? In Joh. 6, 66 (Viele Jünger zogen sich zurück.) Jesus hat darauf keine Rücksicht genommen. Wie könnte er auch? Sollte er die Wahrheit verleugnen damit die Jünger bleiben?

 

So ist es auch heute. Die Kirche darf ihr Erbe nicht verraten, wegen eines kurzfristigen, sehr zweifelhaften Erfolges. Wenn wir wollen, daß diese vereinigte Kirche wirklich die Kirche Jesu ist, dann dürfen wir seine Botschaft nicht verraten.

 

Da Du diejenigen die nicht Deiner Meinung sind mit der Bezeichnung „ein paar Eiferer" diskriminierst, zeigt, daß es Dir nicht auf die Wahrheit ankommt.

 

>>Es ist schade, dass im Moment (wie immer, wenn ein Papst gebrechlich ist und die Apparatschiks aus der Kurie zu viel Einfluss gewinnen) ein Klima herrscht, in dem Karrieristen sich mittels antiökumenischer Kraftmüllerei zu profilieren hoffen und sogar besonnene Bischöfe wie Lehmann sich diesem Zeitgeist nicht entziehen können.<<

 

Es ist kein Zeitgeist, der sich der Auflösung des Eucharistieverständnisses widersetzt, sondern der Geist der 2000 jährigen katholischen Kirche. Sicher ist es verlockend gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Nämlich dem Papst Unmündigkeit zu unterstellen und diejenigen, die in seine Sinne kämpfen, Papstgegnerschaft zu unterstellen.

 

 

>>OneAndOnlySon, 17 Feb 2005, 13:50

Die volle Heilskraft der Kirche kann sich auch nur in der ganzen Kirche ausdrücken, allein deshalb sehe ich die Ökumene als einen der Standpfeiler der Kirche.<<

 

Lieber OneAndOnlySon, die Spaltung der Kirche ist ein Ärgernis und eine Sünde. Wir können diese Sünde aber nicht dadurch ungeschehen machen, indem wir ohne Rücksicht auf Inhalte zusammenwerfen, was eigentlich getrennt ist. Die Einheit ist keine organisatorische Frage, sie ist eine Frage der Herzen. Wenn wir nicht einen gemeinsamen Glauben leben können, dann ist eine organisatorische Einheit unsinnig.

 

 

>> Sokrates, 17.Feb.

Ich muss ehrlich zugeben, dass mir die ganze Streiterei um die Realpräsenz schon deswegen suspekt ist, weil ich mit dem "Essenz"-Begriff nichts anfangen kann. Ich kann quasi gar nicht sagen, worum der Streit in Wirklichkeit geht. Für mich ist das immer etwas von der Art: "Dieses darf ich sagen, jenes darf ich nicht sagen". Ich wäre selber aber nicht in der LAge, freihändig einen Satz zu bilden, von dem ich sicher bin: "Das darf man sagen". Ich muss also immer irgendeinen von Ammts wegen approbierten Satz verwenden, wenn ich sicher sein will, ein lehramtskonformes Statement abzugeben. Ich halte diese Situation für etwas unbefriedigend und für ein Symptom der Misere. Da ich mich für nicht ganz doof halte, ist anzumehmen, dass es anderen Leuten genauso geht wie mir.<<

 

Lieber Sokrates, es geht auf keinen Fall um eine Frage der Begriffe oder der Formulierungen. Es geht um inhaltliche Fragen. Es geht um das Eucharistieverständnis. Hier sehe ich wesentliche unterschiede. Eucharistische Anbetung, eucharistischer Segen, knien vor dem Allerheiligsten, Amtsverständnis, usw. Viele Widersprüche, die man nicht so einfach übergehen kann.

 

Warum greift man die katholische Kirche wegen ihrer Weigerung ein gemeinsames Abendmahl zu feiern aber an, statt den eucharistischen Segen einzuführen. Dies fällt natürlich schwer, wenn nicht einmal die Einheitsübersetzung in den Gottesdiensten verwendet wird.

 

Mit anderen Worten, die evangelische Kirche hat nicht einmal die unkritischen Schritte unternommen. Mir ist schleierhaft wie jemand auf die Idee kommt von der katholischen Kirche etwas zu fordern, wenn er selber die einfachsten Dinge nicht umsetzt?

 

 

>> Werner001, 17 Feb 2005, 17:10

Warum sollte eine in Ökumene vereinigte Christenheit unbedingt so aussehen müssen wie die römisch-katholische Kirche es heute tut?<<

 

Lieber Werner, sollen wir auch den Begriff Einheit umgestalten. Was bedeutet Einheit. Daß alle verschieden sind? Oder sollte doch nicht irgend etwas gleich sein? Wer sagt aber, daß die eine Kirche so aussieht wie die römisch katholische Kirche? Sie sollte zumindest die Glaubensinhalte Jesu vertreten.. Wenn sie das nicht kann, was ist dann an ihr christlich? Vielleicht ist sie dann eine Kirche, aber ist sie dann noch eine christliche Kirche?

 

>> Wenn jemand an die Realpräsenz in der Eucharistie glaubt, soll er es tun, aber soll auch den respektieren, der es nicht tut.<<

 

Lieber Werner, ich respektiere alle Menschen und fast alle liebe ich sogar. Trotzdem möchte ich keiner Kirche angehören, welche die Eucharistie nicht als Leib Christi sieht. Es ist eben doch ein Unterschied, andere zu respektieren, oder die Lehre der Kirche einer new age Bewegung anzugleichen.

 

>> Wenn jemand glaubt, daß sein Abendmahl nur ein Gedächtnismahl ist, soll er es als solches feiern, aber auch denjenigen respektieren, der die Realpräsenz glaubt.<<

 

Wer verbietet jemanden das Gedächtnismahl? Jeder kann es halten wenn er will. Es ist halt nicht Lehre der Kirche. Ja, es widerspricht ihr. Da diese Lehre aber von Gott gegeben ist, können wir Menschen sie nicht so einfach ändern.

 

>> Was müssten wir Katholiken aufgeben? Außer dem Anspruch, auch den anderen vorschreiben zu wollen, was sie richtigerweise glauben sollten, gar nichts (mit anderen Worten das Jurisdiktionsprimat und den Absolutheitsanspruch des Lehramtes)<<

 

Niemand bekommt etwas vorgeschrieben. Weder die Metodisten noch die Baptisten, noch die Protestanten. Alle können das Glauben was sie wollen. Nur ich möchte als Katholik auch das glauben dürfen was ich will. Warum ist es so schwer zu verstehen, daß das was ich fordere zu den Menschenrechten gehört?

 

Ich möchte keiner Kirche angehören, die alle Religionen der Welt in sich integriert ohne Grenzen und Schranken. Wer dies möchte soll doch eine eigene Kirche gründen.

 

>> Werner001, 17. Feb.

Woraus genau schließt du, dass ich glaube, es gibt keine Wahrheit?

Im Gegensatz zu dir unterstelle ich lediglich den Menschen, die nicht die von mir erkannte Wahrheit glauben, keinen bösen Willen, sondern lediglich eine andere Erkenntnis.<<

 

Lieber Werner, ich unterstelle den Protestanten allgemein auch keinen bösen Willen. Bei manchen bin ich mir da aber nicht so sicher. Allerdings können da auch ein paar Katholiken drunter sein. Bei manchen kann man die Konfession eh nicht mehr feststellen. (Ich würde das als Standpunktlsoigkeit bezeichnen).

 

Die entscheidende Frage ist doch, so glaubst Du, daß Dein Glaube wahr ist? Wenn er wahr ist, dann ist der der Anderen unwahr. Wenn er es nicht ist, dann glaubst Du auch nicht an die Wahrheit. Es geht nicht um bösen Willen oder nicht. Es geht um Wahrheit. Und die ist unteilbar. In der Informatik gibt es 0 oder 1. Mehr kann man in einem Bit nicht darstellen. So ist es mit der Wahrheit.

 

 

>> Und wenn wir uns alle Brüder und Schwestern in Christo nennen würden, anstatt darauf herumzureiten, dass dieser oder jener weniger christlich sei als wir, dann hätten wir die Ökumene doch schon so gut wie verwirklicht, oder?<<

 

Tust Du etwas anderes? Sind die Kirchen deshalb schon vereinigt? Es gibt leider mehr Fragen zu klären als die Frage wer sind meine Brüder und Schwestern.

 

>> Hier gibt es zwei Möglichkeiten.

Entweder die Lutheraner kommen zu einem etwas anderen Priesterschaftsverständnis, was bei lutherischen Kirchen ausserhalb Deutschlands gar kein so fern liegender Gedanke ist, oder wir akzeptieren ein Stück weit das lutherische Verständnis der realen Gegenwart Christi im Augenblick des Abendmahlempfangs, was vom Gedanken unsere "geistigen Kommunion" gar nicht so weit entfernt ist.<<

 

Was meinst Du mit ein Stück weit? Sollen wir das wofür Jesus gekämpft hat aufgeben. (siehe Joh. 6).

 

Herzliche Grüße und Gottes Segen

 

Hans-Peter

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Lieber Hans Peter,

 

>>OneAndOnlySon, 17 Feb 2005, 13:50

Die volle Heilskraft der Kirche kann sich auch nur in der ganzen Kirche ausdrücken, allein deshalb sehe ich die Ökumene als einen der Standpfeiler der Kirche.<<

 

Lieber OneAndOnlySon, die Spaltung der Kirche ist ein Ärgernis und eine Sünde. Wir können diese Sünde aber nicht dadurch ungeschehen machen, indem wir ohne Rücksicht auf Inhalte zusammenwerfen, was eigentlich getrennt ist. Die Einheit ist keine organisatorische Frage, sie ist eine Frage der Herzen. Wenn wir nicht einen gemeinsamen Glauben leben können, dann ist eine organisatorische Einheit unsinnig.

diese Deine Antwort an OneAndOnlySon spricht mich sehr an. Ökumene als Frage des Herzens, keine organisatorische Frage.

Allerdings erfordert dieser Ansatz ein recht hohes Maß an aufeinander Zugehen, aufeinander hören mit dem ernsten Willen, verstehen zu wollen. Es ist ja nicht nur ein Herz beteiligt.

 

>> Sokrates, 17.Feb.

Ich muss ehrlich zugeben, dass mir die ganze Streiterei um die Realpräsenz schon deswegen suspekt ist, weil ich mit dem "Essenz"-Begriff nichts anfangen kann. Ich kann quasi gar nicht sagen, worum der Streit in Wirklichkeit geht. Für mich ist das immer etwas von der Art: "Dieses darf ich sagen, jenes darf ich nicht sagen". Ich wäre selber aber nicht in der LAge, freihändig einen Satz zu bilden, von dem ich sicher bin: "Das darf man sagen". Ich muss also immer irgendeinen von Ammts wegen approbierten Satz verwenden, wenn ich sicher sein will, ein lehramtskonformes Statement abzugeben. Ich halte diese Situation für etwas unbefriedigend und für ein Symptom der Misere. Da ich mich für nicht ganz doof halte, ist anzumehmen, dass es anderen Leuten genauso geht wie mir.<<

 

Lieber Sokrates, es geht auf keinen Fall um eine Frage der Begriffe oder der Formulierungen. Es geht um inhaltliche Fragen. Es geht um das Eucharistieverständnis. Hier sehe ich wesentliche unterschiede. Eucharistische Anbetung, eucharistischer Segen, knien vor dem Allerheiligsten, Amtsverständnis, usw. Viele Widersprüche, die man nicht so einfach übergehen kann.

Hier bin ich anderer Meinung, denn die inhaltliche Frage kann letzlich nur sprachlich geklärt werden, also mit Hilfe von Begriffen und Formulierungen. Das kann mMn nicht getrennt werden oder gar als Gegensatz gesehen werden.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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>>OneAndOnlySon, 17 Feb 2005, 13:50

Die volle Heilskraft der Kirche kann sich auch nur in der ganzen Kirche ausdrücken, allein deshalb sehe ich die Ökumene als einen der Standpfeiler der Kirche.<<

 

Lieber OneAndOnlySon, die Spaltung der Kirche ist ein Ärgernis und eine Sünde. Wir können diese Sünde aber nicht dadurch ungeschehen machen, indem wir ohne Rücksicht auf Inhalte zusammenwerfen, was eigentlich getrennt ist. Die Einheit ist keine organisatorische Frage, sie ist eine Frage der Herzen. Wenn wir nicht einen gemeinsamen Glauben leben können, dann ist eine organisatorische Einheit unsinnig.

Lieber Hans-Peter,

 

dass eine Einheit ohne gemeinsame Glaubensgrundlage und dadurch eine einheitliche Lehre nicht möglich ist, habe ich geschrieben. Daher frage ich mich, worauf du hinaus willst?

 

Du scheinst fast nur die frühen Postings zu zitieren, die Diskussion ist aber schon viel weiter.

 

Liebe Grüße

 

Stefan

bearbeitet von OneAndOnlySon
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>> Gabriele, 2. März,

diese Deine Antwort an OneAndOnlySon spricht mich sehr an. Ökumene als Frage des Herzens, keine organisatorische Frage.

Allerdings erfordert dieser Ansatz ein recht hohes Maß an aufeinander Zugehen, aufeinander hören mit dem ernsten Willen, verstehen zu wollen. Es ist ja nicht nur ein Herz beteiligt.<<

 

Liebe Gabriele, ja es ist nicht nur ein Herz beteiligt. Wenn man es genau nimmt, dann sind sogar drei Herzen beteiligt. Die beidem Konfessionen und Gott. Ein aufeinander zu bewegen kann nur so aussehen, daß sich beide Seiten auf Gott zu bewegen. Denn ohne Gott ist jede Ökumene fruchtlos.

 

>> Hier bin ich anderer Meinung, denn die inhaltliche Frage kann letzlich nur sprachlich geklärt werden, also mit Hilfe von Begriffen und Formulierungen. Das kann mMn nicht getrennt werden oder gar als Gegensatz gesehen werden.<<

 

Vielleicht habe ich mich hier auch etwas ungenau ausgedrückt. Sicher muss das was gemeint ist auch formuliert werden. Es ist aber nicht damit getan durch eine geschickte Formulierung das Problem zu lösen.

 

>> OneAndOnlySon, 2. März,

dass eine Einheit ohne gemeinsame Glaubensgrundlage und dadurch eine einheitliche Lehre nicht möglich ist, habe ich geschrieben. Daher frage ich mich, worauf du hinaus willst?<<

 

Lieber OneAndOnlySon, bittet entschuldige. Es ist schön, wenn wir uns hier nicht im Gegensatz befinden.

 

 

Herzliche Grüße und Gottes Segen

 

Hans-Peter

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