Hedda Geschrieben 19. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2005 "26Wenn der Gerechte sein rechtschaffenes Leben aufgibt und unrecht tut, muss er dafür sterben. Wegen des Unrechts, das er getan hat, wird er sterben. 27Wenn sich der Schuldige von dem Unrecht abwendet, das er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein Leben bewahren." Ich denke, dass ist die Quintessenz der Lesung. Meine Frage an die Katholiken: Könnt ihr damit tatsächlich inhaltlich was anfangen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
karolin Geschrieben 19. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2005 (bearbeitet) Ja, kann ich. Der Text fängt an Sinn zu machen, wenn man sich genauer mit dem Wort "gerecht" auseinandersetzt. Die Bibel meint in ihrem Sprachgebrauch mit gerecht etwas anderes, als wir es landläufig tun. Am deutlichsten wird das wohl in der weihnachtsgeschichtlichen Beschreibung des Josef, der einzig und allein mit den Worten: "Der gerecht war." beschrieben ist. "Gerecht sein" heißt in der Sprache der Bibel, dass jemand "ausgerichtet" ist auf Gott, dass er in diesem Sinne "richtig" ist. Unrecht, ist damit die Sünde, das sich von Gott abwenden. 26Wenn der Gerechte sein rechtschaffenes Leben aufgibt und unrecht tut, muss er dafür sterben. Wegen des Unrechts, das er getan hat, wird er sterben. Würde man also im heutigen Sprachgebrauch mit: "Wenn der, der Gott vertraut, auf Gott ausgerichtete, sein Vertrauen aufgibt und Sündigt, muß er dafür sterben, für die Sünde, die er getan hat." übersetzen 27Wenn sich der Schuldige von dem Unrecht abwendet, das er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein Leben bewahren." Wenn der Sündige, sich von seiner Gottesferne abwendet, die er begangen hat, wenn er richtig und vor Gott handelt, wird er sein Leben bewahren. Fazit des Textes: Wer sich Gott zuwendet, wird ewiges Leben erhalten, ebenso auch die, die sich erst später dazu entscheiden. Grüße bearbeitet 19. Februar 2005 von karolin Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
oli Geschrieben 19. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2005 (bearbeitet) Diese Argumentation kann man auch schön im NT sehen wenn Jesus sagt: "Lass die Toten ihre Toten begraben." Damit wird nicht der eigentliche Tod gemeint, sondern das sich abgetrennt haben von Gott. bearbeitet 19. Februar 2005 von oli Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Hedda Geschrieben 20. Februar 2005 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2005 Fazit des Textes: Wer sich Gott zuwendet, wird ewiges Leben erhalten, ebenso auch die, die sich erst später dazu entscheiden. Anderes Fazit: Wer einmal gut/gerecht war und aus dieser Situation fehlschlägt wird sterben. Das macht diese Anweisung zum göttlichen Handelns uneinlösbar. Weil, wer dann erst einmal gestorben ist, sich auch nicht mehr dazu entscheiden kann wieder umzukehren. Das Leben eines bereits Gestorbenen kann nicht mehr bewahrt werden. Aber ich seh schon: Ihr manipuliert am "Sterben" herum, damit die Unsinnigkeit der Aussage weggedeutet werden kann. Damit kommt ihr schließlich zum einleuchtenden und unbesteitbar logisch richtigem Ergebnis: Wer sich von Gott wegwendet, ist ihm entfernt und wer sich ihm zuwendet ist ihm nah. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
karolin Geschrieben 20. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2005 Das macht diese Anweisung zum göttlichen Handelns uneinlösbar. Weil, wer dann erst einmal gestorben ist, sich auch nicht mehr dazu entscheiden kann wieder umzukehren. Das Leben eines bereits Gestorbenen kann nicht mehr bewahrt werden. Genau das ist eben nicht der Fall:Wenn sich der Schuldige von dem Unrecht abwendet[7b], das er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein Leben bewahren." Beim Abwenden ist eine vorherige Tat impliziert. Aber ich seh schon: Ihr manipuliert am "Sterben" herum, damit die Unsinnigkeit der Aussage weggedeutet werden kann. Da ist nichts manipuliert, wenn du mal an grundverschiedenen Stellen in der Bibel lesen würdest, fiele dir auf, daß die Gleichsetzung von Sünde mit Tod wirklich nichts neues ist. Es gibt nicht nur einen leiblichen, sondern auch einen seelischen Tod. Grüße Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 21. Februar 2005 Melden Share Geschrieben 21. Februar 2005 Fazit des Textes: Wer sich Gott zuwendet, wird ewiges Leben erhalten, ebenso auch die, die sich erst später dazu entscheiden. Anderes Fazit: Wer einmal gut/gerecht war und aus dieser Situation fehlschlägt wird sterben. Das macht diese Anweisung zum göttlichen Handelns uneinlösbar. Weil, wer dann erst einmal gestorben ist, sich auch nicht mehr dazu entscheiden kann wieder umzukehren. Das Leben eines bereits Gestorbenen kann nicht mehr bewahrt werden. Aber ich seh schon: Ihr manipuliert am "Sterben" herum, damit die Unsinnigkeit der Aussage weggedeutet werden kann. Damit kommt ihr schließlich zum einleuchtenden und unbesteitbar logisch richtigem Ergebnis: Wer sich von Gott wegwendet, ist ihm entfernt und wer sich ihm zuwendet ist ihm nah. Hedda, wo spießt es sich für dich? Du brauchst nicht einmal Zu-oder Abwendung von "Gott", wie es üblicherweise verstanden wird, dafür. Die Stelle steht in diesem Kontext: "Wie kommt ihr dazu, im Land Israel das Sprichwort zu gebrauchen: Die Väter essen saure Trauben, und den Söhnen werden die Zähne stumpf? (Das Sprichwort umschreibt die Vergeltungslehre, nach der die Söhne für die Schuld der Väter büßen müssen.) So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn -, keiner von euch in Israel soll mehr dieses Sprichwort gebrauchen. Alle Menschenleben sind mein Eigentum, das Leben des Vaters ebenso wie das Leben des Sohnes, sie gehören mir. Nur wer sündigt, soll sterben." Darum geht es: jeder wird die Früchte seines eigenen Handelns und Denkens selbst ernten, als "naturgesetzliche" Konsequenz. Wer sich vom Leben, von dem was lebendig macht, abwendet und sich in Unrecht verstrickt und sich dem Wachstum verweigert, der wird (innerlich) absterben, egal, wie lang er vorher in Richtung "Leben" unterwegs war. Und wer sich wieder auf den Weg macht und sich "richtig" auf den Weg macht, der wird lebendig werden und bleiben. Leben ist ein Prozess, in dem es keinen Stillstand gibt. Wer sich in diesen Prozess hineinbegibt und bereit ist, zu wachsen und sich dabei verändern zu lassen, der wird lebendig bleiben. Wer sich verweigert, wird unweigerlich abnehmen an Sein und Wesen und Lebendigkeit. So ist es. Punkt. Mehr steht da nicht drin, glaube ich - aber auch nicht weniger. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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